-->Die Verbreitung des Aids-Virus kann man angeblich auf einen bestimmten Transatlantikflug eines infizierten Stewards zurückverfolgen.
Gut, so gesehen fing hier dann alles in Strunzenöd an. Aber schön der Reihe nach....
Mädchen, hatte er immer zu ihr gesagt, Du kannst Dinge nur von innen heraus in Angriff nehmen, denk immer an das Trojanische Pferd, oder an das verfettende, was harmlos in einem Saumagen versteckt ist. Und da rannte er bei ihr offene Türen ein, schließlich hatte sie sich öfters über die in der Zone als Fidschies bezeichneten Asiaten geärgert, und darüber nachgedacht, wie listenreich und geduldig dieser Menschenschlag sein konnte, beharrlich, stets lächelnd, doch immer bemüht, dem unbekannten Ziel näherzukommen, Schritt für Schritt, ohne mullen und knullen.
Dieser Jungmädchentraum begleitete sie schon ihr ganzes Leben lang, es schien bisher ja auch alles ganz nach Fahrplan verlaufen zu sein, vom FDJ ins Brunzelkanzleramt, das konnte nicht jede beliebige Erna Krause nachmachen.
Der iranische Staatspräsident hatte natürlich Recht, wenn er sagte, die Gründung des unfriedlichen Kleinstaates, der der Welt wie eine Nadel tief im Gichtzeh steckte, ginge auf ein in Europa entstandenes Problem zurück. Und müsse dort geendlöst werden. Ja, der gute Mann hatte auch gut reden, nur, wie?
Dies war der Ansatz, sich quasi unsterblich, unvergleichlich zu machen, wie Cäsar in die GeCHichte einzugehen, jene GeCHichte, jene WeltgeCHichte, aus der ihr einst der meist in blaue Anzüge gehüllte Ziehvater gönnerhaft vorgelispelt hatte.
Als der Unterberger Sepp im Weiler Strunzenöd an einer Erkältung litt, war das wie ein Sack Reis, der in China umgefallen war, es war belanglos, interessierte niemanden.
Schließlich lag Strunzenöd weit abseits der Durchgangsstraßen in einer kleinen Senke, vor Jahren gab es dort nicht mal Fernsehempfang, bevor das Zeitalter der Satellitenschüsseln anbrach, und man brauchte den Spürsinn eines Pfadfinders, um überhaupt hinzufinden. Es gab keine öffentliche Wasserversorgung, sondern Ziehbrunnen, und Handyempfang klappte auch nicht. Von Ratzenhausen ging es auf einer Schotterstraße über Fuchsloch noch ungefähr drei Kilometer durch ungepflegte Wälder und struppiges Dickicht, bis die drei Gehöfte sichtbar wurden, von denen zwei bereits seit vielen Jahren aufgegeben und verfallen waren. Nur das Haus des Unterbergers stand noch, aber man sah am Verputz und den trüben Fensterscheiben, daß der Wohlstand an diesem Fleckchen Erde spurlos vorübergezogen war.
Der Unterberger war ein komischer Kauz, er hatte kein Auto, kein Telefon, keine Freunde, keine Verwandten, und weil er seine spärliche Rente lieber versoff, als damit Rechnungen zu bezahlen, hatte er schon lange keinen Strom mehr bei sich zu Hause. Aber dem Sepp, dem war das wurscht.
So behalf er sich mit einem uralten Kohleofen, und Kerzen, so, wie es seit Jahrhunderten immer funktioniert hat und auch heute noch funktioniert.
Wenn nur diese hartknäckige Erkältung nicht gewesen wäre, die machte dem Unterberger schwer zu schaffen, nicht mal der Selbstgebrannte, ein höllisches, scharfes Zeug, das er aus allen möglichen Fallobstsorten zusammenbraute und in einer selbstgebastelten Destillationsblase im Heuboden brannte, half ihm mehr.
Die spätere Rekonstruktion ergab, daß der Sepp im Kohlenkeller gewesen sein mußte, weil er bei den windigen Fenstern und den vielen Ritzen in der Wand des alten Holzhauses dauernd nachlegen mußte, damit der kleine Ofen seinen kärglichen Raum einigermaßen warm bekommen konnte. Weil er im Keller kein Licht hatte und er, wie eigentlich immer, einen Allerholpegel hatte, mußte er im Kohlenkeller gestürzt sein, und wohl einige Zeit herumgekrochen, so, pechschwarz, wie er war, der Unterberger Sepp, als man ihn fand.
Der Kohleofen in dem kleinen Zimmer, der den Sauerstoff verbrauchte, könnte mit eine Ursache gewesen sein, wieso auch seine Kerzen, die den Raum spärlich erleuchteten, so sehr rußten, daß er zusätzlich noch den Kerzenruß abbekommen hatte. Jedenfalls sah der Sepp aus wie ein Mohr aus dem Morgenland, und die Leichenbestatter, die seine Leiche bargen, machten Witze, ob der Sepp wohl Weihnachtsmann gespielt hätte und im Kamin steckengeblieben sei. So schwarz und verrußt, wie er war. Klar, das gab ein schönes Foto für den Stammtisch-Blog.
