~ Die Europäische Zentralbank (EZB) wird sich heute nach 
Einschätzung der meisten Analysten dem weltweiten Trend 
niedriger Leitzinsen anschließen und den Schlüsselzins in der 
Euro-Zone um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent senken. Damit werde 
die Notenbank bei ihrer Ratssitzung auf die trüben europäischen 
Konjunkturaussichten und die abnehmenden Inflationsgefahren in 
der Euro-Zone reagieren, sagen die Experten. Zudem wolle die EZB 
die Finanzmärkte, die schon länger auf eine Zinssenkung hoffen, 
nicht schon wieder enttäuschen und damit keine weiteren 
Kursverluste des Euro riskieren. Der Zinsbeschluss wird gegen 
13.45 Uhr MESZ bekannt gegeben. EZB-Präsident Wim Duisenberg 
wird dann wie auf der ersten Sitzung des Monats üblich ab 14.30 
Uhr MESZ die Entscheidung auf einer Pressekonferenz erläutern. 
 ~ Der weltweit zweitgrößte Mobilfunkhersteller Motorola 
hat im ersten Quartal 2001 in Folge der Abschwächung der 
US-Konjunktur zum ersten Male seit 15 Jahren einen operativen 
Verlust erlitten. Motorola teilte gestern nach US-Börsenschluss 
mit, sie habe in den ersten drei Monaten 2001 im operativen 
Geschäft einen Verlust von 206 Millionen Dollar oder neun Cents 
je Aktie verzeichnet. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte das 
Unternehmen noch einen Gewinn von 481 Millionen Dollar oder 21 
Cents je Aktie erwirtschaftet. Analysten hatten den Verlust 
zwischen einem Cent und 14 Cents erwartet. Motorola ist der 
erste der drei großen Mobilfunkhersteller mit Geschäftszahlen 
für das erste Quartal. Der weltweit größte Mobilfunkhersteller 
Nokia und die Nummer Drei der Branche, Ericsson, 
wollen ihre Quartalsergebnisse am 20. April bekannt 
geben.  
 ~ Bundesfinanzminister Hans Eichel hat eine Korrektur der 
Wachstumsprognose der Bundesregierung für dieses Jahr 
angekündigt."Es wird sicherlich so sein, dass auch unsere 
Prognose niedriger liegen wird als das, was wir zu Beginn des 
Jahres geschätzt haben", sagte Eichel am gestern Abend in den 
ARD-Tagesthemen. Die Bundesregierung ging bislang von einem 
Wirtschaftswachstum von 2-3/4 Prozent aus. Die sechs führenden 
Wirtschaftforschungsinstitute hatten am Dienstag ihre Prognose 
auf 2,1 Prozent von 2,7 Prozent zurückgenommen. Eichel sagte, 
eine konkrete Prognose der Bundesregierung werde es etwa vier 
Wochen bei der Mai-Steuerschätzung geben.  
 ~ Der spanische Wirtschaftsminister Rato befürchtet, dass 
Spanien das Wachstumsziel der Regierung von 3,6% in 
2001 nicht erreichen wird. 
Die Industrieproduktion in Spanien ist im Februar mit 
einem Rückgang von 1,6% gegenüber dem Vorjahr 
überraschend kräftig gefallen. Die Markterwartung lag bei 
einem Zuwachs von 0,8%. Am stärksten war die Produktion 
von Kapitalgütern mit einem Minus von 3,7% gefallen. 
 ~ Lindsey (wirtschaftlicher Berater von Präsident Bush): 
Die Vorteile eines starken US-Dollars überwiegen die 
Kosten bei weitem. Einseitige Bemühungen, Währungen 
zu manipulieren, haben in der Vergangenheit zu einer 
Fehlbewertung des Dollars zu vielen Währungen geführt, 
vor allem gegenüber dem Yen. 
 ~ Poole (Fed): Die Wahrscheinlichkeit für eine US-Rezession 
beträgt 25%, die Wahrscheinlichkeit für eine 
graduelle Wachstumsbeschleunigung im Jahresverlauf 
liegt bei 50% und für eine sehr schnelle Erholung bei 
25%. Das gegenwärtige Umfeld rechtfertigt keinen außerplanmäßigen 
Zinsschritt. 
 ~ Guynn (Fed) hofft auf eine Rückkehr der US-Wirtschaft 
auf einen soliden und stabilen Wachstumspfad bis Ende 
des Jahres. 
 ~ Aufgrund sinkender Importe bei steigenden Exporten hat sich der Überschuss in der japanischen 
Leistungsbilanz im Februar zum zweiten Mal in Folge ausgeweitet.  
Der japanische Leistungsbilanzüberschuss für Februar ist 
im Vergleich zum Vorjahr um 8,7% auf 1,3461 Bio JPY 
(etwa 10,86 Mrd. USD) gesunken. Der Handelsbilanz-überschuss 
ist im gleichen Zeitraum um 20% auf 1,0276 
Bio JPY (8,29 Mrd. USD) zurückgegangen. 
Das Geldmengenwachstum war im März leicht rückläufig. Gegenüber dem Februar wurde 
eine Kontraktion von annualisiert 0,4% verzeichnet. Der Grund für die geringere Geldnachfrage ist 
zum einen die Belastung der Geschäftsbanken mit notleidenden Krediten, die die Banken zwingen die 
Vergabe neuer Kredite einzuschränken, aber auch die geringe Nachfrage von Seiten der 
Unternehmen, die zunächst ihre noch ausstehenden Kredite zurückzahlen. 
 ~ Die japanische Regierung will angeblich ihr Wachstumsziel 
für das Fiskaljahr 01/02 von derzeit 1,7% auf 1,0% 
senken. Ausschlaggebend seien die Auswirkungen der 
Abkühlung in den USA, so Wirtschaftsminister Aso. 
 ~ Weltbank-Prognose: Die Wahrscheinlichkeit für eine unmittelbar 
bevorstehende Rezession der japanischen 
Wirtschaft ist deutlich gestiegen. Das Wachstum in 2001 
dürfte 0,6% nicht überschreiten. Auch das Wachstum in 
der Eurozone sollte mit 2,5% schwächer ausfallen als 
bisher erwartet. 
 ~ Premierminister Howard (AUS) bezeichnet die Spekulationen 
über eine Rezession in Australien als „einfach lächerlich“. 
 
 
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