-->Warschau hat ein modernes Big Brotherchen bekommen. Im wohltuend schützenden Schatten börsianischer Zerwürfnisse:
http://www.welt.de/politik/article1110771/Einwohner_von_Adhamiya_sind_eingemauert.html
- Um sein Viertel ist eine fünf Kilometer lange Betonmauer gezogen - 3,6 Meter hoch. Nur ein einziges Loch lässt 200.000 Einwohner hinein oder hinaus. Doch seit einigen Tagen geht auch das nicht mehr. In Adhamiya wird gekämpft, blutig gekämpft, um jeden Straßenzug, um jedes Haus. Das Tor am Antar-Platz ist geschlossen.
Mitglieder der Terrororganisation al-Qaida hatten einen Panzer und zwei Humvees der US-Truppen in Brand gesteckt und fünf Soldaten, neun irakische Sicherheitskräfte und zwölf Zivilisten getötet. Davon fünf Kinder. „Zur Strafe haben sie jetzt dicht gemacht“, klagt Adel. „Es kommen keine Lebensmittellieferungen mehr und die Leute können nicht zur Arbeit.“
Frei und demokratisch. Ein Imperium, ein Wort:
- Maliki telefonierte mit George Bush in Washington und bat, den Mauerbau zu stoppen. Nachdem der heftige Aufschrei verhallt war, wurde weiter gebaut. Jetzt ist sie fertig.
Unaufhaltsam bricht sich Orwells Vision ihren Weg in die Geschichte:
aus http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,500305,00.html
- Big Brother in Bagdad
Lustig nich, SpOn spricht ganz offen von Big Brother, aber niemand interessierts.
- Die US-Armee klagt, dass sie"gute" und"böse" Iraker kaum unterscheiden kann.
Ja, aber nicht erst seit heute. Also besser alle miteinander ins Ghettolein und dann drinne wüten mit double-embedded journalists. Erst schiessen, dann scannen:
- Biometrische Erkennungsysteme sollen helfen. Hunderttausende Bürger, Polizisten und Aufständische wurden schon erfasst. Das Problem: In falschen Händen könnten die Daten zu Todeslisten werden.
Ach nee, und die Amis sind wohl die richtigen Hände. Mit die Amis im Rücken kann dir nix passieren.
- Gemeinsam mit Human Rights Watch wandte sich Epic im Juli direkt an US-Verteidigungsminister Robert Gates: Das Projekt sei gefährlich und verstoße gegen internationale Datenschutzstandards.
Das Projekt dürfte unterdessen kaum noch aufzuhalten sein.
So wie beim Ghetto vom Bagdad, Sackgasse Kundendienst.
Gestern meinte der Kommentator in meinem Hausblatt,"die Karawane zieht weiter", also raus aus Bagdad und rein in den Nordirak:
aus http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/781457.html
- Den verheerenden Anschlägen in zwei nordirakischen Dörfern vom Dienstag sind nach offiziellen Angaben bis zu 500 Menschen zum Opfer gefallen.
... Iranische und türkische Soldaten griffen nach Angaben der irakischen Sicherheitskräfte gleichzeitig Stellungen kurdischer Kämpfer im Nordirak an. Die Truppen der beiden Nachbarstaaten hätten auf mehrere Dörfer geschossen, sagte ein Sprecher der Regionalgarde der kurdischen Autonomieregierung.
Felder seien abgebrannt, Dorfbewohner hätten ihre Häuser verlassen. Zu möglichen Opfern machte der Sprecher keine Angaben. Die Angriffe galten nach Einschätzung der Regionalgarde Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK und der iranischen Partei für ein freies Leben in Kurdistan.
Uppsala, iranische Saubermänner im Nordirak. Das werden doch hoffentlich nicht die Revolutionsgarden gewesen sein?
Der krönende Abschluss:
aus http://politblog.net/geschichte/cheney-warnt-vor-schlamassel-im-irak.htm
- Cheney warnt vor Schlamassel im Irak...
Reporter: “Denken Sie, dass US- oder UN-Truppen damals in Baghdad hätten einmarschieren sollen?”
Cheney: “Nein.”
Reporter: “Warum nicht?”
Cheney: “Weil wir dann alleine gewesen wären. Niemand hätte uns unterstützt, es wäre eine amerikanische Besatzung des Irak gewesen. Keine der arabischen Nationen, die mit uns in Kuwait kämpften, wollten in den Irak einmarschieren. Wenn man in den Irak geht und Saddam stürzt, mit was ersetzt man ihn dann? Das ist ein sehr (instabiler) Teil der Welt, und wenn man die Zentralregierung des Irak stürzt, dann kann es passieren dass der Irak in verschiedene Teile zerbricht. Syrien hätte gern einen Teil, die Iraner, die den Irak vier Jahre lang bekämpft haben, im Norden haben wir die Kurden. (…) Damit gefährdet man die territoriale Integrität der Türkei. Es ist also ein wahres Schlamassel (’quagmire’) wenn man da rein geht.
Dann noch der Punkt mit den Opferzahlen. Jeder war davon beeindruckt, dass wir während der Kämpfe so wenig Opfer zu beklagen hatten. Aber für die 164 getöteten Amerikaner und ihre Familien war es eben kein ‘billiger’ Krieg. Und für den Präsidenten und uns war die Frage, wie viele weitere tote Amerikaner ist Saddam wert? Und unsere Antwort war, nicht sehr viele. Und ich denke damit hatten wir Recht.”
Die Amis auf Kurs
kosh
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