-->>Diese, deine Frage ist völlig daneben. Natürlich die Gründung Israels in der Neuzeit, mit welcher Hilfe auch immer, aber mit tatkräftiger Mithilfe von vielen Juden mit Einfluss, von Idealisten, von Gläubigen und von Wohlgesonnenen. Im Zusammenhag betrachtet, verstehe ich es nicht, warum du bei den jüdischen Neandertalern beginnen willst.
Wieso soll die Frage daneben sein? Sie berührt das Kernargument Ahmadinedschads, wonach der Holocaust für den angeblichen Landklau Palästinas durch die Juden ursächlich gewesen sein soll. Fakt ist aber, dass die breite Besiedelung Palästinas lange vorher unter den Türken und hernach den Briten erfolgte, und selbst der offizielle Entwurf eines israelischen Staates mindestens 20 Jahre vor dem Holocaust verlautbart wurde. Von"jüdischen Neandertalern" zu sprechen, scheint mir vor diesem Hintergrund eine etwas lässige Wortwahl deinerseits.
Oder, um den Gedankengang des Herrn Ahmadinedschad zu Ende zu führen: was sollte denn deiner Meinung nach mit den 500.000 Juden passieren, die lange vor dem Holocaust Palästine besiedelten, bzw. deren Nachfahren? Siedeln wir die auch um nach Deutschland, oder müssen die genau dorthin zurück, wo sie ursprünglich mal herkamen, oder stecken wir die in ein Camp, oder wie verfahren wir da?
> ## die erste Thematisierung eines Zionistenstaates durch Herzl und Co., die Balfour-Deklaration von 1917 oder die schließliche Teilung Palästinas durch die UNO anno 1948?##
>Natürlich ab hier, ab welcher Zeit denn sonst, ab Moses oder König David?
Siehe oben. Kein Mensch redet von König David. Ich rede von den großen Siedlungswellen gegen Ende des 19. Jahrhunderts, lange vor Holocaust und offizieller Staatsgründung.
>Wer vertreibt, der ist erst einmal schuld, ob dabei die anderen mitgeholfen haben ist völlig nebensächlich. Derjenige der vertreibt, der ist sich seiner Taten bewusst und muss mit den Folgen leben. Das ist doch ganz einfach zu verstehen, also mache es nicht komplizierter als es ist.
Tja, so einfach ist das leider nicht, denn mit dem"Vertreiben" ist das bekanntlich so eine Sache. Wenn wir das als Kriterium nehmen, dann haben wir gleich ganz viele Staaten beisammen, denen wir historisch aber ganz ordentlich auf den Zahn fühlen müßten. Und ich rede hier nicht über das Mittelalter, sondern das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert. Auf diesem Feld müssen sich die Deutschen auch gar nicht einsam fühlen, da sind sie in der Tat in allerbester Gesellschaft, von Franzosen angefangen, über Russland, Italien, Ungarn, Polen... ach, müßig die alle aufzuzählen (empfehle zur vertiefenden Lektüre das bahnbrechende Werk"Der Faschismus in seiner Epoche" von Ernst Nolte).
Wenn DU (ich mache das ausdrücklich nicht) also postulierst, dass wer damals vertrieben hat, heute noch eine"Schuld" hätte... auweia, da machst du aber dann ein ganz dickes Fass auf, weil dann könnten ja die olle Frau Knobloch und ihre Habschis ja auch sagen, dass... aber so weit wollen wir hier jetzt nicht gehen.
> Das die Briten und wer auch immer dort unten mitgemischt haben, die hatten ihre strategischen Gründe dafür, ist doch keine Frage.
Nein, die wurden schlicht von den Aliierten nach dem ersten Weltkrieg, an dem die Türkei blöd genug war, sich an der Seite der Mittelmächte zu beteiligen, damit beauftragt, sich um die ganze ottomanische Nahost-Kacke zu kümmern.
