-->> hier im Forum ist den meisten klar, daß der Zusammenbruch kommt.
Oh nein! Nichts ist klar. Zusammenbrechen tun primär jetzt erst mal alle möglichen Wolkenkuckucksheime, Multibillionen-Projekte mit Quatrillionenhebel auf einen Cent Eigenkapital, Heuschreckenfantasien vom gekonnten Ausfilletieren einstmals gut funktionierender Betriebe, feuchte Zwischen-zwischen-zwischenhändlerträume auf einen Dreiminutenverdienst von 1Mrd$ nach 2mal Knopfdrücken. Es geht an den Kragen der Großverdiener ohne Arbeitseinsatz, die schlauen Investmodelle der jungen Finanzjongleure verkaufen sich plötzlich schlecht.... ich glaube nicht, dass ehrliche, handwerkliche Arbeit nicht mehr hoch im Kurs stehen soll. Stand sie je so tief im Kurs wie derzeit?
> Da ich auch kein gutes Gefühl für die Zukunft habe, frage ich mich ernsthaft, ob wir nicht alle hier danebenlieben?!?
Das mag auch am Novemberwetter liegen. Ansonsten empfehle ich nämlich große Freude. Ich habe erstmals das gefühl, dass die Entwicklungen in die richtige Richtung laufen. Unsere welt entsorgt gerade einen Haufen Blutsauger, welche schon den ganzen Organismus übernommen hatten und alles aufsogen, was nur ging. Die Operation verläuft unter Schmerzen, aber sie ist notwendig.
>Denn normalerweise ist mein Sentiment bisher immer konträr zu werten gewesen;-)
Wenn das Timing stimmt, kannst Du damit wohlhabend werden. ;-)
>Weiterhin stelle ich mir die Frage, ob wir in eine Inflation oder Deflation reinlaufen?!?
Wurde schon viel geschrieben hier. Ich meine, dass keine Antwort 100% trifft. Wir sind in der Abnabelung von der Globalisierung. Globalisierung ist unprofitabel geworden und wir zahlen jetzt erst mal fett Zeche. Der Mensch wird sich anpassen. Richtung wieder kleinerer, regionaler Strukturen, Kulturen, Organisationen, national, regional, kommunal.
Seit 20 Jahren sagt der Spießbürgermund:"Sprachen sind wichtig heutzutage. Englisch ist die Weltsprache. Das ist die Zukunft, das ist wichtig". Da ich wie Du Antizykliker bin, weiß ich schon lange, dass das solche Aussagen Umkehrzeichen sind, der Zug in die andere Richtung fährt. In 20 Jahren werden wir über Globalisierung, Multikulti und all die verrückten Größenwahnprojekte lachen, uns über die Banalität heutiger uniformer"Weltkultur" genauso eumeln wie über die häßlichen Schlaghosen von John Travolta in den 70ern.
> Ich habe das Gefühl, daß die Gehälter stagnieren (Deflation), aber die Preise steigen (Inflation).
Villeicht wird man sich bei einigem umgewöhnen müssen, aber in der Summe kann unsere Lebensquali trotzdem steigen, wenn wir einige Zöpfe dieser häßlichen Globalisierungs-90er und 2000er abschneiden. Vieles, was wir jetzt als Verlust empfinden mögen, wird sich bald als Segen herausstellen. Bzgl. Preisen und Gehältern: wird sich alles regeln, irgendwie jedenfalls.
> Da paßt doch was nicht zusammen, oder?!?
Es paßt nie alles zusammen und deshalb dreht sich die Welt, damit wird es passend machen um danach zu merken, dass wieder was nicht zusammenpaßt.
> Bei einer Inflation müßten doch die Gehälter auch dementsprechend steigen?
Müssen muß gar nichts.
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