Ja, so ist das mit den Diskusiionen hier, sie gehen in Richtung Süden und gewonnen an neuer Erkenntnis = Null. Deshalb auch JüKüs Seufzer s.u. im Board.
Die Anhänger des Freigelds sind allesamt, soweit ich dies beurteilen kann,
sehr sozial und hilfsbereit und voller guter Vorsätze. Siehe Helmut Creutz u.a. z.B."www.freigeld.de". Aber die Freigeldidee ist Ihnen vor allem ein Glaube, von dem sie (fast) alles Heil erwarten.
Und über Glaubensfragen kann man (leider) nicht diskutieren, man kann sie sich allenfalls darlegen lassen. Besser jedoch darüber lesen, da sieht man dann die Lücken wie bei jeder anderen Theorie.
Bei dem gesamten Freigeld=Schwundgeld ist es doch so, daß es sich um eine legalisierte offen ausgewiesene Vermögensbeschneidung des Bürgers um den Abzinsungsbetrag oder jährlichen Schwund handelt.
Allerdings muß man sagen, daß in vielen Fällen ein offen ausgewiesener Zinsabschlag von 6 oder 12 % von der Bevölkerung einem nicht ausgewiesenen Abschlag von 20 oder 50 Prozent oder noch mehr vorgezogen würde. Insofern kann Freigeld=Schwundgeld in bestimmten wirtschaftlichen Situationen die relativ bessere Alternative sein als der staatliche versteckte Betrug.
Die Brakteaten im Mittelalter waren staattlich offener Vermögenseinzug vom Bürger, gegen den sich, insbesondere der"kleinen Leute" nicht wehren konnten.
Freigeld ohne Schwund = WIR-Geld funktioniert hingegen einwandfrei. Siehe Schweiz!!!! Aber das ist dann auch nichts besonderes, außer daß halt der Staat mit seiner Verschulderei indirekt noch immer nicht ausgeschaltet ist.
Die von den Freigeldfans stets zitierte Quantitätsgleichung ist auch nur eine Zustandsbeschreibung und als solche sicher richtig, aber es handelt sich hierbei nicht um eine funktionale (oder mathematische) Gleichung!!! Ja, nicht mal um eine saubere, d.h. eindeutige und verwertbare Korrelation.(2. Sem. VWL).
Sehr schön und in einfacher Sprache hat die Zusammenhänge R. Deutsch in seiner Broschüre"Die Geldfalle" dargestellt.
Deshalb muß man noch lange kein Goldbug sein oder werden, wiewohl eine saubere Edelmetallwährung geschichtlich relativ gut abschneidet. Aber das könnte theoretisch auch eine andere Währung tun, sofern den Regierenden und allen Interessierten (sic. z.B. Banken) das fiat Money weitestgehend untersagt werden könnte.
Merke der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. Das soll heißen, gute Vorsätze allein sind nicht genug, nicht etwa:"Lassen wirs sein".
MfG
A.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
>Hallo JeFra!
>Du schreibst:
>"Also ich glaube, wenn es etwa zu 2000$ pro Unze Gold kommt, ziehen die anderen Warenpreise auch entsprechend an."
>Warum? Geld wäre dann (erst recht) keine commodity mehr, sondern Geld. (Bzw. seine Deckung.) Der geänderte Goldwert zieht keine Änderung der Geldmenge nach sich. Also steht dem unveränderten Warenangebot eine unveränderte, jetzt aber gedeckte Geldmenge gegenüber.
>Weiter schreibst Du:
>"Wer in dieser Situation sein Erspartes in Gold hat, entgeht dieser Abwertung aller Ersparnisse und ist insofern genauso dran wie vorher."
>Es würde sich nicht um Auf- oder Abwertung, sondern um Deckung des Geldes handeln. Und daher tatsächlich die Goldbugs kaufkräftiger und die"Hebler"
>um Faktor X kaufkräftiger machen. Alle anderen wären unberührt. (Nur der Goldschmuck wäre wertvoller geworden.)
>Ich schrieb:
>"Ich glaube aber nicht, daß es dazu kommt. Es würde die Russen sofort sanieren und das Empire auch zu gut dastehen lassen."
>Dazu schriebst Du:
>"Das steht so ähnlich auch in Dottores Kapitalismus-System Buch. Ich glaube aber eben auch, daß es schwerste innenpolitische Erschütterungen wg. Entwertung aller Ersparnisse hervorrufen würde."
>Handelt es sich um das Buch"Kapitalismus"? Muss ich mir mal zulegen, ich habe nur die Krisenschaukel. Welche Bücher by dottore kannst Du mir sonst noch empfehlen, ohne daß es sich um Wiederholungen handelt? (Was ich mir gut vorstellen kann, da das Kernproblem, die Staatsverschuldung, identifiziert ist.)
>Die Entwertung findet wie gesagt, m.E. nicht statt. Das wäre das güldene an der Lösung.
>Freundlicher Gruss! T.
<center>
<HR>
</center> |