-->>Das Problem geht noch weiter: Im religiösen Teil der islamischen Ideologie beten Moslems nach Auffassung der meisten Christen nun mal nicht zu Jahwe oder dem gewandelten Jahwe als Christengott. Sie beten zu Allah, dem ursprünglich höchsten heidnischen Arabergott, der eine dogmatische Säuberung zum Alleinigen, Einzigen und Ewigen Gott erhält und eine symbiotische Beziehung mit dem Gott der Juden erhält um somit eine Geschichte zu erhalten.
>Es besteht also nicht nur eine untersch. Interpretation des Weges zu Gott, was Christen und Moslems trennt, es sind auch untersch. Götter die angebetet werden (mit Ausnahme der Meinung kath. Bischhöfe).
Ich mische mich mal kurz in Euren Disput ein, denn ich möchte auch schon lange wissen, ob der AT-Rachegott JHWH ("Ich bin, der ich bin") wirklich
zum gnädigen, liebevollen NT-Christengott mutiert sein konnte, was ja der JHWH-Wortbedeutung und der Zeitlosigkeit und damit Unwandelbarkeit eines allmächtigen Schöpfergottes diametral entgegenstünde.
JHWH ist imho eindeutig ein egoistischer Stammesgott exklusiv für"sein" Volk, die Kinder Israels d.h. Jakobs Nachfahren (==> 12 Stämme Israels), und diesen Anspruch verteidigt er im AT mit seinen Schützlingen unbarmherzig und grausam gegen alles Fremdvolk-Gelichter.
Z.B. bei der Eroberung von Jericho: Jos 6,21
... und vollstreckten den Bann an allem, was in der Stadt war, mit der Schärfe des Schwerts, an Mann und Weib, jung und alt, Rindern, Schafen und Eseln.
Ich kenne leider den Koran nicht, aber nach allem, was ich über den Islam in Erfahrung bringen konnte, handelt es sich um eine abrahamitische Ergänzungsreligion, also eine ultraorthodoxe, militante Ausprägung des jüdischen AT-Gottesbildes, dessen intoleranter Rachegott mit seiner gnadenlosen Vergeltungslogik damit nach der Zerstreuung"seines" Volkes durch die Römer eine viel breitere politische und religiöse Ausweich-Machtbasis im Mittelalter bis zur Neuzeit erlangt hat. Immerhin sind jüdische Essentials wie Beschneidung, Schächten von Tieren und spezifische Definitionen von rein/unrein bei Nahrung und im sozialem Umgang auch im Islam geläufig.
Aber man muss mit solchen Zuweisungen vorsichtig sein, denn das hieße ja, dass sich dieser Gott kontradiktorischer Religionen bemächtigt, deren Angehörige sich bisweilen bis aufs Messer bekriegen. Eine bizarre Vorstellung, die ja mehr zum großen Gegenspieler, dem Fürsten der Welt, passt.
Ich lese gerade erstmals das AT durch (der Koran kommt dann später) eben um mich an der Quelle kundig zu machen. Also, ich bin schon echt geschockt von dem Duktus dieser Zeilen dort, da tropft buchstäblich das Blut zwischen den Blättern hervor.
Ich muss daher noch ein Paar Verslein loswerden, wo die kompromisslose Aufrechterhaltung der Auserwähltheits-Blutsbande der Kinder Israels vom hochbetagten Josua im Namen JHWHs eingefordert wird:
Jos 23,4
Seht, ich hab euch diese Völker, die noch übrig waren, durchs Los zugeteilt, einem jeden Stamm sein Erbteil, alle Völker, die ich ausgerottet habe vom Jordan an bis zum großen Meer, wo die Sonne untergeht.
Jos 23,7
... damit ihr euch nicht mengt unter diese Völker, die noch übrig sind bei euch...
Jos 23,12-13
Denn wenn ihr euch abwendet und diesen Völkern, die noch übrig sind, anhangt und euch mit ihnen verheiratet, dass ihr zu ihnen eingeht und sie zu euch,
so wisst, dass der HERR, euer Gott, nicht mehr alle diese Völker vor euch vertreiben wird, sondern sie werden euch zum Fallstrick und Netz werden und zur Geißel für euren Rücken und zum Stachel in euren Augen, bis ihr ausgerottet seid aus dem guten Land, das euch der Herr, euer Gott, gegeben hat.
Apropos, 'Ausrotten' kommt mir im Zusammenhang von ganzen Volksscharen mächtig bekannt vor.
Na ja, jeder lese seine Bibel (oder seinen Koran) wie er will, für mich jedenfalls ist die Diktion der ersten Bücher des AT eindeutig. Nicht umsonst steht ja in den Paulusbriefen irgendwo: Prüfet aber alles, das Gute behaltet, das Schlechte verwerfet...
Genug der Bibel-Exegese!
Gruß Vanitas
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