-->Sondermeldung Tiger & Dragon Sondermeldung
28.02.07 Andreas Lambrou
Chefredakteur
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Liebe Leser,
Vorweg die Handlungsempfehlung, danach meine Begründung:
In die Eröffnung verkaufe ich heute mein vor 2 Tagen gekauftes HSCEI-Mini-Short Zertifikat WKN AA0D6X
Ich rechne mit einem Ausführungskurs von rund 24 Euro pro Zertifikat.
Im Musterdepot habe ich damit rund 40 % Gewinn innerhalb von nur 48 Stunden gemacht...
das Schlachtfest der letzten Stunden veranlasst mich Sie zeitnah auf dem Laufenden zu halten.
Gerade in solchen heissen Phasen ist es absolut Wichtig für Sie, dass Sie das wöchentliche TAD-Aktionspapier und meine Sondermeldungen beachten.
Ich weiß von E-Mail Zuschriften, dass Sie nicht alle das von mir empfohlene Mini-Short Zertifikat auf den HSCEI gekauft haben.
Viele Leser waren in der Stunde der Angst einfach nicht schnell genug und einige beschwerten sich sogar darüber, dass sie nicht rechtzeitig gewarnt wurden.
Ich kann Ihnen dazu nur sagen, dass ich seit rund 3 Wochen sehr massiv vor einer kommenden Korrektur gewarnt habe. Weshalb ich nicht alle Aktien verkauft habe? Ganz einfach, es macht schlichtweg absolut keinen Sinn 10 oder 20 Verkaufsaufträge zu geben, die Gebühren für den Verkauf zu bezahlen und dann auch noch 20 neue Kaufaufträge mit neuen Kauflimits einzugeben. Dies kostet nur Zeit, Nerven und Geld. Viel einfacher ist es sein Gesamtdepot mit 1 oder 2 Puts oder Short-Zertifikaten abzusichern. Wenn dann der Index fällt, dann fallen Ihre Aktien auch (idealerweise weniger stark als der Index) und Sie verdienen mit der Absicherung Geld. Das ganze wirkt also wie eine Versicherung bzw. wie ein einfrieren der hart erkämpften Depotperformance.
Zum Glück weiß ich, dass die meisten Leser des Tiger & Dragon noch immer sehr vorsichtig waren und in der Aufwärtsbewegung genügend Barmittel aufgebaut haben, die jetzt wieder in den Markt investiert werden können. Soviel vorweg ich bleibe ALLEN meinen im Tiger & Dragon gemachten Einschätzungen treu. Die Aktien, die fett mit"Kaufen" markiert sind, dürfen Sie jetzt langsam aber Sicher in Ihr Depot kaufen bzw. Zukaufen. Aber dennoch bitte ich Sie nicht alles auf einmal zu kaufen, denn ich glaube, dass der gestrige Tag soviele Wunden aufgerissen hat, dass der Markt noch einige Monate volatil bleiben wird und nicht vor Ende des Jahres ein neues Allzeithoch zu erwarten ist.
Habe ich gewusst, dass es gestern und heute so massiv knallt? Nein, ich bin kein Wahrsager und habe leider auch keine Glaskugel bei mir zu Hause. Aber ich habe es geahnt und deshalb habe ich das TAD-Aktionspapier vom Montag auch mit"WICHTIG" betitelt und den Kauf des Short-Zertifikats in ROTER SCHRIFT empfohlen.
Trotzdem habe ich natürlich auch Verständnis dafür, wenn Sie den Short nicht realisiert haben (Das Gleiche gilt ja auch für den DAX) und jetzt auf empfindlichen Verlusten sitzen. Wenn Sie in einer solchen Situation sind, dann denken Sie JETZT nicht auch NICHT IM ENTFERNTESTEN daran, dass Sie Short gehen oder Ihre Aktien alle verkaufen. Bleiben Sie Ruhig und Besonnen. An der Börse nützt die Panik nur einem, nämlich den Käufern, die Ihnen Ihre Aktien zu diktierten Ausverkaufspreisen aus der Hand reissen.
An der Börse gibt es einen weit verbreiteten Irrtum. In den Medien wird oft gesagt, es hätte mehr Verkäufer als Käufer gegeben und der Markt ist daraufhin gefallen. DAS IST UNSINN. Für JEDEN Verkauf gibt es auch einen Kauf. Gestern wurden an der Wallstreet 3 Milliarden Aktien gehandelt, was ein neuer Rekord war. 2,74 Milliarden von diesen Aktien wurden bei fallenden Kursen gehandelt... Die Käufer wissen, dass die Verkäufer in Not sind und sie kaufen deshalb nur zu deutlich tieferen Preisen. So funktioniert die Börse.
