Altes Elliott-Wellen-Forum - Begrüßungsgeld bei Ã-ffnung der Mauer

Aleph

11.01.2007, 17:05

Begrüßungsgeld bei Ã-ffnung der Mauer

Thread gesperrt

-->Hallo,

ich lese gerade das locker von Dottore geschriebene Buch"Die Krisenschaukel". In diesem Buch wird auf das"Hubschraubergeld" (J.M. Keynes) eingegangen. Hier muss ich an das Begrüßungsgeld bei der Ã-ffnung der Mauer denken.

Weiß jemand, gegen welche Sicherheiten (Titel) dieses Geld von der Zentralbank ausgegeben worden worden ist? Wurden hierfür vom Staat Anleihen oder Bundesobligationen aufgelegt?

Dank für eine Antwort im voraus.

Gruß Aleph

eesti

11.01.2007, 17:25

@ Aleph

Oh Mann!!

-->>Hallo,
>ich lese gerade das locker von Dottore geschriebene Buch"Die Krisenschaukel". In diesem Buch wird auf das"Hubschraubergeld" (J.M. Keynes) eingegangen. Hier muss ich an das Begrüßungsgeld bei der Ã-ffnung der Mauer denken.
>Weiß jemand, gegen welche Sicherheiten (Titel) dieses Geld von der Zentralbank ausgegeben worden worden ist? Wurden hierfür vom Staat Anleihen oder Bundesobligationen aufgelegt?
>Dank für eine Antwort im voraus.
>Gruß Aleph

Entschuldigung, aber die 100 Westmark pro Nase waren bei 17 Mio DDRlern gerade mal 2 Mrd. Mark, also 1 Mrd. Euro, oder ein Fliegenschiß. Und das bei allerdings jetzigen 1-2 Billionen Staatsschulden. Die Rechnungsdifferenz kam zustande, weil einige Clevere mehrmals abfaßten.
Geld hat was ganz anderes gekostet.
Und das Staatseigentum der DDR war erheblich mehr wert, als dieser Fliegenschiß. Ein großer Teil der DDR (Land) fiel doch an den Bund und wurde zu"Vorzugskonditionen" an die ehemaligen Eigentümer faktisch verschenkt. Ein Verkauf zu Marktpreisen (Auktion offen für alle Interessenten) war doch ausdrücklich NICHT erlaubt.
Alle Ersparnisse wurden faktisch entwertet, dafür übernahm die BRD die Schulden der DDR.
Die völlig daneben gehende Neiddiskussion dazu ist nicht zu verstehen.
Das Geld für das Gegrüßungsgeld kam natürlich aus dem normalen Staatshaushalt der BRD und der Staat finanziert sich ja bekanntlich aus Steuern, die er für Sozialismusprojekte schon auf Jahre im Voraus verpfändet hat. Man nennt es Staatsschulden (Obligationen, Schatzbriefe, Anleihen...)

Gruß
LR

Aleph

11.01.2007, 17:37

@ eesti

Re: Oh Mann!!

-->Hallo Eesti,

du hast bzgl. der Größenordnung völlig recht. Bezogen auf den Haushalt war die Geldmenge vernachlässigbar.
>Entschuldigung, aber die 100 Westmark pro Nase waren bei 17 Mio DDRlern gerade mal 2 Mrd. Mark, also 1 Mrd. Euro, oder ein Fliegenschiß. Und das bei allerdings jetzigen 1-2 Billionen Staatsschulden. Die Rechnungsdifferenz kam zustande, weil einige Clevere mehrmals abfaßten.
>Geld hat was ganz anderes gekostet.
>Und das Staatseigentum der DDR war erheblich mehr wert, als dieser Fliegenschiß. Ein großer Teil der DDR (Land) fiel doch an den Bund und wurde zu"Vorzugskonditionen" an die ehemaligen Eigentümer faktisch verschenkt. Ein Verkauf zu Marktpreisen (Auktion offen für alle Interessenten) war doch ausdrücklich NICHT erlaubt.
>Alle Ersparnisse wurden faktisch entwertet, dafür übernahm die BRD die Schulden der DDR.
>Die völlig daneben gehende Neiddiskussion dazu ist nicht zu verstehen.

