Weil es so gut ging und weil hier gerade die Geldmenge
zur Debatte stand noch etwas vom faulen Oldy.
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Die verflixte Geldmenge.
Vor Jahren, als die rohe Quantitätstheorie des Geldes zum ersten Male formuliert wurde gab es keinen Zweifel was die Geldmenge war. Es waren die ausgegebenen Münzen und Banknoten.
Selbst als man in der bereinigten Quantitätstheorie die Umschlaghäufigkeit dieser Geldmenge einbezog, gab es keine Zweifel, aber da man diese Umschlaghäufigkeit nicht kontrollieren konnte, fingen langsam die wildesten Theorien zu sprießen an. Als erstes fing man an täglich fällige Guthaben als sogenanntes Buchgeld zur Geldmenge dazuzuzählen und jetzt ist es bald soweit, daß jemand alles was man zu Geld machen oder belehnen kann zur Geldmenge zählen kann ohne von anderen Volkswirtschaftern ausgelacht zu werden. Im Gegenteil, es werden diejenigen, welche den Geldbegriff auf Bargeld (legal tender) beschränken als hoffnungslos veraltet angesehen. Weil man mit Guthabenüberweisungen auch zahlen kann und selbst mit Kredit, wird das alles zur Geldmenge gezählt.
Je nachdem, was man zur Geldmenge zählt spricht man dann von M1, M2 oder M3. Im allgemeinen wird aber nur M1 bestehend aus Bargeld und täglich fälligen Guthaben als Geldmenge angesehen. Da aber selbst da Unstimmigkeiten offenbar waren, verfiel man auf den glorreichen Gedanken dafür das Bargeld bei den Banken nicht dazu zu rechnen. Nicht nur das als Reserve bei den Nationalbanken liegende, was verständlich ist, nein, auch das Bargeld der Geschäftsbanken, welches aus Einlagen von Kunden stammte. Die Erklärung dafür ist auch einfach. Wenn man diese Einlagen zu Geld machte, konnte man ja nicht gut dasselbe Geld zweimal als Geld bezeichnen.Da man zwar die verschiedene Umschlaghäufigkeit von Bargeld und dem sogenannten Buchgeld erahnte, aber beide nicht in den Griff bekommen konnte, war diese Theorie das perfekte Alibi für das Versagen der Nationalökonomie Inflationen und Deflationen durch Geldmengenregulierung zu verhindern.. Warum rechnet man zum Beispiel nur das Bargeld in den Tresoren der Banken nicht zur Geldmenge und das Geld in den Tresoren der Geschäftshäuser dazu? Warum rechnet man Giroguthaben dazu, Sparguthaben aber nicht?
Warum blieb man nicht dabei zur Geldmenge nur das Bargeld zu rechnen (auch das in den Banken) und Geldguthaben als Geldguthaben zu sehen, gleichgültig ob täglich fällig oder als mehr oder weniger lang gebundene Sparguthaben?
Wenn man gar alles, was sich „monetisieren“ läßt, zur Geldmenge rechnet, was will man mit so einen verschwommenen Begriff dann noch anfangen? Warum sieht man nicht, daß die Kaufkraft des Bargeldes der grundlegende Wert ist an den sich alle Zahlen auf den Konten richten?
Daß man also, wenn man diese Kaufkraft stabil hält auch die Zahlen auf den Konten einen stabilen Wert haben. Sieht man das nicht - oder will man es nicht sehen?
So kam es jedenfalls, daß aus der ursprünglichen Vergewaltigung der Logik, welche Geldguthaben als Geld ansah ein Ungeheuer hochgezüchtet wurde, Geldmengentheorie genannt, dem man eine innere Logik, denn dumm sind die Leute ja nicht, welche sie vertreten, nicht absprechen kann. Diese innere Logik führt aber nur zu immer wilderen Schlüssen, die mit der Realität dann nichts mehr zu tun haben
Das wäre an sich weiters nicht schlimm, denn wenn die Leute in den Elfenbeintürmen in ihrer Phantasie unbedingt die Abbilder von Pferden reiten wollen, soll man sie ruhig lassen. Leider werden aber in der Praxis Theorien gebraucht, um richtige Entscheidungen zu treffen und wenn eine Theorie, wie die Geldmengentheorie derart falsch ist, müssen leider die mit ihrer Hilfe gemachten Entscheidungen auch falsch sein.
Jedenfalls wird wahrscheinlich auch diese Geldmengentheorie erst sanft entschlummern, wenn jemand kaufkraftbeständiges Bargeld geschaffen hat, genau so wie die „wissenschaftliche“ Theorie, daß etwas, was schwerer als Luft sei nicht fliegen kann erst entschlummerte, als die ersten Flugzeuge flogen. Dabei hätte man das auch schon früher sehen können, wenn man die fetten Gänse betrachtet hätte, die das ganz ohne wissenschaftliche Theorie taten.
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