-->Nochmal Hallo
Mein Senf:
aus http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,512244,00.html
- Putin kritisierte das Vorgehen der USA im Irak scharf. Man könne zwar ein tyrannisches Regime von der politischen Landkarte entfernen."Aber es ist völlig sinnlos, gegen ein Volk zu kämpfen.""Wir sehen, was dort vor sich geht", sagte Putin."Sie haben dort gelernt zu schießen, aber sie können keine Ordnung schaffen."
Sinnlos, gegen ein Volk zu kämpfen! Schiessen, aber keine Ordnung schaffen! Das trifft ebenso auf die Sowjetunion und damit Russland zu. Afghanistan sprach Bände, Tschetschenien spricht Bände.
Wozu Unordnung am Bosporus schaffen und gegen das Volk der Türken kämpfen? Wenn die Türkei tatsächlich massgeblich zionistisch unterwandert sein soll, ebenso wie Russland, wozu dann eine zionistische Bastion gegen die andere aufbringen und damit die Vorherrschaft gefährden? Aus Zions Sicht spielt das doch keine Rolle ob Russen oder Türken? Die russisch-türkischen Verträge funktionieren doch ganz gut, oder?
Zion will also die Pferde wechseln? Kann sein, aber kann es die Pferde auch wechseln? Israel ist finanziell von den USA abhängig. Geld von den USA nehmen und für Russland ausgeben, womöglich für Russland und gegen USA?
Ein Blick auf die Landkarte:
> Unter den gegebenen Umständen, da der Warschauer Pakt nicht mehr existiert und auch Russland die Ukraine nicht kontrolliert...
Russland kontrolliert die Ukraine via Energieversorgung. Was will Russland mehr? Ich geben Gas, du geben Geld, Rest dein Problem! Mit Janukowitsch kann Putin jederzeit sowohl in der Ukraine als auch in der EU realpolitisch taktieren. Merkelas Rückzug steht die Erfolge russischer Aussenpolitik.
>... ist ein solches Vorhaben nur dann möglich, wenn Putin, oder sein Nachfolger etwas schafft, wovon alle orthodoxen Christen räumen: die Eroberung Konstantinopels!
Alle (???) orthodoxen Christen träumen von Konstantinopel? Könnte durchaus sein, dass gewisse zionistische Kreise davon träumen, dass sich Russland in einen sinnlosen Religionskrieg verwickeln lässt, aber Russland hat das Abenteuer Flächendominator fürs erste verdaut. Putin spielt die Taktik der USA, teile und herrsche, Russland hat viel zu gewinnen, aber die USA viel zu verlieren, ergo müsste Zion vorübergehend auf 2 Pferden reiten, bevor ein taktischer Wechsel realistisch wird.
> Derzeit hat Russland einen Stützpunkt mit Transnistirien, am Ufer der Donau, in Moldawien. Gleichzeitig steht, - ich weiß es von einem Griechen -, die griechische Armee seit zwei Jahren in Angriffsposition gegen den europäischen Teil der Türkei.
Und was soll das Ganze strategisch einbringen? Griechenland vs Türkei, wenn das kommt bräuchten die Türken nicht mal ne Propaganda um wie ne Eins aufzustehen. Und dann? Bald ein durchgehender Brandherd vom Kosovo bis Islamabad?
> Russland kann also, wenn das Gros der türkischen Armee im Irak steht, mit begrenzten Luftlandekräften und Marinelandungstruppen den Bosporus einnehmen...
Russland vs Türkei, auch eine uralte Pflichtfeindschaft. Wie willst Du mit begrenzten "Luftlandekräften und Marinelandungstruppen den Bosporus einnehmen" und auch noch halten? Wie sagte Putin? Sinnlos, gegen ein Volk zu kämpfen! Schiessen, aber keine Ordnung schaffen!
Putin hat diverse potentielle Brandherde im Inneren, die er zwar löschen könnte, im Schatten eines Konstantinopelabenteuers neuerdings mit dem Vater aller Bomben, aber Freunde würde er sich weder hier noch dort schaffen und v.a., er würde seine Kräfte binden müssen, was v.a. viel viel Geld kostet. Für jeden Tschtschenen und sonstigen Lokalpatrioten die Gelegenheit, sich in Szene zu setzen, worauf wiederum Putin zurückschlagen müsste, worauf wiederum das mühsam erworbene kaspische Vertrauen bedrohlich wackeln würde.
>... wenn Griechenland von der Landseite massive angreift.
Nun denn, Russland nimmt ein, Griechenland hält. Unter dem Gesichtspunkt: Russland plus NATO vs NATO? Und wer bezahlt? Die griechisch Orthodoxen stabilisieren für Brüssel ihren Haushalt, indem sie Kohle für die russisch Orthodoxen am Bosporus gegen die islamischen Türken verbraten, um hernach mit den serbisch und russisch Orthodoxen im Rücken vom Tropf der EU abgeschnitten zu werden? Eine Wahnsinnskombination vor der auch die CoL dankbar betend in die Knie gehen dürfte.
> Ein spontaner Erfolg dieser Operation würde einen russischen Staatschef, von einem Tag auf den anderen, zu einem legitimen Führer der Orthodoxie machen, den die Voooorrrrrrsehung geschickt hat.
Und was hätte der davon? Dass er sich noch 5 Jahre halten kann, um danach in einem 3. (5.?) Weltkrieg hinweggefegt zu werden, worauf er sich der Zyankalikapsel und der ewigen historischen Verdammnis sicher sein könnte? Und kurz darauf die 100jährige Überschwemmung mit"Putins Helfer"?
