--><font size="5">USA und Deutschland gehörten zu den Verlierern
Schweiz an der Spitze </font>
Die Bundesrepublik habe an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt: Im viel beachteten Ranking des Weltwirtschaftsforums habe Deutschland zwei Plätze verloren. Der Abstieg der USA allerdings sei noch deutlicher ausgefallen, war diese Woche nach zu zulesen.
Das ging aus dem"Global Competitiveness Report" des Genfer Weltwirtschaftsforums (WEF) hervor. Zwar zähle die Bundesrepublik nach wie vor zu den Top Ten der wettbewerbsfähigsten Länder. Im Vergleich zum Vorjahr habe die Bundesrepublik aber zwei Plätze eingebüsst und habe nur noch den achten Rang hinter Japan belegt.
Auf der Mängelliste stünden wie schon in den Vorjahren die Geldnot der öffentlichen Haushalte sowie der unflexible Arbeitsmarkt und die hohe Bürokratie in Deutschland. Gerade die Haushaltsprobleme seien aber leicht zu lösen, sage der Chefökonom des Weltwirtschaftsforums, Augusto Lopez-Claros. Wenn Deutschland das konsequent umsetze, könne das Land in den nächsten Jahren seinen Platz unter den Top Ten sogar noch verbessern.
Positiv habe der Experte vor allem die gute Infrastruktur und den hohen Wissensstand deutscher Unternehmen bewertet. Was Eigentumsrechte und die Qualität des Gerichtswesens betreffe, stehe Deutschland nach wie vor an der Spitze aller untersuchten Länder. Dass Deutschland in diesem Jahr insgesamt zwei Plätze abgerutscht sei, liege daher nicht so sehr daran, dass sich das Land an sich verschlechtert habe. Vielmehr hätten einige andere Staaten ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich verbessert, so Lopez-Claros.
Vor allem die Schweiz habe im Ländervergleich kräftig aufgeholt. Die Alpenrepublik sei dem Report zufolge dank ihrer soliden öffentlichen Institutionen, einer exzellenten Infrastruktur und dem hohen Niveau technischer Innovationen mittlerweile die wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft weltweit. 2005 hatte das Land noch auf dem vierten Rang gelegen.
Deutliche Einbußen hätten hingegen die USA hinnehmen müssen. Der bisherige Spitzenreiter hätte gleich fünf Plätze eingebüsst und stünde der Rangliste zufolge bei der Wettbewerbsfähigkeit mittlerweile hinter der Schweiz, Finnland, Schweden, Dänemark und Singapur. Vor allem die wachsende Verschuldung öffentlicher und privater Haushalte und das hohe Handelsdefizit hätten Amerika Punkte gekostet. Zudem stünde das Land bei der Effizienz und Transparenz seiner öffentlichen Institutionen hinter den meisten Industrieländern zurück.
Zu den größten Verlierern unter den Industrieländern hätte zudem Italien gezählt, das sich von Rang 38 auf Platz 42 verschlechtert habe und mittlerweile neben Griechenland und Polen zu den drei wettbewerbsschwächsten Ländern Europas zähle.
Einen großen Sprung nach vorne habe hingegen Israel gemacht, das sich von Platz 23 auf 15 verbesserte und damit zu den größten Aufsteigern 2006 gezählt habe. Das Land habe seine Wettbewerbsfähigkeit durch konsequente Investitionen in Bildung und Innovationen enorm gesteigert, habe Lopez-Claros festgestellt. Für die Zukunft traue der Experte auch Korea aus ähnlichen Gründen einen enormen Schub nach vorn zu.
Für die WEF-Studie, die als eine der wichtigsten Länder-Ranglisten gelte, seien in diesem Jahr 11 000 Manager aus 125 Ländern befragt worden.
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