-->Hallo und herzlichen Dank für die zahlreichen, guten und facettenreichen Beiträge zum Thema.
Ein wenig gribbelt es in den Fingern, hierzu im Detail einiges anzumerken.
Dieser Text möchte aber zunächst dem ursprünglichen Versuch treu bleiben, in kurzen Zügen - ansatzweise - die große Linie herauszuarbeiten, die sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis ins 21. erstreckt.
Um - wie der Elliott-Wellen-Profi auf der Suche nach den großen Wellenmustern ;-) - anschließend die Frage nach Schuld & Sühne einigermaßen adäquat beantworten zu können.
Allgemein wenig bekannt ist, dass der verehrte Führer, Adolf Hitler, sich 1928 nochmals genötigt sah, zur Feder zu greifen, um seine Ideologie den zahlreicher werdenden Anhängern in einem zweiten Buch darzulegen.
Die hier im Forum getroffene Feststellung, Hitler habe im Laufe seiner späteren Karriere seine Ideen im Vergleich zu „Mein Kampf“ staatstragender und deshalb auch vorsichtiger formuliert, trifft zu. - Nicht verändert hat sich dagegen seine Kernbotschaft.
Nachlesen kann man dieses Buch (oder Manuskript) z.B. hier:
http://www.adolfhitler.ws/lib/books/zweites/zweites.htm
Hitler erläutert darin ausführlich den seiner Meinung nach parasitären Charakter des Judentums.
Dass die „Ausrottung“ der Juden für ihn eine zwingende & logische Konsequenz darstellte, leuchtet dem Leser des Textes unmittelbar ein.
Wer es wirklich hören oder lesen will, findet in Hitlers Reden & Äußerungen in der Zeit von 1924 bis 1939 unzählige Belege dafür, dass sich an seiner ursprünglichen Mission, die ihn all die Jahre antrieb, kein Deut geändert hat. (Wobei der Wortstamm von „antrieb“, nämlich „Trieb“, schon hier eine extra Diskussion verdient hätte).
Nachfolgend drei Beispiele für Hitlers Kontinuität im Denken:
1. Im Juli 1933 sagte er in einem vertraulichen Gespräch zum ungarischen Ministerpräsidenten Julius Gömbös wörtlich:
„Ich werde Frankreich zermalmen
2. Am 18. Oktober 1933 zu seinen eigenen Parteigenossen: „Alle Abmachungen mit Polen haben nur vorübergehenden Wert [um Zeit zu gewinnen, Anm Ghandi]. Ich denke gar nicht daran, mich ernsthaft mit Polen zu verständigen.“
3. Und, der schönster & klarste Beleg, geäußert im Januar 1940, im wohligen Schauer des ersten Triumphes:
Zitat aus Hitlers Rede am 30. Januar 1940 im Sportpalast von Berlin
„Sie kennen die Jahre. 1933, also in dem Jahre noch, in dem wir die Macht übernahmen, sah ich mich veranlaßt, den Austritt aus dem Völkerbund zu erklären und die lächerliche Abrüstungskonferenz zu verlassen. Wir konnten vor diesen beiden Foren kein Recht erhalten, trotz jahrelangen Bittens und Protestierens. [Anm. Ghandi: SEINE diplomatischen Fähigkeiten wollte er also gar nicht erst einsetzen, da er bereits unmittelbar nach der Machtübernahme auf eine ganz andere Karte setzte, nämlich, Hitler weiter:]
1934 begann die deutsche Aufrüstung im größten Ausmaß.
1935 führte ich die allgemeine Wehrpflicht ein.
1936 ließ ich das Rheinland besetzen.
1937 begann der Vierjahresplan anzulaufen. [mit dem Ziel: der Kriegsfähigkeit bis 1940 Anmerkung Ghandi]
1938 wurde die Ostmark dem Reich eingegliedert und das Sudetenland.
1939 begannen wir das Reich abzuschirmen....
Alles das hätte anders kommen können, wenn diese andere Welt auch nur zu einer Stunde Verständnis für die deutschen Forderungen, für die deutschen Lebensnotwendigkeiten aufgebracht hätte. Man sagt so oft: Man hätte das aushandeln sollen. - Sie erinnern sich, meine Volksgenossen, habe ich nicht öfter als einmal der WELT zum AUSHANDELN die deutsche koloniale Forderung vorgelegt?
Zitat-Ende.
Was für eine herrliche Formulierung: Er hat „der Welt“ SEINE Forderung vorgelegt, auf dass diese sie - in seinem Sinne - „aushandele“. - Selbst der allseits bekannte Dummy des aktuellen US-Vizepräsidenten namens „GW Bush“ hätte dies nicht süffisanter formulieren können ;-)
Meine These:
Wer das Dritte Reich und das Wie & Warum des WK II verstehen will, muss zuerst den quasi-religiösen Fanatismus Hitlers und dessen unbändiges Streben zur Macht , sowie den Rausch der absoluten Machtfülle in den Jahren nach der Regierungsübernahme begreifen.
Nur so ist auch - neben den außergewöhnlich schwierigen Umständen in denen sich Deutschland nach 1918 befand - Adolf Hitlers Aufstieg vom gescheiterten Kunstmaler zum uneingeschränkten Führer der Nation einigermaßen nachzuvollziehen.
Ohne Hitler hätte es weder die Judenverfolgung in diesen Ausmaßen noch den II. Weltkrieg in diesen Dimensionen gegeben.
....
Nur zum Vergleich, und um zu zeigen, wie Politik mit weitsichtigem Charakter aussehen kann, ein ganz anderes Zitat:
<center> „Wenn wir nicht übertrieben in unseren Ansprüchen sind und nicht glauben die Welt erobert zu haben, so werden wir auch einen Frieden erlangen der der Mühe wert ist. Aber wir sind ebenso schnell berauscht wie verzagt, und ich habe die undankbare Aufgabe, Wasser in den brausenden Wein zu gießen und geltend zu machen, dass wir nicht allein in Europa leben, sondern mit noch drei Mächten, die uns hassen und neiden.“</center>
So sprach Otto von Bismarck am 9. Juli 1866, sechs Tage nach dem Sieg in Königgrätz über Ã-sterreich.
Doch leider war dieser weitblickende Steuermann damals schon von Bord gegangen und der deutsche Tanker wurde seither vorwiegend von politischen Wirrköpfen gesteuert...
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