>Hallo Stefan!
>Du schreibst: Prof. Läufer ist grundsätzlich zu einer Diskussion mit Debitisten bereit. Er kennt keine Berührungsängste mit Aussenseitern und Parias.
Die Bemerkung des Professors hat folgenden Hintergrund. Der Berliner Geldtheoretiker Hajo Riese (Prof. an der FU) hat in einer Veröffentlichung, also nachlesbar, festgestellt, dass sich HS aus der wissenschaftlichen Community ausgeklammert hätten. Sie bezieht sich keineswegs auf das Elliott-Wellen-Forum.
>Aber nun zu den Bedingungen.
>I. Folgende Arbeiten müssen zuerst in englischer Fassung vorliegen:
>1. Die Arbeit von Heinsohn und Steiger,"Eigentum, Zins und Geld", erschienen in dem nichtwissenschaftlichen Verlag Rowohlt.
>2. Das Buch von Paul C. Martin:"Die Krisenschaukel".
>Diese Arbeiten liegen bisher nur in einer wissenschaftlichen Provinzsprache, Deutsch, vor.
>II. Die Diskussion wird auf englisch geführt in Anwesenheit eines neutralen internationalen Schiedsgerichts.
>III. Das Schiedsgericht besteht aus folgenden Professoren:
>1. Milton Friedman (Emeritus der Universität Chicago, Nobel-Preisträger)
>2. Robert Lucas (Professor an der University of Chicago, Nobel-Preisträger)
>3. Alan Meltzer (Professor an der Carnegie Mellon University, Pittsburg)
>4. Axel Leijonhufvud (Emeritus der UCLA (University of California at Los Angeles), Professor an der Universität Trento, Italien)
>5. John Taylor (Professor an der Stanford University)
>6. Joseph Stieglitz (Senior Vice President und Chefökonom der Weltbank)
>7. Wilhelm Krelle (Emeritus der Universität Bonn)
>8. Horst Albach (Professor und Abteilungsdirektor am Wissenschaftszentrums Berlin)
>9. Michael Braulke (Professor an der Universität Hannover)
>Das Schiedsgericht nur durch das EW-Board war mir auch etwas zu mager, ohne den hier Versammelten zu nahe zu treten.
>Aber man kann es auf der anderen Seite auch wieder übertreiben.
Das Board enthält, nach Auffassung des Professors, mindestens drei"Freunde" des Dr. Paul C. Martin. Gemeint sind die Professoren Milton Friedman, Wilhelm Krelle und Horst Albach. Dadurch alleine hat dottore einen klaren Heim-Vorteil.
>Was soll der Hinweis auf die nichtwissenschaftlichen Verlage?
>Gestattet sich der Herr Professor nur solcher Art Lektüre die in einem Wissenschaftsverlag erscheinen?
Wissenschaftliche Verlage haben schärfere Kriterien bei der Auswahl von Manuskripten. Sie verwenden Gutachter, die sich manchmal grosse Mühe machen bei der Durchsicht von Manuskripten.
Beim Rowohlt-Verlag sind in dieser Hinsicht manchmal Zweifel angebracht. Ein Beispiel:
Der Professor hat im Jahre 1957 (?) ein Taschenbuch gekauft, das im Rowohlt-Verlag erschienen ist, und das eine Übersetzung aus dem Englischen darstellte. Seine Absicht war, zum Erlernen der englischen Sprache die englische Fassung zu lesen, um dann bei Verständnisschwierigkeiten auf den deutschen Text zurückzugreifen. Die Ernüchterung war für den Professor sehr gross, als er feststellen musste, dass der Übersetzer seitenlange Passagen des Originals weggelassen hat, obwohl Rowohlt seine Bücher als ungekürzte Übersetzungen anpries. Der Übersetzer war übrigens Max von der Grün. Der Rowohlt-Verlag hat inzwischen eine neue Übersetzung des Textes herausgebracht. Es handelt sich um den Roman von Nelson Algren,"Der Mann mit dem goldenen Arm". Bei einem funktionierenden Lektorat kommt so etwas eher nicht vor.
>Und reichen zum Schiedsgericht nicht ein paar deutschsprachigen Professoren oder Doktoren?
Ich verstehe den Professor hier so, dass er gleich auf ein höchstrichterliches Urteil drängt und sich nicht mit zwischen-instanzlichen Entscheidungen zufriedengeben will.
>Schon der Hinweis auf die Provinzsprache Deutsch zeugt leider von einer unerträglichen Arroganz Deines Herrn Professors.
