--> 9. Oktober (Bloomberg) -- Hedgefonds setzen weiter auf eine
Abwertung des sÂdafrikanischen Rand. Ihr Argument: SÂdafrika
weist das gr?ĂĄte Leistungsbilanzdefizit seit 24 Jahren aus, das
Handelsbilanzdefizit steigt, und der Preis des wichtigen
Exportprodukts Gold ist zw?lf Prozent gesunken.
Seit Jahresbeginn hat der Rand gegenÂber dem US-Dollar
bereits 19 Prozent eingebÂĂĄt, mehr als jede andere W?hrung."Es
gibt jede Menge GrÂnde, warum SÂdafrika eine schw?chere W?hrung
haben sollte", sagt John Taylor, Vorsitzender der
Hedgefondsgesellschaft FX Concepts Inc. in New York. Einer der
Fonds seiner Gesellschaft, der Global Currencies Fund, hat die
H?lfte seines Kapitals auf einen Rand-RÂckgang gesetzt."Bei
einer so groĂĄen Position mÂssen wir schon recht sicher sein."
Die Wetten gegen die W?hrung zeigen sich auch am
Handelsvolumen in Rand-Termingesch?ften. Die Zahl der t?glich
gehandelten Kontrakte ist von Mai bis vergangenen Monat von 209
auf 652 geklettert. Damit hat sich der Umsatz in den vergangenen
vier Monaten mehr als verdreifacht.
Viele Devisenh?ndler sch?tzen den Rand, da sein Wert
gegenÂber dem Dollar st?rker schwankt als 16 weitere
umsatzstarke W?hrungen. Die implizite Dreimonats-Volatilit?t des
Rand - also die erwartete j?hrliche Schwankung gegenÂber dem
Dollar - liegt bei 18,6, verglichen mit 6,8 beim Euro und 6,9
beim Yen.
Die sÂdafrikanische W?hrung sank vergangene Woche 0,7
Prozent auf 7,82 Rand je Dollar, den niedrigsten Wert seit Juni
2003. FÂr das Jahr steuert der Rand auf die schlechteste
Entwicklung seit 2001 zu, als er 37 Prozent absackte. Der
Kursverfall ist fast doppelt so groĂĄ wie bei der tÂrkischen
Lira. Letzterte hat in diesem Jahr bislang zehn Prozent an Wert
eingebÂĂĄt und verzeichnete damit die weltweit zweitschlechteste
Entwicklung.
Vergangene Woche erkl?rte der sÂdafrikanische
Notenbankpr?sident Tito Mboweni, die Abwertung erfolge in
"geordneter Weise." Daraus l?sst sich ablesen, dass die
W?hrungshÂter nicht einschreiten wollen."Mit dem Kommentar hat
Mboweni praktisch grÂnes Licht fÂr Verk?ufe gegeben", erkl?rt
Chris Hart, leitender Finanz?konom bei Absa Group Ltd. in
Johannesburg. Kimon Boyiatjis, Leiter der Hedgefondsgesellschaft
Trident Capital, sieht die sÂdafrikanische W?hrung bis
Jahresende auf bis zu 8,25 Rand je Dollar nachgeben. Er
investiert in so genannte Rand-Hedge-Aktien, die von einer
Abwertung profitieren."Es hat sich definitiv fÂr uns
ausgezahlt", berichtet er.
Durch einen schw?cheren Rand werden sÂdafrikanische Exporte
konkurrenzf?higer."Die Wechselkursentwicklung sollten sich
positiv auf das Exportwachstum auswirken, und dies w?re nicht
schlecht", erl?uterte Mboweni Anfang Oktober auf einer
Konferenz in Johannesburg. Beispiel Gold: Hier ist der Preis
seit einem H?chststand von 732 Dollar je Unze am 12. Mai auf
577,90 Dollar am Freitag gefallen. Gleichzeitig mache Gold 13
Prozent der sÂdafrikanischen Exporte aus, wodurch die Wirtschaft
in einer besonders schwachen Lage sei, sagte Tim Lee,?konom bei
Pi Economics in Stamford, Connecticut."Die W?hrung f?llt daher
in der Regel mit den Rohstoffen." Auch er erwartet in den
kommenden Monaten einen Kurs von 8,25 Rand je Dollar.
Gleichzeitig macht eine Abwertung des Rand ausl?ndische
Waren teuerer und sorgt fÂr eine bessere Leistungsbilanz. Im
ersten Quartal war das Leistungsbilanz-Defizit SÂdafrikas auf
6,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen, da die Ausgaben
fÂr Importartikel wie Autos und Haushaltsger?te stiegen. Zuletzt
senke ein schw?cherer Rand das Inflationsrisiko, sagte Mboweni.
Auch die Politik Âbt Druck auf den Rand aus. Pr?sident
Thabo Mbeki sieht sich zunehmend Angriffen seiner
kommunistischen und gewerkschaftlichen VerbÂndeten ausgesetzt.
Sie bem?ngeln, er tue nicht genug gegen die Armut. Tats?chlich
hat SÂdafrika mit 26 Prozent die h?chste Arbeitslosenquote unter
61 von Bloomberg beobachteten L?ndern. Die kritischen Stimmen
unterstÂtzen den frÂheren stellvertretenden Pr?sidenten Jacob
Zuma als Kandidat der Regierungspartei, des Afrikanischen
Nationalkongresses. Dass sich Zuma zur Wahl stellt, habe zur
Rand-Schw?che beigetragen, erkl?rt Paul Barrett, Chef-Devisen-
H?ndler bei JPMorgan Private Bank in New York. Er gelte sehr
stark als Kandidat des linken FlÂgels.
Mein BauchgefĂźhl nach dem kompletten Ausstieg im Januar 2006:
Die Hedger werden frßher oder später eindecken wollen oder mßssen.
Deshalb gegen CHF den Rand mindestens sehr genau beobachten und
bei schwachen Tagen limitiert einsammeln!
Emerald.
Be-Long: Los!
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