Weshalb schlagen ein paar Gewinnmitnahmen in China so hohe Wellen?
Ganz einfach. Die Hedgefonds sind Schuld.
Hedgefonds kaufen und verkaufen Rohstoffe, Aktien, Anleihen, Währungen und wenn sie könnten auch noch ihre Großmutter.
Eigentlich kein Problem. Aber da es mittlerweile so viele von diesen Profitjägern gibt, sinken natürlich die Gewinne, da es viel Konkurrenz gibt und Aktienkurse sich heutzutage viel schneller an die Nachrichtenlage anpassen, als früher. Das führte tendenziell zu einer massiven Verringerung der Schwankungen an den Märkten (Die Volatilität fiel in den letzten Jahren massiv). Das heißt, um 1 % Gewinn auf das eingesetzte Kapital zu machen, müssen die Hedgefonds die niedrigen Zinsen nutzen und auf Kredit spekulieren. Das dies nicht immer gut gehen kann, wissen Sie bestimmt. Die Hedgefondsmanager wissen es anscheinend nicht. Vielleicht sollten diese einmal die den Mathematik Grundkurs wiederholen ;-) schlage ich vor.
Wo holt man sich diese Kredite? Naja bei 0,5 % Zinsniveau borgt man sich das Geld am besten in Japan, im Yen...
Seit gestern Mitternacht stieg der Yen gegenüber dem US-Dollar um rund 1,5 %, ähnlich gegen den Euro und gegen die Hochzinswährungen stieg der Yen gestern sogar um 3 und 4 %. Zum Beispiel legten viele Hedgefonds in Türkischer Lira (19 % Zinsen) oder in Isländische Kronen an, wo die Zinsen viel höher liegen. Wenn dann aber der Yen steigt, so lösen sich die Gewinne in Luft auf. Gemessen an der Kaufkraft ist der Yen meines Erachtens die billigste Währung der Welt von den Weltwährungen. Also ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Yen langsam aber sicher auch einmal wieder steigen wird. Vielleicht zunächst 5 bis 10 %, in den nächsten 2-3 Jahren aber vielleicht sogar um 20 %.
Der steigende Yen führt dann aber dazu, dass die Spekulanten ihre Yen Kredite zurückzahlen müssen und ihre auf Kredit getätigten Aktienmarktengagements auflösen müssen.
Genau das ist Gestern passiert. Unter hohem Volumen wurden massiv Hedgefondspositionen liquidiert. Das machen meistens keine Menschen mehr, sondern Computer....
Wie hoch die Kreditengagements im Markt sind???? Ich weiß es leider auch nicht, aber ich würde mal schätzen, dass es weltweit rund 300 bis 1.000 Milliarden US-Dollar sein könnten, die im Yen aufgenommen wurden und in anderen Märkten investiert sind. Hinzu kommen verschiedene Absicherungspapiere, die die Banken an Spekulanten verkauft haben um sich vor steiegenden Zinsen zu schützen. Hört sich komplex an, ist es auch und da geht es um halten SIe sich fest rund 20.000 Milliarden US-Dollar...
Das Resultat
Der Yen steigt, die Aktien fallen und der Markt wird erst dann wieder sauber sein, wenn diese Kredite zurückgezahlt wurden. Das ganze nennt sich Carry-Trade und ich erwarte eine Auflösung zumindest eines Teils dieser Positionen. Ich denke, dass gestern nur die schnellsten der schnellen liquidiert haben. Viele Fonds dürften noch heute und in den nächsten Tagen versuchen den Markt zu stützen und ihre Bücher zu retten. Deshalb rechne ich auch in den nächsten Tagen mit einem Versuch der Bullen den Markt zu retten. Allerdings bezweifle ich, dass dies bereits im 1. Anlauf gelingt. Allenfalls können Sie überlegen ob Sie in Ihren Short-Positionen Gewinne mitnehmen und dann später einen Neueinstieg wagen.
Je nachdem wie weit die Erholung in den nächsten Tagen läuft werde ich das Short-Zertifikat vielleicht noch einmal zurückkaufen. Auf jeden Fall müssen Sie jetzt sehr wachsam sein.
Sollte der Japanische Yen weiter Zulauf bekommen, womit ich ehrlich gesagt ganz stark rechne, so würde ich auch im Japanischen Yen eine Spekulation auf steigende Kurse wagen. Hierzu werde ich Ihnen ebenfalls noch ein passendes Zertifikat empfehlen. Aber auch hier rechne ich zunächst mit einer kurzfristigen Beruhigung der Lage.
<ul> ~ https://www.tadbrief.de</ul>
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