Gesendet am: Mittwoch, 21. Februar 2001 13:00 > Betreff: Mail direkt von Dr. Ron Sommer: Wir werden unsere Stärken > offensiv kommunizieren > - Deutsche Version -
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> Information für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen > Telekom
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> > Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
> > dass unser Unternehmen immer stark im öffentlichen Scheinwerferlicht > steht, haben wir in der Vergangenheit sowohl im Positiven als auch in den > letzten Monaten in negativer Weise erfahren. Der wesentliche Grund für das > hohe zusätzliche Interesse von Seiten der Medien war und ist die sehr > unerfreuliche Kursentwicklung der T-Aktie und der T-Online-Aktie.
> > Wir alle wissen, dass es zwischen veröffentlichter Meinung und > Kursentwicklung Zusammenhänge gibt. Und nachdem die eher negative > Schlagzeile mehr Aufmerksamkeit und Interesse verspricht, hat ein > Unternehmen wie unseres, das verstärkt im öffentlichen Rampenlicht steht, > zusätzlich zu den Herausforderungen, die unsere ganze Branche weltweit > durch die Entwicklung an den Finanzmärkten gegenwärtig zu meistern hat, > noch Probleme in der öffentlichen Berichterstattung.
> > Dass wir in der Vergangenheit im positiven Sinne Objekt des öffentlichen > Interesses waren, ist kein Trost. Auch nicht, dass andere Unternehmen > unserer Branche mehr oder weniger unser Schicksal teilen. Ich bedaure > diesen Kursverlust, den unsere Aktionäre und damit ja auch die Mehrzahl > unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinnehmen mussten, sehr.
> > Die negative Kursentwicklung der T-Aktie der letzten Tage ist durch > unternehmensbezogene Fakten nicht zu begründen. > Die Bewertung der T-Aktie befindet sich gegenwärtig auf einem Niveau, das > überhaupt nichts mehr mit dem Wert des Unternehmens, den > Entwicklungschancen und seiner aktuellen Position im Wettbewerb zu tun > hat. Gerade die Kursentwicklung der letzten Tage ist durch > unternehmensbezogene Fakten nicht zu begründen. Die positiven Stimmen, von > denen es in Wirklichkeit eine Menge gibt, gehen in dem diffusen > vielschichtigen Meinungsumfeld fast vollkommen unter.
> > Wir werden unsere Stärken offensiv kommunizieren. > Wir werden deshalb auch noch einmal stärker als bisher im Dialog mit der > Ã-ffentlichkeit und der Financial Community unsere Strategie und unsere > Stärken kommunizieren und dabei mit einem professionellen Aktienmarketing > zu Werke gehen. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der > Intranet-Startseite http://intranet.telekom.de.
> > Lassen Sie mich an dieser Stelle nun in kurzer Form zu den negativen > Schlagzeilen, die in den Medien wiederholt an unsere Adresse gerichtet > werden, Stellung nehmen. Hier geht es um die angeblich fehlerhafte > Unternehmensstrategie, um den enormen Stand der Verbindlichkeiten - z.B. > auch in Folge des Kaufs von UMTS-Lizenzen - oder den angeblich zu hohen > Preis für den geplanten Erwerb des US-Mobilfunkunternehmens VoiceStream.
> > Fachleute bestätigen: Die Entscheidung für VoiceStream war richtig. > Ich beginne mit dem letzten Punkt. Alle wirklich ernstzunehmenden > Beobachter unserer Branche sind - wie wir - der Meinung, dass die > Entscheidung für VoiceStream strategisch richtig war und ist. Die Chancen > in dem bislang vergleichsweise schwach entwickelten US-Mobilfunkmarkt sind > riesengroß. Und unser Konzept, auf GSM-Basis den ersten transatlantischen > und weltweit größten Anbieter zu schaffen, wird inzwischen praktisch von > keinem Marktteilnehmer mehr ernsthaft in Frage gestellt.
> > Selbstverständlich bleibt in den USA noch viel zu tun, wenn wir die > Genehmigung für den VoiceStream-Erwerb erhalten. Aber der Umsatzzuwachs > bei VoiceStream von 304 % und die Steigerung der Kundenzahl von 359 % im > zurück liegenden Geschäftsjahr sprechen eine deutliche Sprache. Ebenso wie > die Absicht von Wettbewerbern, in den USA nun auch - aber eben mit großer > Verspätung - GSM-Netze aufzubauen.
> > Unsere Zukunftsinvestitionen stehen auf einer stabilen finanziellen > Grundlage. > Zum Stand der Verbindlichkeiten. Fakt ist auch hier, dass wir im Gegensatz > zu manchem unserer großen internationalen Wettbewerber erheblich besser > finanziert sind. Dazu werden wir wie geplant die Erlöse nutzen, die uns > insbesondere durch den Verkauf von Aktivitäten zufließen werden, die nicht > mehr zu unserem Kerngeschäft gehören. Bereits im vergangenen Jahr haben > wir aus solchen Verkäufen erhebliche Summen erlöst. Zudem haben wir früher > und deshalb zu günstigeren Konditionen als unsere Wettbewerber unsere > Finanzbasis mit einer globalen Anleihe erweitert und abgesichert, sodass > wir hier keinesfalls den Druck verspüren, dem andere Unternehmen unserer > Branche ausgesetzt sind.
