-->Hi,
die Hegde Funds dürften ihre besten Tage gesehen haben. Nachdem, wie bekannt, ein Trader von Amaranth Advisors schlanke 6 Mrd. USD am Gas-Markt verzockt hat, haben sich jetzt SEC und FBI im großen Stil der Sache angenommen. Die Transaktionen dieses (komplett unregulierten) Marktes (Volumen 1,7 bis 1,8 Bio. USD p.d., Derivatebestand lt. BIZ um die 300 Bio.), der von den Banken auch gern mit „limitless credits“ gepampert wird, stoßen auch bei den ZBs auf immer weniger Freuden.
Timothy Geithner, Fed-Chef N.Y. und für die einschlägigen Aktivitäten der Banken ex officio zuständig, hat sich schon in gesetzten Worten gemeldet (ex DT):
"We may have to revisit both the scope and the design of that framework," said Timothy Geithner, the New York Fed's chief. Last week he warned that"the probability of systemic crisis may rise to levels that are unacceptably high", unless the authorities step in to reshape the market.
Was unter dem"step in" zu verstehen ist, muss geraten werden.
Er schließt ein „financial earthquake“ nicht aus:"They have not ended the tendency of markets to occasional periods of mania and panic. There are aspects of the latest changes in financial innovation that could increase systemic risk in some circumstances, by amplifying rather than dampening the movement in asset prices."
http://www.ny.frb.org/newsevents/speeches/2006/gei060914.html
Die Fed tutet damit ins selbe Horn wie schon im Juni die EZB. Die erinnert an die LTCM-Chose mit dem schönen Bild: Wenns brenzlig wird, laufen alle auf eine Seite des Schiffes - und dann kentert es.
Die Buba tutet nicht minder kräftig, z.B.:
http://www.bundesbank.de/download/presse/reden/2006/20060509.remsperger.pdf
Interessant sein Hinweis, dass schon 2004 die daily transactions auf den Finanzmärkten das 42fache [!] des Welthandelsvolumens ausmachten.
Auch von Down Under kommen starke Worte: Aussi-ZB-Vize Glenn Stevens erinnert an Dominoeffekte und bringt das bekannte Beispiel, wonach alle im selben Augenblick durch die selbe Tür ins Freie wollen:
"It is under abnormal conditions, when liquidity in markets is under pressure, that the leverage employed by some of the funds will be at its most damaging."
http://www.rba.gov.au/Speeches/2006/sp_dg_150906.html
Greenwich Associates schätzen, dass 50 % der HF-Trades über übliche Zinstitel lauten, 45 % davon über solche von „emerging markets“, ein Drittel über Unternehmenstitel.
Hoch oben auf der Watchlist derweil: Mother Rock LP und Bayou Management. More to come.
Welche „Maßnahmen“ (step in) ergriffen werden sollen - who knows? Nicht unwahrscheinlich: Werden sie ergriffen, lösen sie genau das aus, was sie verhindern wollten. Den Kollaps.
Carpe diem + Gruß!
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