-->>Eines spricht für mich mehr als alles andere gegen einen größeren Down-Move à la"C im DAX": dann hätte ausgerechnet diese US-Immoblase, über die wir nun schon seit 3 Jahren rauf- und runterreden, den Crash wirklich"ausgelöst" (ich meine nicht im Sinne der fundementalen Entwicklungen, sondern der vorherrschenden Nachrichtenlage). Das wäre mir dann doch zu schlicht, dass genau das eintritt, wovor sogar Hinz und Kunz andauernd gewarnt haben...

Warum sollte es nicht so schlicht sein? Beim Platzen der Hi-Tech-Bubble ging's doch auch nur um die Frage"wann", nicht"ob"?

Man sollte vielleicht auch auf den "Fall-out" der jüngsten Entwicklungen bei den Hedgern und Carry-Tradern warten. Dass da nichts mehr"nachkommen" sollte, wäre doch eine ziemlich verwegene Vermutung. Dass alle schon den Exit gefunden haben, ist höchst unwahrscheinlich. Das Ganze könnte auch ein Mix werden, der als"Mystery Crash" in die Geschichte eingeht (weil keiner kapiert und auch keiner erklären kann, was denn nun wann, wo, etc."schief gelaufen" war). Fundamental genauso mysteriös wie der Sack Reis, der in China platzte.

Noch das vielleicht von Interesse (kurze Ãœbersicht zum US-Immo-Markt):

1. Wert der US-Immobilien: ca. 22 Bio USD.

2. Davon mit Hypotheken belegt: 10,7 Bio USD.

Diese Zahlen sollten beruhigen - viel Luft für evtl. Preisrückgänge (ca. 50 %, bevor es eng würde). Doch das ist der Durchschnitt.

3. Von den 10,7 haben Fannie & Freddie 3,4 Bio USD garantiert und halten außerdem zusätzliche 400 Mrd, vom Total also rd. ein Drittel.

4. Die Qualität der Hypotheken hat sich stark verschlechtert. Von den Hypos, die 2005/06 begeben wurden (total: 6 Bio!) liegen die subprime-mortgages bei ca. 13 % (deren Probleme wurden hier schon ad nauseam besprochen). Die Hypos ohne Amortisation (oder sogar negativer = Spekulation auf Preisanstiege) machen 27 % aus.

5. Viele suprimes sind 2. Hypotheken, die bei einem Preisrutsch um 15/30 % in Vollprobleme kommen. Eine Verlustrate im gesamten subprime-Pool von ca. 60 % ist nicht auszuschließen (Hutchinson).

6. Der Kapitalverlust wäre demnach ca. 840 Mrd. Hängt jetzt aber stark von der künftigen Fed-Politik ab. Geht Ben runter, könnte sich das Bild stark aufhellen. Wie’s aber (fast) immer bei ZBs ist, handeln sie zu spät. Ein PTT für die Immo-Chose ist (noch) nicht auszumachen.

7. Bei F & F und ihren summa 3,8 Bio könnte sich ein Verlust von 350 Mrd einstellen (weniger als der Schnitt; Grund A: Sie beleihen nur bis 417.000 USD. Grund B: sie haben mehr Kundschaft im mittleren Sektor und nicht in den total überrissenen Hochpreissegmenten, den sog. „McMansions“).

8. Sollten es die 350 werden, kriegen F & F ein Problem. Denn ihr EK liegt bei zusammen nur 79 Mrd (klar, dahinter steht US-Gov, also der Steuerzahler). Dass der Steuerzahler hereingebeten werden soll (neue Form eines PTT), zeigen auch schon aktuelle Initiativen im US-Senat, den suprime-Markt „zu stützen“ (sog. Programm „Ben One“).

9. Zum Vergleich: Ein Hauspreisrückgang (s.o.) von 3,3 Bio entspräche einem Rückgang der Aktien-Assets (derzeit ca. 18 Bio) von ca. 25 %. Also beides zusammen wäre für die US-Wirtschaft nicht so doll.

10. Weiteres Problem bei der Immo-Blase: 39 % der Immos wurden nicht zur Selbstnutzung, sondern für Vermietungszwecke gekauft. Das kann eng werden: Mieter (z.B. Mexikaner) wird klamm, Reparaturen etc.

Dass dies den Amerikanern „vom Gefühl her“ nicht verborgen geblieben ist, zeigt eine interessante Grafik, betreffend retails sales & food services:

[img][/img]

Dabei ist nicht nur der Bezug zur Fed-Rate interessant, sondern auch zu den (grau eingezeichneten) US-Rezessionen.

Kurzum: Was ausschaut wie eine Ente, quakt wie eine Ente und fliegt wie eine Ente ist vermutlich kein Schwan.

MfG - Trit

-->update

die kerze ist megabullisch!
wer short ist... wird morgen lichterloh brennen
<ul> ~ Futures</ul>