Die Obduktion ergab, daß der Sepp tatsächlich an einer Erkältung litt, und sein schwaches Herz, die stickige Luft im Zimmer, das hohe Alter, alles zusammen hatte wohl zu seinem Ableben geführt.
Die Welt hätte nie etwas vom schwarzen Mann aus Strunzenöd erfahren, wäre er nicht vom Verfassungsschutz bespitzelt worden, weil er einmal im Wirtshaus laut gebrüllt hatte, die neue Kanzlerin sei ein, nun ja, wir können uns ja denken, was der Sepp übles und abwertendes von sich gab. Und woher sollte der einfach gestrickte Sepp schon wissen, daß sich am Stammtisch ein Beamter des zuständigen Finanzamtes als Maulwurf eingeschlichen hatte, um die bier-euphorisch herumgeprahlten Schandtaten der Bauern und Metzger kurzum als Kontrollmitteilungen karrierefördernd zu denunzieren.
So kam auch der Unterberger auf die Beobachtungsliste des Verfassungsschutzes und der Fall des schwarzgefärbten Leichnams fand den Weg in die Hauptstadt, nach Berlin.
Was für eine einmalige Gelegenheit, dachte sie. Das ist so genial, das ist ja besser als die Geschichte mit den beiden Wolkenkratzern und den Flugzeugen.
In den 20.00 Uhr Nachrichten wurde vom Auftreten einer rätselhaften, tödlichen Infektion berichtet, die die Leichen der Betroffenen schwarz färben würde. Der Weiler Strunzenöd wurde weiträumig abgesperrt und von ABC-Schutztruppen mit Schießbefehl gesichert. Wissenschaftler gaben der unbekannten Seuche den Namen Jodler-Grippe, weil der Sepp vor vielen Jahren einmal Mitglied des örtlichen Männergesangvereins gewesen war und einen Preis für sein gekonntes Jodeln gewonnen hatte, wie Journalisten bald herausfanden.
Messungen des zuständigen Gesundheitsamtes ließen schlimmes befürchten, denn nach den unbekannten, geheimnisvollen, nein, unheimlichen Lauten aus dem umgebenden Jagdrevier zu urteilen, mußten bereits die ganzen Rehe am Jodlerhusten erkrankt sein, so komisch, wie sie herumbellten. Der Einwand von Jägern, daß dies Schrecken n würde und völlig normal sei bei Störungen des Wildes, konnte niemanden mehr überzeugen.
Nein, jetzt mußte das Eisen geschmiedet werden, so lange es heiß war.
Während der Nacht wurde der Bannkreis um Strunzenöd auf 10 Kilometer erweitert und alle Einwohner wurden evakuiert. Es waren ja nur an die zweihundert Leute, das ließ sich organisatorisch ganz gut bewerkstelligen, drei Schulturnhallen wurden als Notaufnahmequartiere hergerichtet und in Quarantänestationen verwandelt.
Wie sich bei den Untersuchungen zeigte, hatten rund 30 Leute bereits Schwarzfärbungen an den Händen. Gerüchte, wonach es sich bei diesen ebenfalls um Menschen mit Kohleöfen gehandelt haben soll, wurden sofort dementiert. Denn schließlich hatte auch bereits rund ein Dutzend der Evakuierten Husten oder andere Erkältungssymptome, so daß von einer dramatischen Ausbreitungsgeschwindigkeit auszugehen war. Mit Hilfe der Bundeswehr wurden Tornado-Überwachungsflüge gestartet, um sicher zu sein, daß niemand im Sperrbezirk verblieben war, im Sperrbezirk, der täglich erweitert und immer mehr erweitert wurde, schließlich war naßkalte Witterung und viele Leute husteten aus Gründen, wie auch immer. Mutmaßlich eben aufgrund einer Infektion mit der Schwarzleichen-Krankheit, wie die Jodlerseuche auch bald ehrfurchtsvoll genannt wurde, denn Morbus influenza strunzenödensis klang dann doch zu albern. Und ob die Umbenennung des bekannten Vogelgrippe-Gegenmittels in Strunzenflu markingtechnisch sinnvoll war, nun ja, dem regen Umsatz tat es jedenfalls keinen Abbruch.
Um es kurz zu machen, nach einer nie dagewesenen Evakuierungskampagne war Südbayern nach rund vier Wochen menschenleer. Schließlich wollte niemand elend an der Jodlergrippe sterben, die meisten Menschen flohen eh in den ersten Tagen freiwillig in anderen Teile der Republik, und waren froh, ihr Leben gerettet zu haben.