> Sowie sich ein Erfolg dieser Operation nur abzeichnet, würden Rumänien, Bulgarien, Mazedonien und Serbien einem Putin zu Füßen fallen. Ein Durchmarsch russischer Kräfte nach Westen von Transnistrien aus, wäre ein Kinderspiel.
Oh ja, und wie, die NATO würde tatenlos zuschauen, wie die Felle die Donau runter schwimmen und v.a., das Vertrauen in die NATO würde jäh seinen bislang nur theoretisch möglichen Zenit erklimmen.
> Bulgarien und Rumänien würden die Tore öffnen, Serbien würde jubeln.
Noch nicht mal Letztere würden annähernd so jubeln wie erhofft, es würden einfach die Jubler ausgetauscht, jene, die in den letzten Jahren nicht allzuviel zu jubeln hatten bitte vortreten. Nee-nee, soviel Selbstlosigkeit hat auf dem Schlachtfeld der Moderne immer noch nichts zu suchen, da wird gewinnmaximiert und gebauernopfert was das Zeug hält.
> Nun würde auch die Ukraine wanken, davon mal abgesehen, daß sie mit der Einnahme des Bosporus abgeschnitten wären.
Und Polen, Slowakei, Ungarn? Was auf der einen Seite fehlt, wird auf der anderen kompensiert.
> Selbst auf katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus würde die Einnahme Konstantinoples Eindruck machen, von den orthodowen Ukrainern ganz zu schweigen.
Vielleicht kippt der russische Teil in Richtung Russland, aber der Rest sinniert in einer Art Verzweiflungsalptraum noch eher von @Turons monarchischen Fantasien. Letztlich hätte sich Russland einen feindlichen Moloch vor seiner Haustür geschaffen, der sich nur schwerlich kontrollieren und mit dem sich nur mehr bedingt wirtschaften liesse, weil ihm auf der anderen Seite die EU auf die Pelle gerückt ist. Zu allem müsste wie zu Sowjetzeiten finanziert werden.
Des Weiteren, nur Ã-l und Gas an die EU ist auch nicht das Wahre, zumal die EU bei diesen Aussichten sicherheitspolitisch gezwungen wäre, alternative Energien massivst zu fördern. Das 100Liter Ã-lhaus gibbet ja schon heute, wenn die Brüsseler Spitzen dahingehend erstmal Standards erlassen, isset fertig mit dem ganz grossen Geschäft, dann braucht sich Russland um neue Pipelines nach Westen gar nicht mehr bemühen, weil die alten locker ausreichen. Nee-nee, Russland braucht Europa dringend als Hochverbraucher, um uns bei Bedarf gegen China auszuspielen.
> Die Türken hätten keine Zeit zu reagieren und Bush stünde der Mund offen.
Dazu braucht es nun wirklich nicht viel -> http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,512133,00.html, der wüsste unter Garantie nicht, was überhaupt geschehen ist, aber das macht nix, wozu hat man Berater. Die würden ihn pfleglich zu Tode pampern und wegschmeissen.
> Israel würde nichts tun, weil sie selbst jetzt mit dem Iran und Syrien beschäftigt wären.
Was wollen die denn dort? Ballast abwerfen im Stile Libanons, die USA gucken zu und Saudis applaudieren, weil die die Brände immer näher nach Mekka züngeln?
Wünschen kann man viel, erinnert sei an des Meisterstrategen Olmerts Libanonfantasien. Was also will der in Syrien? Blühende Landschaften mit türkischem Stauwasser? Anders, was kann der gegen Syrien? Wird die Hisbollah ihre taktischen Berater in Rente schicken?
> Es braucht nur folgende Anlässe: Einmarsch der Türken im Irak, Versenkung der US-Seestreitkräfte durch iranische"Sunburn", Unabhängigkeitserklärung des Kosovo.
Wenn die USA ihre Trägerflotte erstmal versenkt bekommen haben, dürfte sich in den USA eine breite Debatte um Sinn und Unsinn der Zusammenarbeit mit Israel ausbreiten, besonders bei der Frage, ob man bei den gewaltigen Kriegskosten gerade erst die Anfangsinvestitionen gesehen hat. Sollte man sich für den Strick entschieden haben, müsste zur Grobsteuerung der Debatte das www entweder eliminiert oder nachhaltig zensiert werden, die alternativen Informationskanäle stehen längst, da kommt sonst keine Politik mehr dran vorbei. Aber allein das Signal einer Zensur könnte die USA dermassen mit sich selber beschäftigen, dass auch die Subventionen für Israel nurmehr über Heimatschutzkanäle liefen, womit Israel auch ohne Atombomben in seiner Existenz gefährdet wäre. Was wiederum für Putin mehr Vor- als Nachteile hätte, weil sich die opportunistische Zecke im Nahen Osten selbst entscheidend zur Ader gelassen hätte.
Ich weiss nicht, was der Zionismus bei einem solchen Szenario gewonnen hätte, ausser da und dort ein paar Pogromen, was die Einwanderungsrate kurzfristig erhöhen könnte. Ich denke viel eher, dass wenn überhaupt der Zionismus profitieren will, wird er sich eher wieder mehr sachte in die Regierungsapparate einschleichen um via Feinsteuerung das Maximum für sich herauszuholen statt wie mit Chodorkowski plump und transparent den kalten Putsch einzuleiten. Eine Strategie der permanenten Nadelstiche, an die sich Stupid White Men längst gewöhnt haben.
Umgekehrt setzt Putin geschickt ebenfalls auf die zionistische Strategie, z.B. die Gazprom-Salamitaktik, einen Fisch nach dem anderen unter die Kontrolle des Staatsmonopols zu bringen, um es gegen zionistische Angriffe immun zu machen, solange die Gazpromführung nicht infiltriert ist.
Ende mein Senf
Grüsse
kosh
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