--><font size="4">Cognitrend GmbH</font>
<font size="5">DAX-Stimmungsgefüge im Umbruch</font>
23. Mai. Der ehemalige US-Mittelstreckenläufer Sydney Maree fand einmal sehr treffende Worte, um seine Einstellung im Sport zu beschreiben: „Du kannst nicht lange auf dem Zaun sitzen. Entweder du springst rüber oder du bleibst dahinter.“
Besser ließe sich das, was in den vergangenen Monaten bei den von uns befragten institutionellen Anlegern zu beobachten war, kaum formulieren. Nur geht es in diesem Fall nicht um Sport, sondern um Investments. Bis Anfang März saßen die Anleger noch auf dem Zaun, weil sie zauderten, rund 7.000 Punkte für den DAX® zu zahlen. Auf die März-Korrektur an den Börsen hin hatten viele ihren Platz hinter dem Zaun gefunden.
Nun, keine zwei Monate später, aber über 1.000 DAX-Punkte höher, ist ein Wendepunkt erreicht worden - in der Stimmung wohlgemerkt. Die Anleger beginnen umzudenken. Wahrscheinlich sind die ersten Baissiers an ihre Schmerzgrenze gekommen. Falls dies ein schwacher Trost ist: Sie stehen nicht ganz alleine da. Denn viele Analysten sind mittlerweile ebenfalls dazu übergegangen, über steigende Kurse zu reden. Sie nehmen sogar die 8.000er Marke oder das Allzeithoch in ihre Prognosen auf.
Das heutige Ergebnis lässt keine Zweifel offen, dass es sich bei der jüngsten Stimmungsverschiebung um eine Zwangsmaßnahme handelt. Wer bei einem Indexstand von zirka 7.500 Punkten unverhohlen auf Baisse gesetzt hat und dabei mit teilweise apokalyptisch anmutenden Szenarien wie „Stürme an den Weltbörsen versuchte, seinen Entschluss zu fundieren, dreht seine Meinung nicht einfach grundlos von heute auf morgen.
Auch wenn sich die fundamentalen Rahmendaten immer weiter verbessern. Das Geschäftsklima in Euroland ist top, die Verbraucher haben die Mehrwertsteuererhöhung problemlos weggesteckt und die deutsche Wirtschaft wächst wieder. Aber diese Erkenntnisse sind weder allzu neu noch für den Entschluss der Akteure wirklich ausschlaggebend.
Ohnehin lässt sich bei der fundamentalen Bewertung ein ähnliches Phänomen beobachten wie beim Aktienmarkt. So war vor kürzem von der Gefahr eines „konjunkturellen Überschwangs“ berichtet die Rede. Statt sich also mitten im Aufschwung an der blühenden Konjunktur zu erfreuen, reden viele bereits über lauernde Gefahren und sogar vom nächsten Abschwung.
Die deutschen Finanzmarktakteure genießen weder den eigenen Aktien- noch den Konjunkturboom, gewinnt man im außereuropäischen Ausland möglicherweise den Eindruck.
Das Umdenken der inländischen Fondsmanager hat innerhalb der Berichtswoche bereits Wirkung auf die Kurse gezeigt. Der DAX ist vom Tief am vergangenen Mittwoch praktisch ohne Pause in der Spitze um mehr als dreieinhalb Prozent gestiegen. Gemessen an der Intensität des Stimmungswandels - der Bull/Bear-Index sprang fast vom Jahrestief auf ein Sechswochenhoch - ist dieser Fortschritt aber noch ziemlich bescheiden. Zumindest lässt sich immerhin vom Beginn einer Eindeckungswelle reden, die schon nächste Woche Nachahmer finden könnte. Es bedarf daher nicht besonders viel Fantasie, sich auszumalen, wohin eine vollständige Liquidation der Leerverkäufe den DAX führen könnte.
Verhältnis: Optimisten zu Pessimisten
Bullish / Bearish / Neutral
Total 48 % / 32 % / 20 %
Veraenderung + 12 % / - 12 % / unv.
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<ul> ~ hier">http://boerse-frankfurt.com/pip/dis...2007/dax_sentiment_070523.h]hier das Original:</ul>
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