> Nur wenn mir die fragwürdige Macht zu der Zeit ein Land zum Siedeln übergibt, welches schon seit fünfhundert Jahren von anderen bewohnt ist,
Die fragwürdige Macht, die du meinst, waren aber zu dem Zeitpunkt nicht die Briten, sondern die Jungs, die in späteren Jahren alle zu uns kamen, um uns unser täglich frisches Döner zuzubereiten. Kannst ja mal im arabischen Raum eine Umfrage starten, ob ihnen eine weiterhin fortbestehende ottomanische Herrschaft lieber gewesen wäre, als die grundsätzliche Befreiung durch die Siegermächte, wenn auch mit dem Staat Israel vor der Haustür. Die Briten hatten im Auftrag der Alliierten schlicht nur das Problem an der Backe.
> dann lehne ich es ab, oder ich versuche mich mit den dort Lebnenden zu einigen, oder ich vertreibe diese, oder rotte sie aus. Und die letzte Möglichkeit hat Israel, kurz nach seiner Staatsgründung in der Neuzeit, gewählt. Das war Israels alleinige Entscheidung, so einfach ist das.
Du sagtest etwas weiter oben, dass sie sie"vertrieben" hätten, jetzt haben sie sie also"ausgerottet"? - Aber wollen wir auf diesem unbedeutenden Unterschied nicht herumreiten: bestimmt ist es damals nicht zimperlich zugegangen, das ist ja überhaupt keine Frage. Und auf Seiten der Israelis ist da bestimmt auch einiges dringend aufarbeitungsbedürftig. Aber die Einseitigkeit, die du hier unterstellst, wird durch die geschichtlichen Quellen durch nichts, aber auch gar nichts belegt. Lege eine seriöse und anerkannte historische Quelle vor, die deinen Standpunkt untermauert, dann können wir uns über solche Thesen ernsthaft unterhalten, falls dir daran was liegt.
>##als die übrigen Araber sagten"nö, kein Bock". Dass einige ulra-rechte israelische Siedlerverbände die Araber en gros aus ihren Gebieten vertrieben, ist aber richtig und soll nicht beschönigt werden. ##
>Das waren keineswegs nur die von dir genannten Ultra - rechten, da waren auch eine ganze menge sog. Uktra - Linker mit dabei und auch viele, die von ihrer Mission aus Glaubensgründen von dem Land beselt waren, die Verfolgten und Bedrängten aus vielen Ländern Europas und dazu auch noch die vielen Abenteurer und Überlebenssüchtigen. Eine sehr gemischte Gemengelage war das damals dort unten, die sich zu ihren Traum von einem eigenen jüdischen Staat zusammenfanden. Mit solchen plakativen Schubladen wie rechts oder links ist dem Geschehen keineswegs beizukommen, da solltest du dir mal die Geschichte zur Gründung und zum Aufbau des Staates Israel etwas genauer anlesen.
Einverstanden. Mein Begriff von"ulra-rechts" war auch nicht auf das politische Spektrum, sonder auf extremen Nationalismus gemünzt. Vermutlich ging es damals genauso drunter und drüber, wie zu den Siedlerzeiten im Wilden Westen.
> Wer daran alles beteiligt war und aus welchen Ländern die dort alle zusammen kamen und insgesamt die Urbevölkerung dort, in diesem Gebiet, vertrieben und verfolgt hatten und seit etwa der Zeit auch per UN - Resolution aufgefordert sind, die vielen Millionen Araber wieder in ihre Heimat zu lassen, das ist ein weites Feld. Die schlimmsten Vertreiber waren oft genug die, die von sich behaupteten, in ihren Heimatländern ständig mit dem Tode ob ihrer Jüdischseins bedroht worden zu sein. Wie geht das?
