>Hallo Baldur!
>Du schreibst: Es ist für mich unmöglich, mir ein Szenario zusammenzuspinnen, wonach eines Morgens unser aller lieber Alan Grünspan ins Fernsehn tritt und verkündet, die lieben Bürgerleininnen und Bürgerlein müßten nun ihr Edelmetall bei der Sammelstelle ohne Obulus abliefern..
>Nun, der Alan muß es ja nicht unbedingt sein.
>Außerdem könnte eine Notverordnung die andere jagen und die Dinge kommen erst nach und nach in's Rollen.
>Baldur, glaube mir, die meisten Leute sind Feiglinge.
>Das ist auch kein Vorwurf an diese Menschen (würde mich in vielen Dingen auch dazurechnen) - jeder ist sich selbst der Nächste.
>Aus der sicheren Position heraus, so wie heutzutage, trauen sich alle alles zu.
>Aber wenn die ersten"diktatorischen" Maßnahmen eingeleitet werden, wird der Sturm der Entrüstung ganz schnell verstummen.
>Nur einige Hartgesottene werden gegenhalten. Diese wird man neutralisieren, auf welchem Weg auch immer.
>Wenn es wirklich an's Eingemachte geht wird jedes Feuer der Aufmüpfigen erlöschen.
>Überschätze die Anpassungsfähigkeit der gemeinen Masse nicht.
>Das haben wir schließlich 40 Jahre (ich nicht ganz so lange) in der Tätärattä trainiert.
>Man wird versuchen sich zu arrangieren. Was soll man auch sonst tun?
>Spätestens wenn die ersten Panzerfahrzeuge auffahren, Plünderer sofort erschossen werden, wird es so laufen wie es immer lief.
>Alles braucht eben seine Zeit.
>Ob 1, 2 oder 30 bzw. 50 dunkle Jahre, wir wissen es nicht.
> Ich denke allen Ernstes, die Zeiten, in denen ein paar Hanserln den Untertanen eröffnen können,"Leute, jetzt drückt mal schön Eure Knete ab", die sind vorbei. Egal, wo auf der Welt. Ich sehe das als evolutionäres Faktum.
>Es wäre schön wenn Du recht hättest. Aber ich glaube nicht daran.
>Schon die banalen Alltagserlebnisse, falls es mal um die Wurst geht, sprechen Bände.
>Nee, nee, das wird wohl nix mit der Emanzipation.
>Klingt total pessimistisch, ich weiß schon, aber für mich der wahrscheinlichste Ablauf.
>mfG
>nereus
Hoi, nereus,
nur, daß das klar ist - grundsätzlich bin ich Deiner Meinung.
Trotzdem denke ich, daß sich ein enormes Unmut-Potential aufgestaut hat: der flächendeckende Beschiss in Mitteldeutschland, die Abzocke im Westen, Hohn und Spott statt nachempfindbarer Rechtsordnung, Politikerwahn, usw. usf.
DDR, gut, damals war alles in Trümmern, die Sowjets obendrüber, low level....so viel gabs nicht einzubüßen (wenn man von der Freiheit absieht....., ich meine jetzt materiell, da ging das blanke Leben vor).
Heute ist doch jeder schon stocksauer und oberverdrossen. Irgendwann läuft das Faß über.
Ich kann jetzt hier nicht umherposaunen, welcher namhafte Politker mal angesäuselterweise etwas bestimmtes von sich gab, aber laß Dir sagen, es war eindeutig, und es war ein hoher Tier.
Die Jungs ganz oben wissen, daß sie als Haselmaus einen Tiger reiten sollen....die wundern sich, wie der Laden überhaupt noch läuft, theoretisch müßte alles längst in der dampfenden Masse stecken.
Lenin meinte angeblich, 5% der Bevölkerung würden reichen, um es im Karton rappeln zu lassen.
Und heute? Die Außenparteien haben zusammen schon 10%, und jetzt rechne mal die Nichtwähler drauf, es sind mehr als 5%.
