>>Hallo Dottore,
>>AG weiß also nicht mehr, was er, wenn die Staatsschulden abgebaut würden, in die Aktivseite der Notenbank stellen soll. Gut, die Staatsschulden werden nicht abgebaut, den Buchungstrick kennen wir. Jetzt aber mal eine hypothetische Überlegung:
>>Wir brauchen auf der Aktivseite ein wie auch immer geartetes"Gut", das wertbeständig ist und mit der Wirtschaft wachsen kann. Mit Papiergeld und Staatsanleihen ist das ja simpel. Was bietet sich außer Gold noch als Notenbankaktivum an? Aktien und Fonds gegen Geld hereinzunehmen, traue ich nicht mal dem größten Idioten zu. Dann würden die Leute lieber zum Naturaltausch zurückkehren, als sich solche Zettel aufzuhalsen. Nein, ein ideales Aktivum ist doch Grund und Boden.
>Nein. Nur wenn es Ertrag abwirft. Bauernland sicher nicht (hoch subventioniert).
>>Den Bestand, den ich habe, kann ich nicht beliebig vermehren, es ist also ein knappes Gut. Von einigen linken Ã-konomen wurde vorgeschlagen, daß Grundbesitz nicht Privateigentum sein kann, wir müßten also in D. den Grund verstaatlichen und der Notenbank als Deckung geben. Ist das zu abwegig?
>Verstaatlicher Grund und Boden? Dann haben wir Kolchosen und wie die wirtschaften, wissen wir bestens. Das geht n i c h t!
>>Dieses Geld wäre bestimmt sicherer als das auf Schulden basierende. Ich weiß jetzt auch nicht, wie man es anstellen könnte, Härten zu vermeiden. Es würde mir schon schwerfallen, den Leuten ihr Haus zu nehmen und sie zu enteignen. Vielleicht kann man da Sonderregeln treffen, andernfalls führt man den Nießbrauch für alle Liegenschaften ein.
>Warum nicht das gute alte System mit Gold und Handelswechseln?
>>Der"Preis" würde fixiert, so wie es mit dem Gold war.
>Das mach Mal mit Milliarden von Grundstücken. Jedes einzelne bleibt preisstabil? Das war ja der Vorteil von Gold = nur eine Ware, überall auf der Welt gleich.
>Das liefe auf eine"Grundausstattung" an Geld hinaus. Wer kriegt es? Wie wirds verteilt? Jeder gleich? Oder die enteigneten Grundbesitzer? nd die, die niemals Grund und Boden hatten?
>>Dieser Grund wäre dann die Deckung für das Geld und wäre nur (hoffentlich) geringen Schwankungen unterworfen, da kaum Handel stattfindet. Wenn die Notenbank jetzt die Geldmenge ausweiten will, muß sie andere gute Aktiva ankaufen, wie Gold oder Handelswechsel.
>Das kann sie doch schon gleich machen. Gold aufwerten und dann mit Wechseln weitermachen. Goldstandard plus Wechsel = Währungssystem des 19. Jh. Hat bestens funktioniert.
>>Staatspapiere wären jedenfalls nicht dabei, so daß das Elend nicht wieder seinen Lauf nehmen könnte.
>Das is gut!
>>Ok, den Grund zu verstaatlichen, geht hart an das System, zumal es dafür keine Entschädigung geben kann (womit auch, mit neuen"Zetteln"), wäre aber eine Überlegung wert.
>>Die Mechanik der Rentenmark Ende 1923 war aber auch nicht so dumm, d.h. hier wurden ja nur Zwangshypotheken in die Aktivseite genommen und private Schuldner haben normalerweise immer einen Leistungswillen, da sonst harte Sanktionen drohen.
>Ja, privater Grund (plus Hypotheken drauf) macht Druck, aber sonst nix.
>>Ahoi!
>>Jan
>Frohe Fahrt!
>d.
Hey Dottore, es bleibt wirklich nichts weiter übrig, als zum besagten System des 19 Jh. zurückzukehren. Stimmt, mit den Grundstücken wäre es rein verwaltungsmäßig nicht zu machen.
Schönes Gruß
J.
p.s. Ich staune immer wieder, wie fix Sie hier schreiben. ;-)
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