Hier scheint ein Kernproblem der ganzen Chose zu liegen. In der Tat müßte in einem großangelegten Frieden einiges auch von israelischer Seite zurechtgerückt werden, und zwar explizit mehr, als das was passiert ist (Räumung von Gaza und Libanon). Da scheint auch ein - medial gepushtes - Missverständnis in der israelischen Bevölkerung zu bestehen, dass es mit den bisher erfolgten Konzessionen bereits gewesen wäre. Warum sich hier aber auch die Katze in den Schwanz beisst, scheint ebenso klar: die UNO kann mich ein dutzendmal auffordern, die Araber wieder ins Land zu lassen... wenn die bereits vor Einzug mit Anschlägen und der Vernichtung Israels drohen (zumindest aus der Sicht der Israelis), dann sage ich der UNO eventuell auch, rutsch mir mal den Buckel runter. Insoferne ist diese Idee mit der Friedenstruppe nach einem großangelegten, von beiden Seiten akzeptierten Waffenstillstand gar nicht so blöd. Problem ist aber, dass es ja"die Palästinenser" nicht gibt, und du auf ganz unterschiedliche Gemenge- und Interessenslagen triffst. Ergo wird das vermutlich eine ganz schwierige Kiste, und meine persönliche These ist (leider): wir haben es in 60 Jahren nicht geschafft, deshalb werden wir es jetzt auch nicht packen. And the tragedy goes on...
>## Nur (Parallen zu heute sind wohl nicht ganz zufällig), die übrige arabische Welt hat sich einen feuchten Kehrricht um diese Flüchtlinge gekümmert, sondern sie schlicht in Lagern elendig dahinvegetieren lassen. ##
>War zwar nicht ganz so, aber lassen wir es. Bei der Ausgangslage, die Israel kategorisch aufforderte die Flüchtlinge sofort wieder ins Land zu lassen, wer hätte da Veranlassung die Flüchtlingslager zu legitimieren? Und unterstützt wurden die von einigen arabischen Länder durchaus. Nicht umsonst sind ein Grossteil der Bevölkerung in Jordanien ehemalige Palästinenser. Außerdem, was soll das jetzt bedeuten, welche Unterstützung stellst du dir vor? Wurden nicht mindestens zwei Kriege gegen, mit Israel wegen dieser Problematik geführt? Wie viel Unterstützung wäre denn deiner Meinung nach angemessen? Luftballons und Wasserpistolen?
Also, die Kriege wurden wohl aus ganz anderen Gründen geführt. Aber in einem Punkt hast du völlig recht: Jordanien hat irgendwann seinen Frieden mit Israel gemacht und lebt damit bis heute nicht schlecht, Ägypten ähnlich, wenn auch deutlich später. Jordanien ist aber justament deshalb gerade heute wieder politisch ziemlich instabil. Insoferne mache ich den damaligen arabischen Führern - aus heutiger Sicht - keinen Vorwurf, die wußten vermutlich, was sie damals taten. Wir tun ja immer so, als wären die sich untereinander alle grün, von wegen"arabische Brüder" und so. Und das genaue Gegenteil ist eben richtig. Umsomehr würde eine finale Friedenslösung die Aussöhnung so vieler unterschiedlicher Gruppen bedingen, dass ich in meiner traurigen These vermutlich bestätigt werde.
>##Daraus rekrutierte sich dann - ähnlich heute - ein stetiger Fluß von Desperados, die Israel an seinen Grenzen gehörig auf die Nerven gingen, großteils mit Unterstützung durch"Sponsoren" in den übrigen arabischen Ländern. ##
>Na wie denn nun. Ordne mal bitte vorher deine Argumente. Oben wurden sie deiner Meinung nach von ihren islamischen Glaubensbrüdern im Stich gelassen und hier schreibst du etwas von Sponsoren. Geht etwas durcheinander mit deinen Sprüngen quer durch die Landschaft, gelle?