Noch ist es ein Geben und Nehmen, hier mehr Krankenkassen, dafür hier zehn Mark weniger Monatslohnsteuer.
Aber stell Dir vor, es heißt, morgen NOTSTAND, keine Auslandsreisen mehr, keine Reisedevisen mehr, keinen Kapitaltransfer mehr, Gold und Silber abliefern, Bankkonten dicht.......
Ich denke, dann kommt Mühlhiasl zu Ehren:
"die hohen Herrn sitzen beieinander und machen Steuern aus...... nachher stehts Volks auf......raufen tut alles, jeder ist über dem andern, keiner kann dem andern mehr helfen, wer etwas hat, dem wird es genommen, Krieg wird sein in jedem Haus, wer nicht auf der Straße erschlagen wird, wird ans Fensterkreuz genagelt, es ist ein grausiges Morden, man soll zu jener Zeit kein Amt annehmen (sinngemäß, aber textnah)."
Ich kann mich an Mitteilungen userer Großväter erinnern, was nach dem Krieg alles stattfand.
Was alles abzugeben war an die Sieger, unter Drohung der Todesstrafe.
Es gab die einen, die bereitwillig alles abgaben. Auch von denen sindmanche verschwunden, es half nix.
Und es gab die Hartgesottenen.
Die waren nachts mal nicht im Bett.
Anderntags gings mit der Familie in den Wald, und auf einem bestimmten Fleck im Dickicht blieb man stehen und sagte,"Kinder, merkt Euch diesen PLatz gut".
Die gaben eben nichts ab, egal was, Wertsachen, Edelmetall, Bücher, was auch immer.
Die, die von den Invasoren erschossen wurden, waren just eben nicht diese Hartgesottenen, nein, es waren arme, unbedarfte Schweine.
Und die Hartgesottenen, die waren vorbereitet, man konnte ihnen nix anhaben.
Ich denke, so wird es immer sein.
Ein paar alte Tanten und Graswachshörer werden machen, was man von Ihnen erwartet, und die Hartgesottenen schei.... sich nichts drum und gehen nachts durch den Zaun gen Westen, glauben dem Spitzbart nichts von seinem"NIEMAND HAT DIE ABSICHT, EINE MAUER ZU ERRICHTEN", oder betreiben Obstruktion, wo immer möglich.
Damals waren alle froh, den Krieg überlebt zu haben, und unter der Knute. Bloß nicht aufmucken.
Heute haben wir zumindest das Gefühl von Freiheit.
Ein bekannter Schweizer Major (von Dach), dessen Werk in Deutschland komischerweise verboten ist, beschrieb mal die fiktive Eroberung der Schweiz durch einen Aggressor aus dem Osten, und beschrieb die psychologischen Folgen.
Er fand deutliche Worte.
Entweder auf Knien dem Untergang entgegen, oder aufrecht die Konsequenzen tragen.
Ich denke allen Ernstes, sollte es jemals in Deutschland eine DURCHSETZUNG von Notstandsparagraphen geben (ich hab gelesen, was da drinsteht, Leute, schauderhaft), wird die Antwort wieder lauten, WIR sind das Volk, und, Deutsche (Sicdherheitsbeamte) schießen nicht auf Deutsche (Bürger).
Jede andere Variante läßt sich in meinem Hirnkastl nicht durchdenken, ich kann sie nicht fassen.
Zugegeben, extrem, aber am geldcrash-Forum und andernorts ist man ja schon viel weiter.
Ich weiß, daß sich auch hinter den Kulissen der Vordenk-Elite mancher Gedanke um dieses Thema dreht, schließlich sind die Leutchen alle selber betroffen.
Nur reden darüber, nein, das geht nicht, was denken denn die Leute dabei.
Solle es wirklich den lethargischen WEg in einen Orwell-Staat geben, 10,20, 30 Jahre lang, wird der Baldur ihn nicht miterleben, dann wird er sich zu Oldy, oder Crocodile Dundee order ähnlich gesellen und ein freier Mensch bleiben - im Exil - wie bisher, nur noch weiter weg.
Beste GRüße vom Baldur
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