Die Bundesregierung legte eine Sonderaktion an und kaufte den Vertriebenen ihre Anwesen ab, wenn auch zu geringen Preisen, finanziert übrigens durch einen Lastenausgleich, aber es reichte, um als Flüchtlinge andernorts neu Fuß fassen zu können.
Als nach weiteren zwei Monaten im Internet auf den üblichen zugangsgesperrten Seiten Gerüchte aufkamen, der Unterberger Sepp sei bloß voll Kohlenstaub gewesen und mehr oder weniger natürlich gestorben, und erste Vertriebene es wagten, sich nachts Zugang ins Sperrgebiet zu verschaffen, fand man eine sechs Meter hohe Sperrmauer vor, die wie ein neuzeitlicher Limes das entvölkerte Gebiet von Ingolstadt bis Berchtesgaden, von Oberstaufen bis Straubing umschloß und verbarg. Ein paar kühnen Burschen gelang es in einer abenteuerlichen Aktion, über die Mauer zu klettern.
Was sie sahen, ließ ihnen den Atem stocken und das Blut gefrieren: es hatten sich Einwanderer breitgemacht, alles war bevölkert. Auch die gehißten Fahnen waren weiß-blau, aber hatten kein Rautenmuster mehr, sondern einen sechszackigen Stern in der Mitte.
Männer mit schwarzen Kaftanen und Pelzmützen liefen geschwind umher, in ihren immer als etwas zu kurz erscheinenden Hochwasserhosen und den lockig herabhängenden Schläfenhaaren.....ebenso Soldaten in grünen Overalls, die ein paar Nummern zu groß aussahen......sie waren heimgekehrt aus der Diaspora......
Es war ihr tatsächlich gelungen, im Schutze der Evakuierung die gesamte nichtarabische Bevölkerung des zi-onistischen Fremdkörpers im nahen Osten auf einen Schlag nach Südbayern umzusiedeln!
Und so durfte sie sich der stärksten Lobbyunterstützung sicher sein, die es auf der Welt jemals geben konnte, endlich war sie damit faktisch auch Regierungs-chefin von Exrael, wie man später dieses teilautonome Gebiet nannte, als Wortmischung von Exil und Is- rael.
Wie konnte es anders sein, bei einer vorgezogenen Wahl erhielt sie 89% der Wählerstimmen, und war damit Alleinregentin mit verfassungsändernder Mehrheit im Rücken.
Klar, daß es Stimmen gab, die dieses Wahlergebnis anzweifelten, weil die SPD als wählbare alternative gar nicht angezeigt worden sei, aber die Wahlautomaten, die seinerzeit von einer kleinen Firma bei Haifa geliefert wurden, konnten bei späteren Untersuchungen nicht widerlegt werden.
Diese Großtat ging wie ein Lauffeuer um die Welt, das, wie es einmal betitelt wurde, häßliche Entlein aus Mecklenburg-Vorpommern bekam den Friedensnobelpreis und wurde zur UNO-Generalsekretärin, sowie zur Chefin der Weltbank ernannt, nachdem sie entgegenkommenderweise ihren Glauben gewechselt hatte und konvertiert war.
Im Rahmen eines zweiten Lastenausgleichs schuf die Bundesregierung einen Wiedergutmachungs- und Rücksiedelungsfonds, aus dem der Unterhalt der Neubürger gesichert und bestritten wurde, was ihr noch mehr Zuspruch und Bewunderung eintrug.
Die Chance war da, sie war einmalig, sie mußte genutzt werden. Was Arnold Schwarzenegger vorgemacht hatte, konnte sie schon lange, gesagt, getan, das Ziehkind des Oggersheimers zog in die USA und ließ sich zur Präsidentschaftskandidatin aufstellen.
Es wird niemanden verwundern, als Wohltäterin des Volkes Gottes wurde sie mit 92% Mehrheit gewählt.
Angela M., se nju präsident of si junaited Stäits..........
wer hätte das gedacht........
G E O R G E.................
...........G E O R G E................!
...........G E O R G E D A B B E L J U H!!!!!!.......komm ans Telefon........
was? wie?....
Der amerikanische Präsident erwachte aus diesem Alptraum, als er ans Telefon gerufen wurde. Mein Gott, das gibts doch nicht. Sollte etwa SIE seinen Thron streitig machen? IHN verdrängen? In Gottes eigenem Lande regieren?
Nein, das durfte nicht sein.
Er ließ seinen Stabschef kommen und sagte ihm, er solle vormerken, beim nächsten Deutschlandbesuch mit Franz Müntefering sprechen, und den Termin mit the Chancellor Äntschela absagen.......nein, das mußte der Welt erspart bleiben.......wenn jemand als neuer Cäsar in die GeCHichte eingehen sollte, dann ER........aber diese Idee da, vielleicht ist die gar nicht so schlecht.......wo liegt eigentlich Strunzenöd genau?........
Helau!
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