Nein. Du weißt ganz genau, was ich meine, und das Muster ist in der Tat identisch:"im eigenen Land wollen wir sie nicht, die Burschen, aber sich für uns gegen Israel die Köpfe einhauen lassen, dabei wollen wir sie gerne unterstützen"... die größte Feigheit schlechthin, in Vollendung praktiziert von dem ach so weitsichtigen Führer Ahmadinedschad. Lies mal die Zeit (wenn du die nicht für allzu zionistisch infiltriert hältst) von letzter Woche, da wird genau dieses Thema herausgearbeitet: die libanesischen Shiiten werden - wenn sich der ganze Rauch mal gelegt hat - die allergrößten Verlierer sein. Alleingelassen von ihren angeblichen Glaubensbrüdern in Teheran, die Trümmer ihres Daseins schauend. Die Zeit meint (aber da kann man geteilter Meinung sein), dass Obermackie Nasrallah da von seinen Kompagneros auch die Quittung für erhalten wird, wenn er sich nicht vorher nach Damaskus verdrückt.
>##Die Grundmuster von Hamas und Hisbollah (natürlich nicht in der heutigen Form) zeichneten sich praktisch schon damals ab, gerade was Syrien betrifft.##
>Ein Vertreiben einer Bevölkerung auf der Suche, mit dem Anspruch auf ihre Heimat, was soll den sonst dabei herauskommen?
Werd jetzt bitte nicht kindisch. Haben die Sudetendeutschen eine Guerilla gebildet und Polen den Krieg erklärt? Oder die aus Ungarn und Tschechien Vertriebenen? Oder die"non-Francais" im Elsass nach 1919? oder, oder, oder?
Das hätte sich alles fügen können, wenn damals alle gewollt hätten. Wäre aber für viele Beteiligte unpraktisch gewesen, deshalb ist es halt nicht passiert. Da sind die Isrelis nicht unschuldig dran, überhaupt keine Frage, aber keineswegs die alleinschuldigen.
>## Jordanien und Ägypten hatten dann viel später bekanntlich ja keinen Bock mehr auf solchen Unfug (bzw. haben sie sich am Sinai und auf dem Golan blutige Nasen geholt).##
>Hierbei geht es nicht um Unfug, das ist eine Betrachtung aus der Anstalt für Schwererziehbare, hierbei geht um die Ausstattung mit Waffen modernster Bauart, die ein Land in den Abgrund bomben können. Das habe die erkannt und haben es vorgezogen in Deckung zu gehen. Das ist kein Unfug, das ist äußerst klug gehandelt, denn bei dem Verhalten von Israel ist die Zeit auf deren Seite.
Bingo! Und genau deshalb ist unser lieber Herr Ahmadineschad leider, leider auf einem absoluten Harakiri-Kurs, und wird vermutlich die Ankunft seines geliebten Mahdi selbst nicht mehr erleben. Und für den Augenarzt in Damaskus und seine politischen Freunde kann ich nur hoffen, dass ihnen diese weitreichende Erkenntnis ebenfalls sehr bald zu teil wird.
>Da kann ich dich trösten, soweit sind die mit ihren Köpfen schon lange, die israelischen Grenzen des zugeteilten Kernlandes zu akzeptieren, schon sehr lange sogar, nur nicht die militante Siedlungspolitik und die unverfrorene Absicht ein Großisrael anzustreben. Israel da unten, multikulturell und weniger auserwählt, mit seine Beziehungen zu allen wichtigen Ländern in der Welt, mit denen würden viele arabische Länder gern Handel und Wandel betreiben, aber nicht wenn sie in der eigenen Bevölkerung, ob der Handlungen Israels, jeden Tag mit einem Volksaufstand und ihrem Tod am Galgen rechnen müssen. Auch das ist kein Unfug, sonder der Ausdruck des menschlichen Überlebenswillens. Ich kann den verstehen.
Weiss nicht, das erklärt nicht die Hamas und das erklärt auch nicht die Hisbollah. Vermutlich wird es aber eines Tages dazu kommen, dass die übrige Bevölkerung schlicht die Schnauze voll hat, die Libanesen, die Israelis, die Leute im Gaza,... die Hoffnung bleibt uns ja erhalten
>Hierbei geht es nicht um Verhandlungspositionen, hierbei ging es von Begin an ums Überleben für Israel und da wäre der Schutz durch die USA, von Beginn an, eine sehr zwingende Möglichkeit gewesen, sich dort unten in die alten Strukturen irgendwie einzufügen. Die israelischen Politiker, auch zu der damaligen Zeit nicht, das sind keine trotzigen Kinder, denn sie wussten genau was sie taten und dafür tragen sie die Schuld und kein anderer.
