Tokio (sda/afp) Die japanische Regierung hat erstmals eingestanden, dass das Land derzeit eine Deflation durchmacht. Bisher hatte die Regierung den allgemeinen Preisverfall im Land stets nur als kurzfristiges Zwischenspiel abgetan.
«Wenn man eine längere Flaute als Deflation bezeichnet, dann ist die japanische Wirtschaft derzeit in einer Periode leichter Deflation», sagte Wirtschafts-Staatssekretär Taro Aso am Freitag in Tokio.
Durch das jetzige Eingeständnis stieg nach Ansicht von Analysten die Wahrscheinlichkeit, dass die japanische Notenbank wieder zur Null-Zins-Politik zurückkehrt. Dies hatte die Bank noch Ende Januar kategorisch ausgeschlossen.
Bei der Null-Zins-Politik sind die Leitzinsen nahe null Prozent. Diese Politik hatte die japanische Notenbank in den Zeiten der schlimmen Wirtschaftskrise lange verfolgt; erst im August vergangenen Jahres hob sie die Zinsen leicht an.
Regierungsvertreter hatten damals protestiert und den Währungshütern des Yen vorgeworfen, das ohnehin schwache Wirtschaftswachstum in Japan zu gefährden. Nun wird von den Analysten eine Rückkehr zur Null-Zins-Politik schon bei der nächsten Notenbank-Sitzung am Montag erwartet.
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