-->>Ein Redakteuer von einer renomierten Wirtschaftszeitung meinte zu mir,
>die sind alle da, falls BB was neues zur Krise sagt. Zur Krise war der
>Redakteur etwas schnöselig und vertrat die Meinung, dass man nicht drüber
>reden sollte, dann geht alles viel besser.
Das kann eigentlich nur Thomas Fricke von der FTD gewesen sein...
>BB hat professoral, professionell seine Rede runtergezogen und ist schwupp
>di wupp abgehauen. Keine Fragen, nix, war etwas entäuschend.
Tja, deshalb müssen dottore, ich und andere jetzt auch"wortklauben"...
>Die meisten fanden es langweilig.
Tja, ein Notenbankervortrag ist halt doch kein Rockkonzert, welcome back to the real world...
>Drei Bänker, mit denen ich reden konnte, haben nix anderes erwartet und
>versichert, sie haben keine ABS im Unternehmen.
Was die auch nicht? Ja, wer hat denn dann eigentlich überhaupt welche???
>Sie vermuten, dass von
>den privaten Banken noch was kommt.
Ach so, die"Anderen"... alles klar! schon wieder die, tzz...
>Unverständlich fand ich, dass BB meint, die USA wird wohl in Zukunft mehr
>sparen, weil es immer mehr Rentner gibt. Das betonte er mehrmals.
Oh nein, er meinte"sparen müssen" bzw."desired savings" wie es beim Gottseibeiuns der US-Keynesianer, Pauli Samuelson so schön heisst... ob das dann auch so kömmt, hat er sehr wohl offengelassen.
>Begründet hat er das nicht.
Ist auch besser so, weil momentan sieht's ja kaum danach aus.
>BB möchte, dass China den Konsumentenkreditmarkt in Bewegung bringt, um
>den Konsum in China zu steigern und die Sparquote zu senken.
><font color=#0000FF>[Anmerkung von mir: Aha! New credits werden gesucht!]</font>
Das wären aber"domestic credits", das würde den USA nur insoferne helfen, als sie sich ihr Defizit in Zukunft selbst finanzieren müßten... (weil die Chinesendollars in China bleiben). Keine üble Idee, noch besser wäre es aber mM nach, die Chinesen würden auf breiter Front in ihren Kapazitätsausbau investieren. Bleibt aber vermnutlich auch nur ein frommer Wunsch, weil dazu bedarf es"entrepreneurs", und die sind in China auf absehbare Zeit Mangelware.
>Seine Theorie zur Sparschwemme habe *ich* so interpretiert, dass irgendwer
>den Sparern doch was bieten muss für ihr Geld. Das machen die USA mit
>ihren ABS u.s.w. (das ist meine Interpretation!!!er hat das nicht so
>gesagt).
Mal anders gefragt: wo sollten die Spargroschen denn sonst hin, wenn sie zuhause nicht als Investments abgefragt werden? Den Amis kann man eigentlich hierzu nur dankbar sein (wie dottore schon sagte).
>Zudem meinte er, dass die geringe Sparquote der USA die Zinsen ansteigen
>lassen müsste.
In Verbindung mit einer zurückgehenden Sparneigung in den Entwicklungsländern, aufgrund des dort expandierenden Konsums. Ja. Das ist rein mechanisch gesehen völlig logisch.
Aber die Sparschwemme lässt die Zinsen sinken. Die USA ist
>also nicht Schuld an den niedrigen Zinsen sondern China, Japan,
>Ã-lexportierende Länder u.s.w.
Genauso sehe ich das auch. Wo er recht hat, hat er nunmal recht, der liebe Ben, umsonst ist er ja nicht Notenbankchef...
>Er kritisierte, dass die Sparquote der Schwellenländer zu hoch ist, und
>die Schwellenländer mehr investieren statt sparen sollen.
Auch hierzu kann man nur vollste Zustimmung ausdrücken (siehe bereits oben).
>Mir kam das so vor, als wenn das gesparte Geld weg, vernichtet(?) werden
>soll.
Nein. Ben spricht hier wie ein Drogen-Junkie, der sich darüber beschwert, dass er allzuleichten Zugang zum Stoff hat. Was ebenfalls stimmt.
>Jedenfalls das Guthaben der Sparer außerhalb der USA stört.
Theoretisch, praktisch sind sie natürlich voll drauf angewiesen, sonst wäre schon längst tabula rasa gewesen.
>Das Essen war toll, angenehm leicht und ein Genuss.
Na, wenigstens was. Gab's gar Catering von Lutter & Wegner?
>An alle Berliner, es lohnt sich im nächsten Jahr wegen des Essens hinzugehen!!!
Ich laß mir vorab die Speisekarte schicken, vielleicht fahre ich dann sogar von HH in mein geliebtes Berlin...
Ergänzung: BB meint, USA verdient mit Auslandsanlagen mehr als es
>bezahlt. Solange das so ist, ist das Aussenhandelsdefizit nicht schlimm.
Das sagte er. Er hätte nur dazusagen sollen, dass die NIIP, die Net International Investment Position, noch positiv war, d.h. die USA höhere Investments im Ausland hatten, als Ausländer im Inland. Dieser Wert drehte erst vor 2 oder 3 Jahren ins Negative. Man könnte daher schlußfolgern, dass die aktuell noch positiven Einkünfte aus der NIIP auf dem Stock der Vergangenheit beruhen und zukünftig ebenfalls zu Netto-Abflüssen werden...
|