Stimme dem Satz zu, verstehe aber den Schuldvorwurf nicht. Wenn mir die Nassers dieser Welt auf die Pelle rücken, und ich ihm eine auf die Schnauze hau, kannst du mir danach schlecht die Schuld geben. Der Schuldvorwurf sollte sich viel eher an die richten, die eben diesen Schutz nicht von anfang an gewährleistet haben, wie die aliierten Siegermächte bzw. die UNO. Das kam ja erst viel, viel später, mit Golan-Höhen und so.
Im Grunde genommen haben das ganze Problem echt die Siegermächte verbockt, im Prinzip von anfang an, umso verwerflicher ist es eigentlich jetzt, dass sich weder USA noch sonstwer aktiv und seriös da unten um eine Lösung kümmert. Die Israelis fühlen sich mit Sicherheit auch einigermaßen allein gelassen, das erklärt vielleicht auch zum Teil, warum sie jetzt auf alles schiessen, was sich bewegt. An die Idee eines"Großisraels" glaube ich aber im Ernst nicht, damit hätten die auf ewig keine Ruhe. Wenn sowas mal ab und an hochkommt, dann vermutlich nur in den bizarren Wirren der israelischen Innenpolitik.
>## Was man nur nie vergessen sollte: die Israelis haben die Atombombe, das ist der kleine aber feine Unterschied.##
>Als Israel gegründet wurde, als die USA und Großbritannien dort noch eine Schutzmacht hätten bilden können, da hatten die Israelis die Atombombe, das ist interessant.
Der Satz bezog sich natürlich nicht auf die Gründung, sondern auf das Heute. Ich dachte, das wäre ohne weiteren Hinweis klar.
> Deine Geschichtsbetrachtungen öffnen ein neues Buch der Eskalation im nahen Osten. Quatsch, mit dem unbedingten Schutz einer Großmacht im Rücken hätte Israel die Atombombe gar nicht benötig und seine Nachbarländer auch gar nicht erst dazu animiert diese Waffe ebenso anzustreben.
Du hast vermutlich recht. Aber Israel hatte eben diese"Schutzmacht" nicht, also warum drüber spekulieren? Die Amis kümmerten sich erst spät in den 60igern um Israel, aber vermutlich weniger aus Israelfreundlichkeit, sondern bereits unter den Aspekten des kalten Krieges. Bis dahin hatten die Israelis natürlich längst entschieden, auf eigene Mittel zu vertrauen.
>Und wenn sie es doch getan hätten, dann wäre die eigene, schnelle Bewaffnung mit dieser Waffe, der legitime Ausdruck der reinen Abschreckung und Selbstverteidigung für Israel gewesen. So hat Israel danit angefangen, mit der schlimmsten aller Waffen gegenüber seine Nachbarn eine Drohkulisse aufzubauen und muss damit leben, unvermeidbar, das zumindest der Iran und Pakistan, andere werden folgen, sich ebenso um diese Waffe bemühen werden oder diese schon besitzen.
