..." Während die USA enormen Druck auf Japan ausüben, seine Nullzinspolitik fortzusetzen, um Kapitalflüsse aus Japan nach den USA zu garantieren, muß die japanische Regierung in diesem Jahr eine Rekordmenge neuer Staatsanleihen ausgeben. Die Rettungspakete für die großen japanischen Privatbanken von 60 Bio. Yen (550 Mrd.$) und die Wirtschafts-Stimulierungspakete von insgesamt 100 Bio. Yen (920 Mrd.$) haben Japan zur Nation mit dem größten öffentlichen Schuldenberg in der OECD (5,5 Bio.$ entsprechend 130% des BIP) gemacht. Japan wird in diesem Jahr mehr Regierungsanleihen ausgeben als jedes andere Land der Welt. Aber bei Renditen von wenig über Null liegt wird es immer schwieriger, Käufer für diese Anleihen zu finden. Um den Staatsbankrott abzuwenden, wird die Bank von Japan notgedrungen ihre Nullzinspolitik aufgeben müssen, und ihr Gouverneur Hayami hat bereits angedeutet, daß das in der zweiten Jahreshälfte geschehen könnte."

So nachzulesen im STRATEGIC ALERT Vol. 14, Nr. 23, 8. Juni 2000

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>Meine durch langjährige Erfahrung gewitzte, kritische Einschätzung Japans ist hier bekannt. Ich hatte auch schon darauf hingewiesen, dass die Herrschaften, die dort am Hebel sitzen, keine Mätzchen auslassen, um zu täuschen, zu tricksen und die restliche Welt in die Irre zu führen.
>Jetzt das:
>1. Eben kommt die Meldung, die BoJ behält ihre Nullzinspolitik bei! Vorige Woche habe ich noch ein Riesen-Interview in BW (12. Juni, S. 28 ff.) mit Notenbankchef Hayami gelesen, der sich in vehementen Worten von der Nulllzinspolitik distanzierte und einen Paradigmen-Wechsel avisiert, d.h. deutliche Zinserhöhungen. Quote:"Die Zeit des Nullzins ist vorbei." Grund: Die Nullzinspolitik würde bloss die notwendigen Reformen verhindern. Da ist man doch sprachlos.
>2. Dieser Zustand der Sprachlosigkeit wird noch gesteigert, wenn ich in der FT unter der Headline lese"Riddle of Japan's economic statistics". Danach stimmt so gut wie keine Zahl, keine passt zur anderen ("a big mystery in yesterday's data, for example was a sudden decline in publik sector investment - which appears completely (!!! d.) in odds with the recent implementation of a stimulus package"). Also offenbar sind sie auch noch zu dämlich, ihre gefakten Zahlen so zu faken, dass sie wenigstens zusammenpassen. Vielleicht sollten sie mal einen Grundkurs in Input-Output-Analyse belegen. Summa der FT: die japanischen Zahlen sind"bizarr".
>Am 25. Juni sind Wahlen, da kann schon ein wenig getrickst werden (wir erinnern uns noch an Herrn Schröders plötzliches"Wirtschaftswunder" in Niedersachsen, das er kurz vor der Wahl aus der Jackentasche zog).
>Aber jetzt gehen die Japaner doch zu weit. Schliesslich ist das Land immer noch eine erste Adresse, hat jede Menge Top-Unternehmen, deren Produkte wir alle schätzen und Mitglied der G-9 (wo man sie schlicht rauswerfen sollte). Ach ja, als ich mal in einer großen Zeitung einen Japan-kritischen Kommentar geschrieben hatte, stand doch tatsächlich am nächsten Tag der Konsul (!) auf der Matte, um sich zu beschweren. Vielleicht kommt diesmal gleich der Botschafter; der darf sich aber dann sehr warm anziehen. SO geht man nicht mit der Weltöffentlichkeit um, da ist ja Nordkorea noch ein Waisenknabe gegen Japans Lug & Trug.
>Kurzum, Japans Führungs-Clique ist ein Gangster-Syndikat (habe den Status der Sprachlosigkeit doch noch mal überwunden, wie man sieht).
>d.


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