Ich kann dich nicht ganz verstehen wegen der Unterstellung von Neid. Mir ging es hier nur um eine prinzipielle Frage. Die Währungsreform nach dem 2. WK verlief mit dem Kopfgeld ja ähnlich, wobei aufgrund der Inflation der damalige Betrag mit den 100,00 DM nicht vergleichbar ist.

>LR

Gruß Aleph

eesti

11.01.2007, 17:55

@ Aleph

Re: Oh Mann!!

-->Warum nicht jede x-beliebige andere Ausgabeposition des Bundes?
Zum Beispiel die Erhöhung des Kindergeldes, Verschenken von U-Booten an Krisengebietstaaten...
Ausgerechnet die läppischen paar Mark werden immer wieder hochgezogen, als wäre das eine relevante Sache gewesen. Das war wirklich völlig belanglos, finanziell gesehen Aber nur das Begrüßungsgeld wird gebetsmühlenartig hervorgekramt.
Warum wird beispielsweise die zeitweilig gigantisch hohe"Buschzulage" für Westbeamte, die zeitweise im Osten arbeiteten nicht genannt. Die Beträge dafür dürften das kleine Begrüßungsgeld erheblich übersteigen.
Mein Betrieb wurde für 70 Mio Westmark verschenkt, macht aber 500Mio Euro Gewinn jährlich.
Der Gewinn meines praktisch verschenkten Betriebes allein würde schon nach 2 Jahren reichen, um die Begrüßungsgelder zu finanzieren.
Die Gewinne wandern übrigens zu 100% in die Bilanz der Westeigentümer. Ostdeutsche Finanzämter bekommen davon keinen Pfennig. So entstehen Statistikverfälschungen, denn unser Landkreis steht manchmal ganz ganz unten da, andererseit ist er mit führend in der Arbeitsproduktivität in Deutschland. Das widerspricht sich oft.
Die Diamanten wurden an die Westfirmen verschenkt, die Belastungen trug die Steuerzahlermasse.

Entschuldigung, aber manchmal muß man sich einfach auskoxxen.
Gruß
LR

Tassie Devil

13.01.2007, 09:35

@ eesti

Re: Kotzender Ossi

-->>Ausgerechnet die läppischen paar Mark werden immer wieder hochgezogen, als wäre das eine relevante Sache gewesen. Das war wirklich völlig belanglos, finanziell gesehen Aber nur das Begrüßungsgeld wird gebetsmühlenartig hervorgekramt.

Mensch Ossi,

dieses Forum kennt keine Gebetsmuehlen, und auch keine Neiddiskussionen, schon gar nicht beim Thema"Begruessungsgeld", wenn Du von solchen Deinerseits aus der Luft gegriffenen Behauptungen absiehst.

>Warum wird beispielsweise die zeitweilig gigantisch hohe"Buschzulage" für Westbeamte, die zeitweise im Osten arbeiteten nicht genannt. Die Beträge dafür dürften das kleine Begrüßungsgeld erheblich übersteigen.

Was hat denn die"Beamten-Buschzulage" mit dem"Ossi-Begruessungsgeld" ueberhaupt zu tun?

Also echt, das Neid-Fimmelsyndrom musst Du schon bei Dir selbst suchen, soweit es dieses Forum betrifft, was anderswo um Dich herum so abgeht, das kann ich natuerlich nicht beurteilen.

>Mein Betrieb wurde für 70 Mio Westmark verschenkt, macht aber 500Mio Euro Gewinn jährlich.
>Der Gewinn meines praktisch verschenkten Betriebes allein würde schon nach 2 Jahren reichen, um die Begrüßungsgelder zu finanzieren.

Ja, das wissen bestimmt die meisten nicht nur hier im Forum schon seit laengerer Zeit, was die hoechstleistungskriminellen BRDDR-Staatsmafia-Verbrecher so alles gedeichselt haben.

Aber deswegen kannst Du doch nicht von Neid reden, wenn die Frage der Finanzierung des"Begruessungsgeldes" vor mehr als 1,5 Dekaden von einem Forumsschreiber mal gestellt wird!

>Die Gewinne wandern übrigens zu 100% in die Bilanz der Westeigentümer. Ostdeutsche Finanzämter bekommen davon keinen Pfennig. So entstehen Statistikverfälschungen, denn unser Landkreis steht manchmal ganz ganz unten da, andererseit ist er mit führend in der Arbeitsproduktivität in Deutschland. Das widerspricht sich oft.