Du kannst mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen, dass Iran nach diesem Intermezzo im Libanon an keine Atomwaffe mehr rankommt. Das wollen alleine schon die übrigen arabischen Anrainerstaaten nicht. Was auch immer dieser Libanon-Krieg final herbeiführen oder nicht herbeiführen wird: Iran und Israel befinden sich faktisch in ihrer ersten direkten Konfrontation. Und ich habe überhaupt keine Zweifel, was als nächstes passieren wird, wenn Ahmadinedschad mit seinen Spielerchen weitermacht: die Israelis werden einfach zuschlagen, ratzfatz, die werden keinen fragen, die werden keine UNO-resolution abwarten, die werden einen Scheiss draufgeben, was die USA oder die EU oder Herr Kofi Annan dazu meinen... die werden da einfach hinfliegen und ziehen...
und weisst du auch, was dann passieren wird? - gar nichts wird dann passieren. In Ägypten und sonstwo wird es auf den Strassen ein bisschen Geschrei und ein paar zerdepperte Autos geben, und die EU und die UNO werden ganz besorgte Gesichter machen, aber alle werden seeeehr erleichtert aufatmen...
die Libanesen müssen einem vor diesem Hintergrund echt leid tun, und dies ohne jeglichen Zynismus, aber dank Hisbollah wurde ihr Territorium zum Schlachtfeld eines"Probekriegs", mit allen fürchterlichen Konsequenzen für alle Unbeteiligten. Das erklärt auch - ohne dass man es deshalb gutheissen muß - warum die Israelis da im Libanon Sachen veranstalten, die sich auf anhieb mit dem Hisbollah-Feldzug überhaupt nicht erklären lassen. Zerdeppern der Infrastruktur? Abschneiden der Versorgungswege ins Ausland? Klingt für mich nach einer"verbrannte Erde"-Strategie im Vorgriff auf einen viel größeren Konflikt... demnächst, in diesem Theater, mit Logenplätzen für uns Europäer.
Insoferne wird der 22. August, wenn Herr Ahmadinedschad die Welt an seinen weiteren Plänen für das iranische Atomprogramm teilhaben läßt, vielleicht wirklich ein ausgesprochen"heißer" Tag.
>## Im aktuellen politischen Kontext könnte ich mir aber sehr gut vorstellen, dass in der Tat die NATO höchstselbst ins Rennen geschickt wird.##
>Abwarten und einen heißen Mokka trinken. Mal sehen, wer alles noch abspringen wird von den Großmäulern, die jetzt noch Israel mit verteidigen wollen, wenn ihnen das Ã-l fehlt, weil z. b. Saudi Arabien ausfällt und die innenpolitische Lage hochbrisant wird.
Falsch. Die Israelis wollen das mit Bestimmtheit alleine durchziehen. Das ganze Brouhaha um die"internationale Truppe" ist doch nur ein Nebelkerzenwerfen von allen Seiten. Im Zweifel verzichten die sogar auf direkte amerikanische Unterstützung. Und wenn es gegen den Iran samt seinem Herrn Ahmadinedschad geht, dann wette ich 100 Euro, dass sich die übrigen Araber klammheimlich freuen werden.
>Wenn es blöd läuft ist allein Deutschland wieder der Prügelknabe, weil unsere Politiker zu blöd sind an der richtigen Stelle, mit dem notwendigen diplomatischen Geschick, sich aus dem drohenden, weltweiten Untergangs- und Krisenszenario herauszuhalten. Mal sehen, wie dicke die Solidarität und die Freundschaften dann noch auf der Tagesordnung stehen.
Glaube ich nicht, dafür fehlt der aktuellen Politiker-Riege schlicht der Mumm. Beteiligung der Bundeswehr an Israels seite in einem Krieg? so einem richtigen Krieg, mit Kanonen und Bomben und Blut und Toten und so? Goodbye Frau Kanzlerin Merkel, goodbye... abgewählt und durch Herrn XY ersetzt (bitte Name nach persönlicher Präferenz ergänzen). Die SPD würde vermutlich ihr Glück nicht fassen können, als wandelnder Partei-Zombie wieder einmal die CDU ausgetrickst zu haben...
