-->... man kann es auch so sehen (das es teuer ist, hatte ich ja erwähnt):
Finanztreff/Platow-Kommentar:
Und da wird sehr eingängig aufgezeigt, dass die gesamte Marktkapitalisierung des Vietnam Stock Index mit umgerechnet 2,5 Milliarden Euro etwa der Größe deutscher Mdax-Titel wie der IKB Bank oder Heidelberger Druck entspricht.
Hinzu setzen könnte man auch, dass diese Summe nur noch ein Bruchteil dessen ist, was derzeit von großen Private-Equity-Gesellschaften eingesammelt wird, die immer häufiger auch Dax-Werte wie zuletzt Continental ins Visier nehmen. Wenn sie denn wollten, könnten sie also theoretisch auch zwischendurch den gesamten vietnamesischen Markt aufkaufen.
Auch die Landesbank Berlin muss der geringen Liquidität bei ihrem Zertifikate-Konzept Tribut zollen, sodass lediglich eine „möglichst hohe“ Investitionsquote zugesichert werden kann, während der Rest zinslos als Cash gehalten wird. Anlagevehikel für den Investitionsanteil ist der (auch von Platow) als „wenn, dann den“ empfohlene Vietnam Opportunity Fund (VOF), der auch in London und an einigen deutschen Börsen gelistet wird (WKN: 710528). Dabei handelt es sich um einen geschlossenen Fonds, der nach Einschätzung der Landesbank wegen der fehlenden Vertriebszulassung in Deutschland einer hohen Strafbesteuerung unterliegt, was über das Indexkonzept umgangen werden kann. Dies, so ist zu vermuten, dürfte dann auch der eigentliche Grund für die ganze Emission sein, die noch bis Ende Oktober zur Zeichnung angeboten wird.
Dabei ergibt sich aufgrund der Konstruktion eine kuriose Situation, weil Anleger im Grunde darauf hoffen müssen, dass die Platzierung nicht allzu erfolgreich verläuft. Denn je mehr Geld die Landesbank Berlin einsammelt, desto geringer könnte am Ende die Investitionsquote ausfallen. Das ist unmittelbar einsichtig, wenn man berücksichtigt, dass im VOF selbst derzeit nur rund 250 Millionen Dollar stecken, sodass eine große Platzierung für entsprechende Probleme sorgen könnte.
Am Reiz der Vietnam-Geschichte ändert das natürlich nichts. Zumal die auf verschiedene Segmente ausgerichtete Anlagepolitik des vor Ort gemanagten VOF durchaus überzeugend erscheint und dem Reifegrad des aufstrebenden Marktes entspricht. Denn neben börsengehandelten Aktien, werden dort auch vorbörsliche Beteiligungen, Private Equity und Immobilien berücksichtigt, also alles was nach Einschätzung des Managements Sinn macht (wobei allerdings noch einmal Cash-Positionen auf Fondsebene dazukommen können).
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