Nasdaq: Keine Longposition eingehen
13.03.2001 - 13:11 NAS/NMS COMPSITE Thomas Theuerzeit, Volksbank in Stuttgart AG
FĂŒr den 9. MĂ€rz erwarteten wir einen zyklischen Wendepunkt. Zum VerstĂ€ndnis: In den vergangenen 12 Monaten bewegte sich die Nasdaq <.IXIC> innerhalb eines 53 - 57 Handelstageszyklus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dieser Zyklus fortsetzt war demnach hoch. Wir ermittelten den Mittelwert (55 Handelstage) und erwarteten um diesen Zeitpunkt einen erneuten Wendepunkt. Diesem Datum muss man selbstverstĂ€ndlich +/- 2-3 Tage zugestehen.
Bereits am 6. MĂ€rz legte der Index um 3% zu und lupfte ĂŒber seine sekundĂ€re AbwĂ€rtstrendlinie. Es ist nicht auszuschlieĂen, dass wir bereits zu diesem Tag den zyklischen Dreh gesehen haben, der jedoch vom Markt nicht angenommen wurde, was letztendlich zu den jĂŒngsten drastischen KursrĂŒckgĂ€ngen fĂŒhrte.
Charttechnische Situation:
Die Nasdaq hat somit weitere wichtige UnterstĂŒtzungslinien und zusĂ€tzlich die psychologische Marke von 2.000 Punkte nach unten durchbrochen. Die Situation hat sich von dieser Seite extrem eingetrĂŒbt.
Markttechnische Situation:
SĂ€mtliche von uns analysierten Indikatoren notieren im ĂŒberverkauften Bereichen und indizieren nach wie vor eine technische Gegenbewegung.
Zyklik:
Selbst wenn wir heute starke Kursgewinne sehen sollten, schreiben wir das nicht mehr der Zyklik zu, sondern verbuchen es unter einer technischen Gegenbewegung. Wir bewerten den 6. MĂ€rz als Drehpunkt und mĂŒssen uns der Tatsache stellen, dass der Markt zu diesem Zeitpunkt nicht bereit war, das prozyklische Signal anzunehmen und positiv umzusetzen. Wir haben es mit einem klassischen Fehlsignal zu tun. FĂŒr gewöhnlich reagiert der Markt dann mit einer heftigen Bewegung in die entgegengesetzte Richtung. Dies haben wir in den letzten zwei Tagen gesehen. Unsere Stop-Loss Marke bei 2.100 Punkte sollte Sie vor einem gröĂeren Schaden bewahrt haben.
Die UmsÀtze haben in den letzten Tagen zwar zugenommen, was den Charakter eines Sell-Outs widerspiegelt, jedoch wird das noch nicht im Volume-Accumulation-Indikator angezeigt. Erst wenn dieser, in Verbindung mit einem Intradayreversal ein Extrem anzeigt erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein Sell-Out vorliegen haben.
Ein Blick auf die A/D Linie zeigt seit Dezember letzten Jahres einen Anstieg. Damit wendet sich das VerhĂ€ltnis von Kursgewinner zu Kursverlierer wieder zum Besseren. Mit anderen Worten: Es fĂ€llt nicht mehr der breite Markt. Das ist ein gutes Zeichen, da die sogenannten Blue-Chips erst zum Schluss eines Ausverkaufs zum Fall kommen und somit die Depression am Markt ausgedrĂŒckt wird.
Mit den letzten zwei Tagen ist bereits frĂŒher als erwartet unser Worst-Case-Szenario eingetreten, was wir an dieser Stelle vor einigen Wochen kommunizierten - Verfall auf 1.800 Punkte. Zur Zeit taucht der Index in ein breites UnterstĂŒtzungsbĂŒndel ein, das sich zwischen 1.747 - 1.931 Punkten erstreckt. Findet der Index hier einen Boden, so wird ihn die technische Erholung zunĂ€chst lediglich in den Bereich bis max. 2.300 Punkte fĂŒhren können. In einer breiter angelegten Erholung trauen wir dem Index aus heutiger Sicht nicht mehr die 3.000 Punkte zu. Wir revidieren unser Ziel auf 2.600 Punkte.
Das Chance / RisikoverhĂ€ltnis ist zur Zeit negativ, so dass keine Longpositionen eingegangen werden. Wohlwissend, dass es nach solchen Kursverlusten heftige Gegenbewegungen geben kann. FĂŒr diejenigen, die dennoch dem Markt kaufen wollen, empfehlen wir einen Stopp bei 1.922 Punkte (gestriges Tagestief).
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