>## So aber, ob auserwählt oder nicht, so riskiert Israel tatsächlich das Modell für Israel, von knochenharter Logik unterlegt, des iranischen Präsidenten: Nicht knochenharte Logik, sondern knochenharter Unsinn. ##
>Wenn du die knochenharte Logik dabei nicht verstehst, dann kann ich dir nicht helfen, denn der Mann macht nichts weiter, und auf die Idee muss man erst einmal kommen, als die Schwüre und Behauptungen des Westens wirklich ernst zu nehmen und leitet daraus mit einer knochenharten Logik die angepassten Vorschläge zur Lösung des Problems ab. Das ist nicht nur logisch, das war geradezu genial und die Nichtreaktion der westlichen Wertegemeinschaft, das wilde aufgeregte Umherflattern der Israelfreunde danach, hat doch Bände gesprochen. Dieses beiden Alternativen, die wird nicht nur der iranische Präsident dem Westen noch einige male unter die Haut reiben
Also, ich kann deine Begeisterung hier leider nicht teilen, zumal Herr Ahmadinedschad meiner Meinung nach leider die historischen Fakten ein wenig durcheinandergehen. Aber sei's drum: wer redet in Deutschland oder USA noch über seine"Briefe"? wer redet noch über sein"Spiegel"-Interview? und zwar in irgendeinem realpolitischen Kontext? Wo ist die Debatte, zB in der deutschen Bevölkerung, oder in der französischen, englischen, italienischen, spanischen, polnischen über seine ach so"geniale Logik"? Ich sehe sie nicht. Inwiefern hat er sie dem Westen"unter die Haut gerieben", wenn er überall nur ignoriert wird?
In diesem Zusammenhang: ich habe mir erlaubt, schon vor Wochen, auf der deutschen www-Seite des iranischen Staatsradios einen Leserbeitrag zu hinterlassen (mit voller Anschrift und Namen und TelNr und so), als Reaktion auf einen dortigen Artikel, wonach sich Merkel und Bush zierten, seinen Brief zu veröffentlichen, weil er"so viele unangenehme Wahrheiten enthalten würde, von denen die westliche Bevölkerung nichts erfahren sollte". Was war also meine Frage an das liebe iranische Staatsradio? - Yes, Sir, genau die eine:"warum in the whole f.. world veröffentlicht dann der Verheißene seine Briefe nicht höchstselbst, wenn sie doch ach so brisant sind????" - Und? gab's Antwort? irgendeine? auch nur eine Beschwichtigung, à la"nö geht zum aktuellen Zeitpunkt wegen Weltlage nicht, blabla..."? - nix gab's.
>## Die Schaffung eines jüdischen Siedlungegebietes unter britischem Protektorat wurde außerdem schon 1917 beschlossen und verkündet, i.e. in der o.g. Balfour-Deklaration. Der Herr H. hat ja vieles in Bewegung gesetzt, aber die Gründung des Staates Israel kann man ihm nun wirklich nicht posthum ans Revers heften
>##
>Schön, also vor dem den Verfolgungen und vor Adolf Hitler und nun weiter?
>In meinem Beitrag habe ich den Hitler nirgendwo mit ins Spiel gebracht. Den heimlich, still und leise hier mit unterzuschieben, das war von dir eher ein Versehen oder vielleicht doch Absicht?
Hitler - Holocaust... Holocaust - Hitler... klingelt es da bei dir irgendwie? Du laberst mir die ganze Zeit was von Ahmadinedschad und seinen Holocaust-Fantastereien vor, und dann spielt der gute Adolf plötzlich keinerlei Rolle mehr? - Come on, das hat er aber nicht verdient! Man wird doch wohl noch über den Holocaust reden dürfen, ohne dabei andauernd betonen zu müssen, dass Hitler und seine Kompagneros dafür die Urheberrechte besitzen, oder?
>## Wenn es dir auf Prügel tatsächlich ankam, mein Bester, hättest du vielleicht vorher mal ein bisschen Recherche betreiben sollen... ##
>Deine Recherche war aber keine Hilfe, eher eine Ansammlung an Gefühlsausbrüchen, Unterstellungen und zusammenhanglosem Querdenken. Da bleibe ich schon eher bei meinem bescheidenem Halbwissen, mein Lieber.
welches Halbwissen?
>bis denne
>eisenherz
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