-->>... es zwei Sonntag-Bild gibt.
>Welche beiden meinst Du denn?
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Sonntag ist WamS-Tag. Eine Mischung aus Klatsch, Sport, einer homöopathischen Dosis menschlich gezeichneter Politik und Immobilien-TrĂ€umereien, leicht genug, um dem ins Kissen gekuschelten Wochenendleser zwischen Brunch und Kaffee die Ă-de zu vertreiben.
(...)
Das Problem der WamS, eines Blattes ohne eigenen Web-Auftritt, sind ihre Leser im gesetzten Alter und die betagten Autoren. AnzeigenmĂ€Ăig lĂ€uft das Blatt gut, ohne dass man ganz genau weiĂ, warum. Das sanfte Lifting, das Noch-Chefredakteur Kai Diekmann der Sonntagszeitung verordnete, konnte nie davon ablenken, dass eine Zeitung pro Woche dessen Tatendurst nicht stillen kann. Nun wird er Herr ĂŒber Bild und Bild am Sonntag.
http://www.zeit.de/archiv/
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mein vater hat ein abonnement der"welt am sonntag".
er ist der ansicht, die fas liefere nicht in seine gegend (mag sein) und ein gutschein abo, das sei zuviel arbeit, ĂŒberhaupt, wegfahren zum zeitung holen vor dem sonntagsfrĂŒhstĂŒck, nein danke.
den letzteren gedanken kann ich nachvollziehen.
hier muss man 3km fahren bis zur nÀchsten fas verkaufsstelle, einer shell tankstelle an der b8.
zu hause in freiburg, da geht das besser. ritual, sonntag ohne fas geht nicht, kaufen beim brötchenkauf am bahnhof oder spĂ€testens auf dem rĂŒckweg von den exzessen im gym am kiosk, immer her damit, ich bin fest in deiner hand, fas. ich bin dein.
ein abo geht leider nicht, schon probiert, weil dann wird die kostbare zeitung vor der tĂŒr weggeklaut von den idioten die sonntags morgen aus den etablissements im hinterhof kommen, oder sie wird von eben diesen leuten vollgekotzt oder mit fĂ€kalien verdreckt. ja sowas passiert.
ein nachteil, wenn nicht sogar der nachteil des innenstadtlebens.
sonntag morgen war ich auch faul. anziehen, so frĂŒh, nee, auto fahren, bloss nicht, also nur vor die tĂŒr gehuscht, die"welt am sonntag" aus dem briefkasten geholt, das geht sogar im pyjama, darf nur keiner den eltern weitersagen, weil die nachbarn schauen ja immer, etc.
ach was.
es folgte ein versuch die"welt am sonntag" zu lesen.
abgelegt auf dem tisch, neben dem frĂŒhstĂŒck, aufgeschlagen.
erste seite, erstes buch, abstossendes layout, abstossende headlines. nicht lesbar.
umdrehen.
letzte seite erstes buch. ein artikel ĂŒber nena und ihr comeback. gĂ€hn. unten links die kolummne von franz josef wagner. die lese ich. weil mein vater sie des öfteren sonntags morgens am frĂŒhstĂŒckstisch zur diskussion stellt. da kann man gleich so schön streiten am morgen.
es geht um fussball, schalke-bayern, heute abend, das spiel sei"eine wegkreuzung. wohin wird deutschland gehen?", das"ticktack unseres lebens, unserer nation." schalke trage die gesichtszĂŒge der kriegsheimkehrer, ausgemergelt, rauh, verloren. schalke sei religion. die religion der bayern sei der erfolg. wagners herz schlage fĂŒr schalke, die armen und trĂŒbseligen. sein verstand aber fĂŒr die bayern, weil sie nicht von trĂ€umen leben.
wieviel abstrusitÀten, wieviel dummheit, wieviel pseudo-patriotismus kann man in 50 zeilen stecken?
wagner machts maximal.
nach dieser lektĂŒre stecke ich das erste buch komplett ungelesen weg.
aber noch nicht aufgeben. mal weiter gucken.
ach, 4 seiten werbung von meinen freunden bei der ruhrkohle ag, das ist ja schön, es ist propaganda ĂŒber den energienotstand, lasst uns schön kohle unter dem rhein abbauen, ewigkeitsschĂ€den verursachen, was das auch wieder gekostet hat. egal, wir haben das geld ja immer, raus damit. fucking hell.
auf der ersten seite des immobilienteils, der liegt gleich in der hand, nein, nicht wissen, nicht kultur, nicht gesellschaft, nein immobilien, uns es geht um"leben im hotel", und natĂŒrlich, das photo zeigt udo lindenberg und das blöde atlantik, und es reicht, ich packe die zeitung zusammmen, nur die werbung der rag bleibt draussen (beweismittel!), und stecke alles ins altpapier. so richtig ins altpapier: in die catsantĂŒte draussen in der garage, die die montag frĂŒh abgeholt wird. jawohl.
<ul> ~ http://misscaro.blogspot.com/2005/03/leser-blatt-bindung.html</ul>
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