-->Hi Liated,
>Ich habe gestern zufällig einen Film ('Die dritte Gewalt', ZDF) gesehen. Ziemlich unheimlich. Er handelte u.a. davon, wie legale Firmen ('Aktiengesellschaften') durch Aktieneinkauf von der Mafia übernommen worden sind.
Das ist gut möglich. Allerdings:
1. Tafelgeschäfte sind praktisch unmöglich geworden
2. In vielen Ländern (z.B. Frankreich) gibts keine realen Stücke mehr
3. In den USA müssen die Namen auf die Papiere
4. Bestimmte Paketgrößen sind zu melden (generell ab 5 %)
5. Wer übt die Stimmrechte aus und wer nimmt letztlich in persona im Aufsichts- bzw. Verwaltungsrat Platz, wo die großen Entscheidungen fallen?
Idealerweise müsste man eine Bank gründen (wer hat die Lizenz dazu?) und haufenweise nichtmeldepflichtige Kleinbeträge aufnehmen, wahlweise Fonds, Versicherungen etc. Alles ziemlich mühsam.
>Irgendwo wird wohl auch Drogengeld investiert.(Man stelle sich das vor: Aktien von UBS, Nestlé, SwissRe, IBM etc [teilweise/merheitlich?] in den Händen des Organisierten Verbrechens, ohne dass die Firmen es wissen/merken und blauäugig Gewinn maxieren zu Gunsten von Gangstern, Verbrecherclans).
Teilweise möglich; mehrheitlich ausgeschlossen. Dann besser Grundstücke, erinnere Dich an den riesigen 500-Euro-Umlauf ausgerechnet in Spanien.
>Und: Ich kann mich erinnern einmal [im Schweizer Kulturradio] gehört zu haben, dass lt. Schätzungen der Italienischen Finanzpolizei etwa 1/3 der italienischen Staatsoblis [via Stohmänner, legale Firmenverflechtungen] in Händen der Mafia sind.
Eine Kralle hackt die andere nicht ab.
>1. Frage: Weisst Du (oder jemand im Forum) etwas darüber? Gibt es Fachliteratur? Papers?
Die Literaturliste von @nereus hast Du sicher schon studiert. Ich bin von den aktuellen"Reißern" eher enttäsucht, z.B. Roths"Deutschland-Clan", wo's letztlich nur um die altbekannten Schoten geht: Korruption, Vetternwirtschaft usw. Die großen"Hintermänner" werden nicht enttarnt, solche aus der Euro-Südschiene schon gar nicht.
>2. Frage: In der Schweiz sind Banken m.W. verpflichtet, die Herkunft von Geld abzuklären, wenn jemand mit einem Koffer voll Bargeld zur Bank kommt. Wie ist das aber mit Überweisungen vom Ausland (z.B. 3.Welt Staaten oder Cayman Islands?) in die Schweiz?
Geht gut. Aber wie kommt der Cash dorthin? Die Atlanta-Fed hatte mal geklagt, dass viele USD (currency) in Miami unterwegs sind und vor dort auch in die Karibik gelangen. Aber Speedboats für große Mengen sind gefährdet (US Coastal Guard), bei Fluggepäck schlagen Metalldetektoren an.
So leicht ist Cash auch nicht mehr zu waschen wie früher. Oder anders: Es erfordert erheblich größere Organisationen und Manpower (damit Mitwisser mit eigenen Interessen).
Also letztlich weiß es niemand ganz konkret. Die lange in CH gepflegte Treuhand-Nummer geht auch nicht mehr. Und der einst ultimative Trick: Kredit und als Sicherheit Cash in Blocks hinterlegen (mit dem Kredit wurde gekauft, die Zinsen waren Whitewash-Spesen) ist auch vorbei.
Kurzum: Ich habe keine Ahnung, wie das heute laufen könnte, vielleicht war das Drehbuch etwas fantasievoll.
Sorry + Gruß!
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