-->>Ich hätte mal eine Frage zum besseren Verständnis der Berechnung von Volatilitäten.
>In den Vola-Index (VDAX) gehen, soweit mir bekannt, die im Optionshandel tatsächlich bezahlten Volatilitäten ein. Es sind also implizite Volatilitäten und keine mittels des tatsächlichen Kursverlaufs tatsächlich gemessene (historische) Volas. Bitte korrigieren, falls das nicht stimmt.
Korrekt. Gehandelte, nicht berechnete.
>Nun habe ich den Eindruck, daà nach merklichen Kursrßckgängen der VDAX immer deutlich steigt, was ja verständlich ist, allerdings nach ebenso heftigen Kurssteigerungen der VDAX keinesfalls in demselben Umfang steigt. Täusche ich mich dabei?
Nein, das ist i. W. so.
>Gibt es einen logisch nachvollziehbaren Grund, wieso Kursverluste bei der Optionspreisfestlegung stärker berĂźcksichtigt werden als vergleichbare Kursgewinne? MĂźĂte nicht beispielsweise +1 % im DAX an einem Tag zu der gleichen Steigerung der DAX-Vola fĂźhren wie -1 % im DAX an einem Tag?
>Danke fßr Aufklärung.
Man sollte meinen, das -1 % und +1 % ähnlich wirken sollten.
Meines Erachtens ist der Grund fßr die Abweichung, dass"der Markt" ein Steigen des DAX fßr"normal" hält und ein Fallen fßr"unnormal". Wenn das Normale passiert (was die Mehrheit erwartet), fällt die Vola, während jede"unnormale" Abweichung sie ansteigen lässt ("das haben wir aber nicht erwartet").
Interessant war vor einigen Jahren (noch zu DEM-Zeiten), dass die USD/DEM-Vola fiel, wenn der USD stieg, und umgekehrt. Ein steigender Dollar wurde also vom Markt als"normal" empfunden. D. h. eine"schwache" DEM (zum Dollar) wurde als"normal" angesehen.
Dagegen war es bei JPY/DEM umgekehrt: Fiel der Yen, fiel auch die Vola. D. h. eine"starke" DEM (zum Yen) wurde als"normal" angesehen.
Fazit: Die implizite Vola steigt, wenn etwas Unerwartetes, Unnormales passiert und sie fällt, wenn das"Normale" passiert, z. B. ein (ewig) steigender DAX.
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