-->Guten Tag mvd,
danke für deine Antwort und für die vielen Links.
Leider sind die alle auf englischsprachigen Seiten und noch leiderer ist mein Englisch schon ziemlich eingerostet und am aller leidesten brauche ich deshalb immer eine gebührende Weile, die zu übersetzen, ohne nicht bei einzelnen Aussagen den tieferen Sinn aus den Augen zu verlieren. Aber bei genügend Zeit und ein wenig Übersetzungshilfe von Google geht es.
Nebenbei, am aller, aller leidesten, das ist allein mein persönliches Problem, habe ich eine Art Zugangssperre zur englischen Sprache, besser zu der US - Amerikanischen Mutation dazu. Kurz geschrieben, ich mag diese Sprache nicht besonders. Geschrieben, na ja, aber USA - englisch gesprochen empfinde ich sie als ausgesprochen hässliche Sprache. So wie zweimal vom Apfel abbeißen und dann mit vollem Mund sprechen. Eine Sprache, die mir gefällt, wie die italienische z. b., die hatte ich in meinen wilden Jahren um das Mittelmeer herum schnell gelernt und auch gerne gesprochen.
Aber zurück zum Thema. Nach dieser Wahl in den USA, mit dem Sieg der Demokraten, da hörte man förmlich in den deutschen Nachrichten und in den Kommentaren, den Stein vom Herzen plumpsen, endlich werden wir voraussichtlich diesen Bush los, er wird gebändigt mit der Auswirkung, das die USA irgendwie einen Weg finden aus dem von ihnen selbst angezettelten Angriffskrieg gegen den Irak wieder herauszufinden und sogar noch ihren Rückzug als grandioses Beispiel ihren Verbündeten zu verkaufen, wie gut sie es eigentlich nur gemeint hatten, aber keiner wollte sie so recht verstehen. Ein Polizist, der Ordnung schaffen will, dem werden die Hände gebunden. Jetzt muss nur noch der Schuldige gefunden werden, der den USA die Fesseln angelegt hat, ein Bauernopfer. Dieser fallende Seelenstein, der eigentlich nur die Hintertür für ihr schlechtes Gewissen ist, nämlich einen Angriffskrieg, bemäntelt, gerechtfertigt und in seinen Dimensionen beschönigt und verschwiegen zu haben. Da kam ihnen die Sieg der Demokraten mit ihren öffentlichen Lichtgestalten gerade recht, um sich vielleicht hinterher nicht fragen lassen zu müssen:
Ihr habt das alles gewusst, warum habt ihr euch nicht mit euren Mitteln gewehrt?
Warum habt ihr da mitgemacht?
Warum seit ihr schon wieder schuldig geworden, obwohl ihr doch den Nachkriegsgenerationen hier in Deutschland immer genau das Gegenteil abgefordert hattet.
So, lange Schreibe, kurzer Sinn, aus dem Artikel lässt sich ablesen, das es bei den Demokraten einflussreiche Kräfte gibt, dagegen ist der Bush nur ein müder Abklatsch, was die Expansionspläne und die Zugriffsabsichten auf die weniger werden Rohstoffe auf der Erde betrifft, mit allen militärischen Mitteln erzwungen. Wer hätte das vorher gedacht, das man bei genauem Hinsehen sich beinahe wünschen würde, das der Bush noch eine Amtszeit länger regiert, nur um nicht die kalten Krieger von der demokratischen Partei ans Ruder zu lassen. Diese Umkehr aller vordergründigen Standardkommentare, die fand ich anhand dieses Artikels schon sehr bemerkenswert.