> > Mit kurzen Worten: unsere Zukunftsinvestitionen haben eine Menge Geld > gekostet - insgesamt rund 100 Milliarden Euro haben wir in den letzten > beiden Jahren inklusive des geplanten Erwerbs von VoiceStream investiert > bzw. projektiert. Aber wir haben diese Investitionen sehr gezielt, nicht > überhastet und immer mit Blick auf unsere finanziellen Möglichkeiten sowie > im Rahmen unserer Strategie zur langfristigen Steigerung des > Unternehmenswertes getätigt. Unsere Zukunftsplanung steht auf sicheren > Beinen und steht in keiner Weise und auch nicht in Teilbereichen zur > Disposition.
> > Kaum einer ist so gut positioniert wie wir, aus UMTS sehr schnell Umsätze > und Gewinne zu erzielen. > Das Thema UMTS. Selbstverständlich sind die Lizenzen sehr teuer gewesen. > Aber wir haben auch in diesem Fall wie bei allen anderen Investitionen die > Wirtschaftlichkeit sorgfältig geprüft und sind zu einem positiven Ergebnis > gekommen. Entscheidend ist, welche Chancen man hat, aus UMTS Umsätze und > Gewinne zu erzielen - und zwar schneller und in größerem Maße als seine > Wettbewerber. Und hier sind wir so gut vorbereitet wie kaum ein anderer.
> > Nicht zuletzt, weil wir bei den Geschäftskunden, die bei innovativen > Technologien erfahrungsgemäß als erste einsteigen, die klare Nummer 1 > sind. Erst vor kurzem hat laut WirtschaftsWoche eine Umfrage ergeben, dass > 59 Prozent der bis Mitte des Jahres von den Unternehmen in Deutschland > geplanten Mobilfunk-Investitionen auf das Konto von T-D1 gehen. Im übrigen > verfügen wir dort, wo wir UMTS-Lizenzen gekauft haben, über einen sehr > starken Kundenstamm - im Gegensatz zu manch anderem Wettbewerber, der sich > im harten Wettbewerb mit relativ gesättigten Märkten überhaupt erst einmal > Kunden erobern muss und praktisch bei Null anfängt.
> > Unsere Strategie: im Gegensatz zu anderen haben wir bereits die > notwendigen Weichenstellungen getroffen. > Schließlich das Thema Unternehmensstrategie. Mit unserer > 4-Säulen-Wachstumsstrategie sind wir für die Herausforderung in den rasant > sich verändernden Märkten besser aufgestellt als jeder unserer > Wettbewerber. Insbesondere auf die dominierende Technologieentwicklung des > 21. Jahrhunderts, nämlich das Verschmelzen von Telekommunikation und > Informationstechnologie zur Telematik, sind wir viel besser vorbereitet > als alle anderen. Die notwendigen Weichenstellungen, über die andere zum > Teil noch diskutieren, haben wir längst vorgenommen und arbeiten bereits > mit Hochdruck daran, die Strategie weiter voran zu treiben.
> > Beispielsweise mit T-Systems. Durch die Zusammenarbeit mit dem debis > Systemhaus sind wir auf einen Schlag zu Europas Nummer 2 im weltweit > boomenden Systemlösungsgeschäft aufgestiegen und gehen gerade mit einer > aggressiven Kommunikationskampagne in den Markt. Mit T-Systems haben wir > bereits unsere nächste Wachstumslokomotive auf die Schiene gesetzt: Im > Telematik-Markt, für den bis 2004 allein in Europa ein jährliches Wachstum > von 65 Prozent auf 100 Milliarden Euro vorausgesagt wird, geht T-Systems > mit klaren Vorteilen an den Start.
> > Fazit: Wir sind finanziell und strategisch in einer ausgezeichneten > Ausgangsposition. > Dies alles zeigt: Es ist eindeutig Fakt, dass wir sowohl finanziell als > auch strategisch in einer hervorragenden Position sind, um die uns > weltweit Telekommunikationsunternehmen beneiden. Und Fakt ist deshalb > auch, dass die T-Aktie viel mehr wert ist, als das Kursniveau, auf dem sie > zur Zeit gehandelt wird.
> > Rücktritts-Spekulationen sind völlig haltlos. > Selbstverständlich trage ich die Verantwortung für die Strategie des > Unternehmens. Der daran geübten Kritik habe ich mich auch als erster zu > stellen.
> > Daher sage ich ganz deutlich: Die Spekulationen um meine Person in den > letzten Tagen entbehren jedweder Grundlage. Und nochmals: Alle ernst zu > nehmenden Fachleute aus dem Bereich der Telekommunikation bestätigen uns, > dass unsere Strategie richtig ist. Und vor allen Dingen: dass der Weg, den > wir beschreiten, nicht nur der richtige, sondern der notwendige ist. Und > dass wir im Kreis der internationalen TK-Unternehmen vergleichsweise beste > Voraussetzungen haben.
> > Ich stehe weiterhin zu meiner Verantwortung - ohne Wenn und Aber. Und bin > es nicht zuletzt Ihnen allen schuldig, die in unterschiedlichen Funktionen > die Fahrt des Unternehmens steuern und mit vollem Herzen und ganzer Kraft > daran arbeiten, die Strategie zum Erfolg zu führen.
> > Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam bereits sehr viel erreicht - > viel mehr, als so mancher uns noch vor wenigen Jahren zugetraut hat. > Lassen Sie uns alle daher wie bisher mit Engagement, Kraft und > Einsatzbereitschaft dafür arbeiten, unser Unternehmen im Wettbewerb weiter > voran zu bringen. Unsere Ausgangsposition dafür ist ganz ausgezeichnet, > und dies werden auch die Kapitalmärkte bald honorieren.
> > Mit freundlichen Grüßen
> > Dr. Ron Sommer
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