Sachverstand allein reicht natuerlich nicht fuer ein erfuelltes Leben, jedenfalls nicht fuer mein Leben und vermutlich nicht fuer Deines. (und nur davon koennen wir ausgehen)
Menschen sind sehr unterschiedlich. Im Denken noch mehr als koerperlich.
Im Forum kennen wir uns nur durch schriftliche Aeusserungen und das ist sehr sehr wenig.
Deinen Optimismus und dein positives Denken bewundere ich und fuer mein persoenliches Leben setze ich das auch ein.
Andererseits kenne ich Leute, die nur positiv denken und die negativen Seiten ueberhaupt nicht sehen. Friede, Freude Eierkuchen und Harmonie ueberall.
Fuer mich finde ich es schwer den richtigen Mittelweg zu finden.
So einen Mittelweg sollte jeder fuer sich selbst finden, wenn er nicht abdriften will in Depression oder Illusion. Dafuer gibt es aber kein Patentrezept. Es ist fuer jeden anders.
Sehr wichtig finde ich es, sich gegenseitig zu tolerieren und nicht zu urteilen nur auf Grund von ein paar Zeilen hier im Forum.
Freundliche Gruesse


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Es ist wie mit dem Gleichnis vom Geld:

Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.

Wer will schon ohne Sachverstand durchs Leben gehen? Ich nicht. Aber das heißt gar nichts.

Lies Mal Blaise Pascal! Vielleicht solltest Du überhaupt mehr lesen? Bei Pascal die schöne Stelle, wo er sagt: Jeder möchte gern in seinem Leben in irgendwetwas ein Könner sein. Der Schuster ein guter Schuster, der Lehrer ein guter Lehrer, der Koch ein guter Koch.

Wenn ich kochen könnte, wäre ich ein guter Koch geworden.

So bin ich halt ein guter"Sachverständiger" geworden, zumindest ein passabler. Ich kann auch noch mehr, zum Beispiel ein guter Bescheidener sein.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass Du in den"Krisenansagern" nur Miesepeter siehst. Da liegst Du aber schief. Ich bin ein fröhliches und aufgestelltes Kerlchen und kann jede Menge Leute stundenlang gut unterhalten - und dann sind sie zumindest besser drauf als vorher.

Ich gehe nicht laufend in eine dunkle Kammer und verfluche immer aufs Neue den Tag, an dem ich geboren wurde.

Allerdings habe ich eine Schwäche: Ich mag Scharfsinn (Bruder des"Sachverstandes").

Das mag sich arrogant anhören, ist es aber überhaupt nicht. Lies Mal, was Karpow (oder war's ein anderer Großmeister?) über seine Leidenschaft des Briefmarkensammelns gesagt hat (ZEIT-oder SZ-Magazin, hab's gerade nicht zur Hand). Schachgroßmeister sind sogar so scharfsinnig, dass sie gute Verlierer sein können, ohne daß es ihnen etwas ausmacht.

Ich bin auch ein Sammler, und habe eben erst einen silbernen Krösus-Stater im alten Standard (10,2 g) gekauft. Und nun puzzle ich rum, warum Krösus und warum wohl, seinen 10-g-Standard auf einen 8-g-Standard abgewertet hat.

Und noch was: Woher kommt im MA das A mit nach untem geknicktem Querbalken, die Römer kannten es bei ihrer Unzial-Schrift nicht? Kleinigkeiten, aber mir macht es große Freude, das rauszufinden. Scharfsinns-Übung. Mehr nicht.

Und heute im Gemeinde-Park spazierengehen, die Frühlingsluft atmen, die Narzissenpracht sehen, sich auf den Flieder freuen und dann vor allem auf die Linden in Zürich und ihren die Stadt abdeckenden unglaublich faszinierenden Geruch - Freude, Freude!

Hier spricht kein autistischer Zombie, sondern ein fröhlicher Mensch, der sich jeden Morgen freut, aufstehen zu dürfen.

Morgen wieder. Rafael-Tag und der Tag, an dem ich seit 40 Jahren die Matthäus-Passion höre, an einem See, in einem Wald, auf einer großen Wiese. Lies Mal Hans Blumenberg dazu. Blumenerg, der größte deutsche Philosoph der letzten 50 Jahre (leider vor ein paar Jahren gestorben).

"Wir setzen uns in Tränen nieder..."

Und das tue ich dann auch.

Aber nicht aus Verzweiflung, sondern weil die Welt bei allem Elend und Niedergang immer wieder neue Hoffnung schafft. Es sind Freudentränen, mein Lieber!

Du urteilst zu vorschnell.

Gruß

d.

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Da ist ein Land der Lebenden und ein Land der Toten,
und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe,
das einzig Bleibende, der einzige Sinn.

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