Das ist nun absolut nichts neues, der sog. Laenderfinanzausgleich sorgt schon seit Dekaden fuer"Statistikverfaelschungen" und mehr.

>Die Diamanten wurden an die Westfirmen verschenkt, die Belastungen trug die Steuerzahlermasse.

Hallo, Ossi, aufwachen!

Das ganze ist kein Osten/Westen-Problem in Deutschland, weil es per se egal ist, wo der Eigentuemer einerseits sitzt und wo die Arbeitsleistung andererseits erbracht wird, die Probleme sind auf ganz anderen Ebenen zu suchen!

>Entschuldigung, aber manchmal muß man sich einfach auskoxxen.

Naja, ich kann es ja verstehen, aber das geht doch hier im Forum auch ohne Neid-Vorwuerfe, oder?

Neid-Argumente lenken doch nur von den tatsaechlichen Gegebenheiten und Umstaenden ab, dass naemlich eine hoechstleistungskriminelle und schwerstverbrecherische BRDDR-Staatsmafia seit inzwischen mehr als 1 Dekade an den Machthebeln sitzend ihr Unwesen treibt!

>Gruß
>LR

Gruss!
TD

YooBee

11.01.2007, 17:53

@ eesti

Das ist nicht korrekt.

-->>Alle Ersparnisse wurden faktisch entwertet, dafür übernahm die BRD die Schulden der DDR.

Es geht gar nicht um die 100 DM Begrüßungsgeld. Die Vermögen schlagen mehr zu Buche:"Insgesamt erfolgte durch die Währungsumstellung eine Verkürzung der Geld und Kreditbilanz der DDR von 446,6 Mrd. Mark auf 246,0 Mrd. DM.32 Die Geldvermögen der privaten Haushalte reduzierten sich von 193,4 Mrd. Mark auf 129,1 Mrd. DM." (aus: http://www.wiwi.hu-berlin.de/wt2/so...ost/Busch-Waehrungsunion-uk.pdf)

Ganz zu schweigen von Transferleistungen:
"So bedurfte es allein 1991 etwa 143 Milliarden DM Bruttotransferleistungen für Ostdeutschland, um Einkommen zu sichern, Unternehmen zu stützen und die Infrastruktur zu verbessern. 1992 waren es bereits 173 Milliarden, 1995 188 Milliarden und 2000 rund 200 Milliarden. Für die Zeit von 1991 bis 1999 ergab sich daraus insgesamt ein Betrag von 1,634 Billionen DM. Selbst unter Berücksichtigung der Rückflüsse betrug die Nettoleistung immer noch rund 1,2 Billionen."
<ul> ~ hier z.B.</ul>

eesti

11.01.2007, 18:16

@ YooBee

Sag ich das denn nicht?

-->
>
>Es geht gar nicht um die 100 DM Begrüßungsgeld. Die Vermögen schlagen mehr zu Buche:"Insgesamt erfolgte durch die Währungsumstellung eine Verkürzung der Geld und Kreditbilanz der DDR von 446,6 Mrd. Mark auf 246,0 Mrd. DM.32 Die Geldvermögen der privaten Haushalte reduzierten sich von 193,4 Mrd. Mark auf 129,1 Mrd. DM."
>

Das sind dann 4.000 Euro für im Schnitt 30 Jahre Arbeit als Startkapital für den Ossi gewesen.

Genscher trat zurück, als sich die"Planieren vor Sanieren"- Lobby durchgesetzt hatte. Das planierte Betriebe keine Steuern mehr zahlen und auch die Entlassenen irgendwie ernährt werden müssen sah man dann an den kollabierenden Steuereinnahmen und gigantisch ansteigenden Transferzahlungen.
Im Nachhinein kann man nicht sagen, ob das Sanieren billiger gewesen wäre, aber alles hat seine Ursache.
Und Netto hat es den Westen unbestritten deutlich gekostet. Das Begrüßungsgeld war doch wirklich nur ein (Entschuldigung!)Furz.
Aber der Herr Kohl hat es so gewollt.
Ohne die Wiedervereinigung stände die DDR etwa da, wo Polen jetzt ist, oder unwesentlich besser.
Vermute ich.
Gruß
LR