-->Erst einmal habe nach diesem hier gefragt:
## Widerwärtig, ergeben, blind, offensichtlich unterwürfig und dreimal gewählt worden ##
Aber nicht weil ich eigentlich eine Antwort darauf hätte, sondern weil mit zunehmendem Nachdenken mögliche eigene Antworten mir als immer blöder erscheinen.
Ich meine damit, leider oder zu meinem Glück, musste ich an mehreren, man könnte schon behaupten an vielen von den sog. Führungsseminaren teilnehmen. Das erste war prickelnd. Jedoch die nachfolgenden Veranstaltungen waren stinkend langweilig, weil immer das Gleiche von den Dozenten wiedergekäut wurde. Nur eines davon, eine Woche, aber furchtbar teuer, mit einem glänzenden Dozenten, das hat bei mir vorrübergehend eine Ruck verursacht. Bei den meisten meiner teilnehmenden Kollegen aus einer großen Behörde schon weniger, denn die saßen kaum in ihrem Auto, auf dem Weg zur Wohnung, schon knurrten, bellten, brüllten sie die anderen Verkehrsteilnehmer an, mit geballter Faust und geschlossener Seitenscheibe, was die anderen für Arschlöscher, Scheißkerle, Rabauken und Schwuchteln wären. Die gleichen Teilnehmer, denen der Vortragende eine Stunde zuvor gerade aufgezeigt hatte, bis drei zu zählen und sich erst einmal zu fragen warum der da vorne gerade bei Rot über die Ampel gefahren ist, oder einem selbst brutal die Vorfahrt genommen hat.
Ich meine das oben genannte Persönlichkeitsprofil vom Blair. In diesem Falle zweifellos eine herausragende Führungskraft. Eine solche Person, mit den Eigenschaften, die der Carter dem Blair zugeordnet hat, die hätte ich in dem bekannten Rollenspiel:"Wer aus der Gruppe würde wen auf hoher See, in einem Rettungsboot, als seinen Kapitän akzeptieren", nicht bestimmt und trotzdem ist er Premierminister eines Großreiches geworden, mit diesen Merkmalen von der Bevölkerung gewählt worden. Das ist merkwürdig und lässt den Schluss zu, das selbst der teuerste Dozent in solchen Führungsseminaren einen durchgequirlten Unsinn von sich gibt. Eine andere Antwort darauf habe ich nicht.
Und zum zweiten das hier, dein Einwand:
## einen Milliardärszögling und Immigrantensohn zum Präsidenten wählen. ##
Das muss nichts Schlimmes bedeuten. Oft waren die, die sich aus den unteren sozialen Schichten nach oben gekämpft, geschleimt haben, die schlimmsten Unterdrücker.
## Und dann sind sie alle völlig überrascht über den kleinen Malta-Trip auf einer schicken 100 k€/pro Tag-Yacht ihres neuen Mannes für den kleinen Mann. ##
Das ist ein aufgeblasenes Medienspektakel. Überraschen wird das nur wenige. Und der sogenannte kleine Mann kann durchaus einen gewissen Stolz dabei empfinden, einen solchen Präsidenten, mit einem solchen Hofstaat zu haben. Schaue dir im deutschen Fernsehen die öffentlichen Ausflüge der englischen Königin an, da zerfließt doch halb Deutschland, wegen der Pracht und des Glitzerns. Das ist bei vielen in Frankreich nicht anders, besonders in den sozial schwachen Schichten der Bevölkerung.
## Dies, wo doch so eine nette Sozialistin parat stand, Frankreich"seine Würde zurückzugeben". Nun haben sie sich also einen Freund der Großkopfeten gewählt, der Frankreich vermutlich nur noch mehr spalten wird (divide et impera, hat ja schon immer gut geklappt). Hat jemand dafür eine schlüssige Erklärung? ##
Leider erst zum Schluss, sind wir am Eiterherd des kranken Zahnes angelangt.
Ein grandioser Sieg von dem Sarkozy war es erst einmal nicht. Denn, wenn ich mich nicht irre, hat der vereinte Block der Rechten 53% der Stimmen bekommen und die nationale - sozialistische Front von Frau Ségolène Royal 47%. Ich schätze das als annähernd pari ein, mit leichten Vorteilen für die französischen Rechtsradikalen. Und bei der Stimmenanzahl für die linke Volksfront, warum sollen dabei nicht die Unterdrückten, die Emigranten, die Armen aus den Vorstädten mitgemischt haben?
Nur, die Eiterbeule werde ich mal ganz vorsichtig versuchen zu öffnen, weder die links- noch der rechtsradikale Kandidat(In) in Frankreich haben die nationale Größe zu Beginn und zum Schluss jeder großen, medienweiten Wahlversammlung außen vor gelassen. Zur Eröffnung und zum Schluss die Nationalhymne, von beiden und der Appell an die Grand Nation, von beiden. Wobei dabei durchaus gewollt ist, dem Begriff der „Großen Nation“, die Assoziation der „Größten Nation aller Zeiten“ unterzuschieben.
Als Nachkriegsdeutscher, wie ich einer, dem alles Nationale als verwerflich eingebläut wurde, habe ich dazu nur den Kopf geschüttelt und mich unverstanden abgewendet. So, was nun guter Eisenherz? Wenn ich das wüsste.
bis denne
eisenherz
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