-->Hallo Turon!
Du schreibst: Wenn ich ganz ehrlich sein soll - ist nicht nur die Pipeline umstritten.
Die politischen Motive Deutschlands sind ebenso umstritten, denn letztendlich
gibt es für DE genügend Alternativen.
Bei wem sind diese Motive denn umstritten?
Aufgrund des ukrainischen Energie-Konflikts versuchten Schröder und Putin Nägel mit Köpfen zu machen.
Der Aufschrei der Transitländer, u.a. auch Polen hat ja wohl Bände gesprochen.
Der kürzliche Zirkus mit Weissrußland bestätigte einmal mehr den Sinn der Ostseepipeline.
Theater machen immer nur die Länder, welche um’s Geschäft gebracht würden.
Das nehme ich denen nicht übel, aber wir sollten schon die realen Motive in’s Licht rücken.
Leider denken führende Persönlichkeiten in Deutschland, daß mit dieser Taktik wohl verlorenes Land zu gewinnen ist, was ein gewaltiges Irrtum ist.
In Wahrheit: Ihr verliert die östlichen Gebiete später dann endgültig für immer.
Welches Land soll denn damit zurückgewonnen werden?
Die Ostgebiete sind wohl für immer verloren und damit wird man leben müssen.
Womit man aber keineswegs leben muß, ist es am laufenden Gängelband USraels zu spazieren und sich vor aller Welt zum Oberkasper zu machen.
Eine Annäherung an Rußland ergäbe sehr viel Sinn und das permanente Gekreische aus Washington oder London hat schon seine guten Gründe.
Wenn die Polen sich nicht so anstellen würden, könnten sie von dieser Koalition sagenhaft profitieren, aber da wird wohl noch reichlich Wasser die Weichsel hinab fließen müssen, bis das einmal in die Köpfe der patriotischen Massen geht.
Dort lauscht man lieber den verlogenen Versprechen weit entfernter und intriganter Mächte, die nun seit Jahrhunderten beweisen, daß auf sie im Ernstfall kein Verlaß ist.
In Wahrheit sind alle Vorhaben dieser Art sowohl für Mitteleuropaländer umstritten, genauso wie für Deutschland. Der wesentliche Unterschied zwischen diesen Völkern und Deutschland ist nur, daß die Deutschen nicht begreifen, daß sie sich mit dem nackten ausgestreckten Arsch Richtung Rußland bereit stellen.
Ach Turon, das sind Schauergeschichten aus vergangener Zeit.
Manchmal ändern sich die Zeiten eben auch.
Man muß sich dann aber auch selbst ein wenig ändern wollen
Allerdings müßt Ihr es offensichtlich ja noch lernen. Man nennt es wohl Learning by Doing.
Den Ball gebe ich gerne zurück.
Als Land zwischen einer aktuellen und einer ehemaligen Großmacht sollte man versuchen die Wogen doch eher zu glätten und nicht ständig den keifenden Köter zu spielen, der sich bereitwillig vor den Karren fremder Mächte spannen läßt
Die westlich orientierte energetische Abhängigkeit ist zwar auch nicht viel besser, aber wer es eben anal mag, der soll es auch bekommen.
Da spricht die alte polnische Furcht vor den bösen Russen.
Das kann ich schon verstehen, aber man kann es auch übertreiben.
Polen könnte ein glänzendes Bindeglied zwischen zwei wichtigen Ländern werden - vorausgesetzt, man würde es auch wirklich wollen.
Und noch etwas, Turon.
Deine Landsleute sollen nicht glauben, daß im kommenden europäischen Einheitsbrei irgendjemand auf polnische Befindlichkeiten Rücksicht nehmen wird.
Wer da nicht spurt, wird kalt an die Wand gedrückt.
Was die Russen früher konnten, daß können die globalen Bilderberger noch viel besser.
Wetten, das?
mfG
nereus
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