Es ist eine traurige Tatsache, dass Deutsch als Wissenschaftssprache provinziell ist. Aber wir dürfen uns nach der Affäre mit dem Dritten Reich nicht wundern, dass es so ist und noch für lange Zeit so bleiben wird. Da ändert auch die Praxis deutscher wissenschaftlicher Zeitschriften nichts, die zwar englische Artikel publizieren, von deutschen Wissenschaftlern aber verlangen, dass sie Ihre Texte auf Deutsch verfassen. Das ist eine gravierende Benachteiligung der deutschen Autoren im internationalen Wissenschafts-Wettbwerb.
>Mag schon sein das eine internationale Konferenz in Englisch abgehalten wird, aber warum muß es gleich dieses"erlesene" Aufgebot sein?
s.o.
>Nur weil ein paar Nobelpreisträger aus den Staaten eingeflogen werden muß alles in Englisch diskutiert werden.
Englisch ist nun mal Neu-Deutsch. Vergleiche die firmensprachliche Praxis von Daimler-Chrysler.
>Auch die niedrigeren Chargen können manchmal was"drauf" haben.
Zustimmung. Der Problem ist nur, dass man sie nicht kennt.
>Ausgeschlossen sind insbesondere Verbote, welche den Einsatz des Gedächtnisses der Teilnehmer unterbinden wollen. Ergo ist beispielsweise ein Verbot von Hinweisen auf Literatur, die der Gegenseite nicht bekannt ist, ausgeschlossen. Ein solches Verbot würde jede Diskussion durch die tatsächliche oder auch nur
>vorgespielte Ignoranz einer Seite unmöglich machen.
>Ein solches Verbot gebietet die Fairneß. Beide Seiten geben die Literatur für eine eventuelle spätere Bezugnahme zuvor an. Somit können sich alle Diskussionsteilnehmer entsprechend vorbereiten.
Eine Liste von Minimalliteratur, mit der sich Teilnehmer auf das Treffen vorbereiten können, ist etwas anderes und sollte damit nicht ausgeschlossen werden.
>Wenn da plötzlich irgend etwas auf die Schnelle aus dem Hut gezaubert wird entspricht das eben nicht einem fairen Wettstreit.
Soll damit kreatives Denken behindert werden?
>Warum stört eigentlich dieser Punkt? Die Bibliotheken ächzen doch förmlich unter dieser Art Literatur.
>Ist man etwa nicht in der Lage die entsprechende Fachliteratur zuvor bereitzustellen? Wozu braucht man dieses Hintertürchen?
s.o.
> Eine bevorrechtigte Teilnahme von Mitgliedern des Elliott-Wellen-Forums ist, nach Auffassung von Prof. Läufer, unfair gegenüber der allgemeinen Bevölkerung. Sie würde auch das Interesse der Medien erheblich einschränken.
>Alle Zuschauerplätze werden sicher nicht durch das EW-Forum besetzt. Aber eine Reservierung von sagen wir mal 25 oder 30 % der vorhandenen Plätze ist nur recht und billig.
>Erstens wurde diese Idee in diesem Forum"geboren".
>Zweitens bezahlen die EW-Teilnehmer die Anreise und eine eventuelle Unterbringung selbst.
In der Tat lässt sich darüber reden, denn die Idee stammt ja schliesslich von dottore, dem Abgott dieses Forums. Aber sie ist auch nicht mehr originell, sondern eine alte Klamotte, die er schon im letzten Jahr im Systemfehler-Forum verbreitet hat.
>Drittens gibt es im EW-Forum nicht nur Debilisten, wie man in Konstanz so schön zu sagen pflegt.
Der Professor legt wert auf die Feststellung, dass seine Äußerungen keine generalisierenden Statements sein sollen.
> Prof. Läufer legt ausserdem Wert auf folgende Feststellung: falls er das Wort"Debitisten" gelegentlich falsch ausspricht und dafür"Debilisten" sagt, dann tut ihm ein solcher, zweifellos unabsichtlicher Versprecher von Herzen Leid. Er kann allerdings nicht a priori ausschliessen, dass im Zuge der Diskussion in Ermatingen, die Zulässigkeit der Bezeichnung"Debilismus" offensichtlich wird.
>Wäre es zuviel verlangt das Gutachten eines anonymen Referees auch in deutscher Sprache zur Verfügung zu stellen? Ist nur mal so ne Frage.
Eine gute Anregung, die ich gerne weitergeben werde.
Gruss
Stefan
im Auftrag des professore.
<center>
<HR>
</center> |