-->Hallo Toby,

super Fragen, frage ich mich auch schon die ganze Zeit.

Eine Antwort hätte ich: damals wurde ja auch der Irak regelrecht dämonisiert. Man erinnert sich an Sadams Ehrengarde, geradezu unbesiegbar. Ha ha.

Letztlich stellte sich die"Armee" des Iraks als eine bessere Dorfmiliz heraus, Widerstand gg die Invasion gleich Null. Der Rest Ist Guerilla-Krieg mit bekanntem Verlauf.

Die Lehre daraus: der Islam wird im Westen weit schlimmer und fundamentalistischer geredet, als er es tatsächlich ist. Vermutlich ist er im wesentlichen sehr harmlos und lange nicht so kompakt und schlagkräftig, wie dargestellt.

Die Verbreitung so eines Islambildes nutzt hier nur niemandem. Es ist besser, wenn hier alle denken, daß der Islam nur das eine Ziel hat: Weltherrschaft (hat ja sonst keiner).

Islam, das ist auch Sufismus, eine der weisesten Denkarten (oder wie immer man das nennen mag) überhaupt.

Grüße, MI

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Die Sunniten sehen die Schiiten weniger als Brüder, eher als Ungläubige. Die Schiiten sehen in den Sunniten verbohrte Radikale. In Nordafrika und arabische Halbinsel leben vor allem Sunniten, im Libanon, Iran und Irak hauptsächlich Schiiten. Iraner sehen sich auch nicht als Araber.

Wenn Israel im Libanon auf die Schiiten haut, haben die Sunniten kein spezielles Problem damit, nicht mehr als ein Christ. Radikale Sunniten dürften sich wohl insgeheim bei Israel bedanken.
Der oberste sunnitische Geistlliche in Saudi Arabien verurteile kürzlich die Hizbullah (Schiitenmiliz) und meinte, dass man nicht ins Paradies komme, wenn man auf Seiten der Hizbullah sterbe. - Der grösste Feind des Guten ist nicht das Böse sondern das Bessere.

-->Extremisten. Wie überall in Religionen in der Unterzahl aber mächtig und einflussreich.

-->verharmlosen oder entschuldigen.


>Was ist eigentlich mit"dem Islam"?
>Sind das offiziell nicht alles Fanaten, die nur die totale Zestörung Israels wollen?
>Was sind das für Brüder?
>Welche Kameradschaft ist das?
>Warum verkünden nicht die Staaten Nordafrikas, Arabiens und des mittleren Ostens, daß man Israel gemeinschaftlich den Krieg erklärt, wenn sie nicht binnen einer Stunde aufhören ihre Brüder abzuschlachten?
>Was steckt dahinter?
>Ist der Islam vielleicht nich so extrem?
>Oder sind die so hintendrangeblieben wie man uns glaube lassen will? Haben die kein Fernsehen, kein Telefon und kein Internet? Oder sind sie so dumm, wie man uns manchmal vorgaugelt? Wissen die vielleicht gar nicht, daß"Brüder" im Libanon wohnen?
>Oder haben alle nur Angst vor Israel?
>Irgendwas stimmt doch da nicht?!
>Toby

-->Ich weiß auch nicht warum mir dazu gerade folgendes einfällt:
Der Unterschied zwischen einem Rock-Konzert und einem Synphonie-Konzert ist, dass ein einziger grölender Zuhörer das Synphonie-Konzert massiv stören kann, während das beim Rockkonzert kaum jemand bemerken dürfte.

Es ist vermutlich nicht dauerhaft möglich, eine leise Kultur aufrecht zu erhalten. Es ist einfach sehr teuer, eine große weiße Wand in einer großen Stadt vor Sprayern zu schützen.
Es ist aber durchaus möglich, sein privates Leben so einzurichten, dass man in Stille zu sich selbst kommen kann.
Beides, sowohl das Laute wie das Leise, gibt es in allen Religionen. Vielleicht sollte man sich darauf einrichten, dass die Massenveranstaltungen inclusive der Massenberichterstattung zwar die Tendenz zum Lärm haben, dass aber deswegen die Stille trotzdem existiert und in weiten Bereichen von jedem persönlich gesteuert werden kann (wenn man nicht gerade jetzt im Libanon bombardiert wird).

Inwieweit Leute tatsächlich die Chance nutzen, ihre Stille zu genießen, hat für mich persönllich viel mit Kultur zu tun. Und dabei würden vermutlich islamische Sufis, jüdische und christliche Mystiker, Buddhisten und Shamanen überhaupt kein Problem haben, im selben Raum zu sitzen und anschließend einen Tee zu trinken und einander zuzuhören.

Aber mit Stille ist eben nicht viel Geld zu verdienen und kein Ego zu befriedigen.