## Im Klartext: das Bushregime rechnete (...) mit einem Atomkrieg gegen den Irak. Wobei sich natürlich im Nachhinein die Frage stellt: warum passierte dann nichts Derartiges? Stellt sich diese Frage wirklich so? ##
So stellt sie sich nie, wenn es um die Kriegswurst geht. Erst einmal muss man den Orwelleffekt aus diesem Satz herausfiltern. Dort wird von einem Atomkrieg gegen den Irak gesprochen. Das ist natürlich eine gewollte, sprachliche Irreführung, denn einen Atomkrieg, einen Krieg gegen ein anderes Land, führt man genau genommen nur, wenn der Gegner ebenfalls Atomwaffen hat. Die USA wollen dort im Irak Atomwaffen zur Durchsetzung ihrer Ziel einsetzen, das hört sich wesentlich scheußlicher an. Da der Irak die Atomwaffen aber nicht hatte, verkleistert der Begriff Atomkrieg die Unsymmetrie bei dieser konkreten Aggression. Er suggeriert, das es ein Krieg mit den gleichen scheußlichen Waffen auf beiden Seiten, auf Augenhöhe, hätte werden können und das ist Orwell.
Aber was die Frage tatsächlich sinnvoll macht, das sind die Planspiele, die ernst gemeinten und die utopischen in den Planungsstäben der Militärs der USA, wie in allen militärischen Planungsstäben auf der Welt ebenso. Das Durchspielen aller möglichen militärischen Optionen, ob Angriff oder Verteidigung, mit den jeweiligen Kräften, den Geräten und den Waffen.
Aktuell, unübersehbar mit einem so großen Einfluss auf die Administration der USA, wie oben bewiesen auch auf die Opposition, das man die Antriebskräfte, wer schiebt wen, die Regierung die Militärs oder umgekehrt, kaum noch auseinanderhalten kann. Und solche Planspiele, gegen einen Gegner gezielt eine oder zwei kleine Atombomben einzusetzen, wenn er es mit biologischen oder chemischen Waffen versuchen sollte Widerstand zu leisten, solche Planspiele sind bei den Absichten im Irak, im gesamten Nahen Osten, bei den Planungsstäben des US - Militärs, aber auch bei den bedrohten Ländern völlig normal.
In den 70zigern, Stichwort Mittelstreckenraketen, kursierten relativ offen, vielleicht mit Absicht so unverdeckt, einige Kriegsszenarien der USA gegen die SU, die klar und unmissverständlich das Großdeutsche Reich, gut, etwas weniger ironisch, das erweiterte Mitteleuropa, als Schlachtfeld vorsahen, als atomares Schlachtfeld, damit wir uns dazu richtig verstehen. Das hatten sich die beiden, die SU und die USA tatsächlich so vorgestellt, wie eine idiotische Schlägerei unter Männern in einer Kneipe, auf der Straße. Wir tragen es dort aus und wer gewinnt bekommt die Braut, der kann die Schutzgelder abkassieren. In den damaligen Militärzeitschriften, in englischer Sprache, hörte es sich natürlich viel bedeutender an, aber auf den Kern zurückgedacht war es so. Wir beide, die USA und die SU, wir tragen unsere Weltmachtansprüche auf fremden Boden mit einer atomaren Schlägerei aus. Dazu kein Kommentar.
Letzter Hinweis, was die atomare Komponente betrifft. Damals noch, in den 70zigern, war die Entwicklung von taktischen!!! Atomwaffen noch lange nicht soweit, also Atombomben zu haben, die mit ihrer Wirkung nicht gleich die halbe Erde zerstören. Heute gibt es tatsächlich diese Waffen, die annähernd nur die großen, die überlebenswichtigen Gebiete eines Landes zerstören, wie Wasserkraftwerke, Industriezentren, Rohstffvorkommen, eine mittelgroße Stadt für die psychologische Kriegsführung, zum Zermürben der Bevölkerung und zum Binden aller inneren Hilfskräfte für die Toten und Verletzten. Diese Bomben gibt es heute, eigentlich schon lange. Somit zurück an den Anfang, zurück zu den Planungsstäben der Militärs, diese Waffen lassen durchaus einen Einsatz dieser Bomben gegen einen Gegner als praktikabel erscheinen und so wird auch geplant und vermutlich auch gehandelt, wenn man erst einmal vom langweiligen Schieben der Schachfiguren wie zur Zeit wegkommt und dem Iran ein geeignetes Opfer darbringen kann, um deren geschickte Verteidigung zu zertrümmern. So macht man es jedenfalls immer beim Schach und so habe ich es bei diesem Spiel auch immer gemacht. Die Frage ist, wer wird geopfert?
schönene Tag
eisenherz
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