-->Hallo yatri
Den Nagel so ziemlich auf den Kopf getroffen:
@Baldur in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/380846.htm
> ich stelle mir gerade vor, wie chinesische oder indische Konzerne das mit lautem Gelächter lesen, nicht fassen könnend, daß sich ihre Hauptkonkurrenten selber versenken, wie die Piraten es mit ihrem Schiff in den Asterix & Obelix - Comics taten.....
Die Liste ist bei Weitem nicht vollständig: Russland, Südamerika, Indonesien, Malaysia, etc. etc., sogar diverse afrikanische Staaten profitieren auf ihre Weise.
Sie alle brauchen nur auf den nächsten Fettnapf zu warten, in den die USA mit schier unglaublicher Sicherheit treten werden. Inzwischen wird die Strategie der Geduld allmählich durch die Strategie der kleinen Sticheleien abgelöst. Jeder Schritt der Geduldigen wird ein grösserer werden, jeder nächste Schritt gleicht mehr einem Affront der Great Nation gegenüber. Mal da mal dort, überall auf dem Planeten blinken die Warnlichter auf, jeder Erfolg des einen ist der Ansporn des anderen. Ganz klein hat es angefangen, eine Reform der UNO wurde gefordert, Mitspracherecht, bald jedoch war klar dass die USA nichts von dem auch nur im Ansatz werden zugestehen und so gingen die Verschmähten hin und formierten sich zum Widerstand der Geduldigen. Sprach man früher von einem Zweifrontenkrieg, den die Amis weder führen noch gewinnen können (abgesehen von Völkermordstrategien), müssten sie heute einen Multifrontenkrieg führen, um auf ihre Weise zurückzugewinnen, was sie bereits verloren haben.
Die gesamten 90-er Jahre nach dem Fall der Mauer wurden von Washington verbraten. Über 10 Jahre hatten sie Zeit, in der ihre wichtigsten Gegner plusminus am Boden lagen. Statt diese Zeit als letzte Chance für eine echte neue Weltordnung zu nutzen, auf der Welle ins nächste Jahrtausend den globalen Schwung für einen Richtungswechsel reitend, sind die USA auf ihrem alten Wein in neuen Schläuchen sitzengeblieben. Aber statt sich auszuruhen erhöhten sie die Gefahr für eine totalitäre Form der alten Weltordnung noch, trieben immer neuen alten Wein auf.
Eine traumhaftere Ausgangslage hätten sich die USA realistisch betrachtet nicht wünschen können, umgesetzt haben sie das pure Gegenteil und stehen heute vor dem Scherbenhaufen USA, der zwar noch eine Weile funktionieren wird, orientierungslos zwischen den aufstrebenden Mächten schlingernd, da und dort kostspielig zündelnd. Es ist zu spät, die Geduldigen haben das bittere Gericht der USA zu schmecken bekommen und revanchieren sich: Gleiches mit Gleichem vergelten. Die US-Regeln wurden gekapert, gefiltert, integriert, verbessert und angewandt. Immerhin darin darin waren sie sehr erfolgreich.
Spricht man zunehmend von einer Schere zwischen arm und reich, fällt auch Schere zwischen Multimedien und Realität immer mehr ins wirtschaftspolitische Gewicht, von den einflussreichen Akteuren natürlich weitgehend totgeschwiegen, kein Wunder sind sie doch Hauptangeklagte. Die USA sind dermassen abgehoben, dass man ruhigen Gewissens sagen kann, wie @prinz es beschrieben hat:
aus http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/380906.htm
> Siehst du kein TV, liest du keine Zeitungen? Überall die USA hier und die USA dort.
Jeden Tag Paris Hilton, egal was sie macht, ob sie überhaupt irgendwas macht. Die Regenbogenpresse und -TV verbreiten ein Ausmass an Irrelevanz, als müssten sie die Welt der bunten Pillen und Farben für jeden sichtbar machen, ganz ohne Nadel und Röhrchen.
Die Seriöseren Teilnehmer im Wettkampf der Volksverblödung balsamieren uns täglich mit dem Sabber der verkrusteten Apparatschiks vom Potomac ein. Von vorne bis hinten und wieder zurück, in bester wer-hat-noch-nicht-der-soll-noch-mal-Manier. Wir Westler dämmern unter dem Eindruck, die Welt drehe sich nur um uns und niemand sonst. Wie es andernorts aussieht, kann ich Mangels Einblick nur abschätzen, aber ich nehme an, dass z.B. Chinesen chinesische Probleme wälzen, und keine Stupid White-Probleme. Anzunehmen auch, dass Amimethoden zu eigenen Zwecken missbraucht werden, auf Stupid Yellow Men zugeschnitten, was zur Folge hat, dass ein Eindringen in deren Ideologie von aussen kaum möglich sein wird.
Während die chinesische Demokratie niemals etabliert wurde, sind viele Stupid-White-Demokratien längst verloren, der kürzlich hier von @mond73 vorgestellte Film http://antistaat.freehostia.com/wordpress/?p=332 legt nahe, dass die USA ihre Variante schon vor dem 1. Weltkrieg auf die Intensivstation verlegt haben. Die Einparteiendiktatur ist längst Realität, Wahlen sind zum globalen Zirkus der Parteiflügel verkommen, der Teufel geht und Beelzebub kommt. Ganz allmählich setzen sich auch im Westen wieder Dynastien durch, die Blaublütigen sind zurück. Bush-Clinton-Bush und jetzt womöglich wieder Clinton. Dahinter die immer gleichen Familienclans, als ob der Kapitalismus und die freie Marktwirtschaft nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch eine Einbahnstrasse der Sieger wäre. Der imperiale Charakter des wiederauferstandenen Adels ist nicht mehr zu übersehen.
In diesem Sinne"die Amis auf Kurs"
kosh
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