~ Nach dem gestern veröffentlichten Konjunkturbericht der
US-Notenbank ist die US-Wirtschaft zu Beginn des
zweiten Quartals langsam gewachsen. Vor allem im
Verarbeitenden Gewerbe habe sich die Lage angesichts
sinkender Auftragseingänge und zurückgehender
Produktion verschlechtert. Sorgen bereite der Anstieg
der Energiepreise, während sich die angespannte Lage
auf dem Arbeitsmarkt abgeschwächt hätte.
~ Nach Meinung des Fed-Präsidenten von San Francisco,
Robert Parry, gebe es starke Zweifel darüber, dass
sich die US-Wirtschaft in einer Rezession befinde. Zum
Ende des Jahres sei wieder mit einem stärkeren
Wachstum zu rechnen. Die anhaltende Stärke des US-Dollar
begründete Parry damit, dass sich die US-Wirtschaft
besser darstelle als in Europa oder Japan.
~ Nach Ansicht des belgischen Finanzministers Didier
Reynders muss die EZB bei ihrer Zinsentscheidung
nicht nur die Inflationsentwicklung sondern die gesamte
Wirtschaftslage in Betracht ziehen. Es sei verständlich,
dass Zentralbanker in Duisenbergs Generation vom
Kampf gegen die Inflation besessen seien.
Zudem verteidigte Reynders seinen jüngsten Appell,
Klarheit über das Ende der Amtszeit von EZB-Präsident
Wim Duisenberg zu schaffen.
~ Das Kieler Institut für Weltwirtschaft rechnet in diesem
Jahr nicht mehr mit einer EZB-Leitzinssenkung. Nach
den jüngsten Daten und den Äußerungen von EZB-Vertretern
sei klar, dass die Zinsen in diesem Jahr nicht
mehr geändert werden.
~ Ludwig Braun, Präsident des Deutschen Industrie und
Handelstages, rechnet im laufenden Jahr mit einem über
der jüngsten Regierungsprognose von zwei Prozent
liegenden Wachstumsrate für Deutschland. Die Stimmung
in der Wirtschaft sei schlechter als die Lage.
~ Nach Meinung des Wirtschaftsweisen Wolfgang Wiegard
sollte die Bundesregierung konjunkturell bedingte
Steuerausfälle durch eine höhere Neuverschuldung des
Bundes auffangen.
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