-->>Du meldest: Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald Lauder, hat Teile der deutschen Wirtschaft wegen deren Geschäftsbeziehungen mit dem Iran kritisiert. «Mit Leuten, die ihre Nachbarländer bedrohen und sogar den Holocaust leugnen, sollte man keine Geschäfte machen.
>Nehmen wir mal an, Mr. Lauder spricht die Wahrheit, dann heißt das jetzt übersetzt:
Er spricht voll und ganz die Wahrheit, zumindest was das Wirtschaftstreiben mit dem Iran betrifft. Und in der Tat ist die deutsche Wirtschaft derzeit dort bombig im Geschäft... ("bombig" bitte nicht missverstehen [auch und vor allem die eventuell mitlesenden Kollegen aus der Division Schlapphut], ich meinte das in rein konjunktureller Hinsicht).
Was aber Herr Lauder (als auch alle anderen, die zu dem Thema ab und an mal Statements abgeben) merkwürdigerweise immer wieder übersehen ist, dass ein Großteil dieser Firmen Tochterunternehmen US-amerikanischer Konzerne sind. Yep, absolut richtig gelesen: die Amis machen im Iran immer noch die besten Geschäfte. Und das, obwohl es vom Management her und unter Governance-Aspekten gar nicht mal so einfach ist, weil das Business mit den sogenannten"Paria States" (und davon gibt's eine Menge, die sich allesamt auf einer Liste des US Dept of Foreign Affairs finden) bedingt, dass kein US-Amerikaner als auch kein American resident in solche Geschäfte eingebunden ist oder auch nur darüber bescheid weiss. Mit einer Ausnahme, nämlich den hausinternen US Anwälten, den"legal counsels", die dürfen das unter dem Schutz des"Attorney-Client Privileges" miteinander und mit ihren deutschen Leuten besprechen und sie hinsichtlich Vertragsgestaltung, Haftung etc beraten. In der Praxis bedeutet das für Töchter von US Firmen einigen Stress, weil die normalen Reporting-Linien noch die üblichen Geschäftsverbindungen (zB mit US Banken wegen Exportfinanzierung, Akkreditiven, etc) eingehalten werden dürfen. Und bei solchen Projekten im Iran, primär in der Erdölindustrie, reden wir nicht über Pipifatzbeträge, sondern regelmäßig mindestens 1-10 Millionen $ Einzelaufträge.
Diese Geschäfte müssen übrigens in toto fein säuberlich per"bösem Land" jährlich aufgelistet und an divese Behörden gemeldet werden (allen voran der Steuerbehörde, kein Witz!). Soll also niemand glauben, die US Regierung wüßte nichts davon... und ich bin darüberhinaus ziemlich sicher, dass die iranischen Frauen (soferne sie nicht gerade am Weg zum Galgen sind, vergewaltigt oder anderweitig gepeinigt werden, sich also ihres Lebens erfreuen, dass dank der Loslösung von diversen ätzenden politischen Verantwortungen, aus dem ihnen entgegengebrachten natürlichen Respekt heraus, bekanntlich einfach nur supie ist) durchaus auch mal zum Fläschen Parfum aus dem Hause Lauder greifen.
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