Donnerstag 3. Mai 2001, 06:30 Uhr
USA nehmen Aussetzung der Kontakte zu China zurück
Washington (Reuters) - Die USA haben die Aussetzung der militärischen Kontakte zu China zurückgenommen. Eine entsprechende Verfügung beruhe auf einem Irrtum, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Craig Quigley, am Mittwoch in Washington. In einem Memorandum sei US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld falsch interpretiert worden. Rumsfeld habe lediglich eine Überprüfung der Kontakte von Fall zu Fall gewünscht, sagte Quigley. Nur wenige Stunden zuvor hatte ein anderer Ministeriumssprecher mitgeteilt, Rumsfeld habe"bis auf weiteres die Aussetzung aller Programme, Kontakte und Aktivität des Verteidigungsministeriums mit der Volksrepublik China angewiesen."
Eine Aussetzung der militärischen Beziehungen sei nicht die Absicht Rumsfelds gewesen, sagte Quigley auf einer eilends einberufenen Pressekonferenz. Rumsfeld habe sich lediglich für eine Überprüfung der Kontakte von Fall zu Fall entschieden. Dies sei von einem Mitarbeiter offenbar falsch interpretiert und die Aussetzung der Beziehungen somit irrtümlich verfügt worden. Quigley sagte, am Montag sei die irrtümliche Verfügung von einem Stellvertreter Rumsfelds unterzeichnet und am Mittwoch bekannt gegeben worden. Rumsfelds sei falsch verstanden worden. Er habe zum Beispiel den Austausch militärischen Personals zwischen den USA und China sowie Besuche von Schiffen von Fall zu Fall überprüfen wollen.
Zuvor hatte es in Kreisen des Ministeriums geheißen, die militärischen Beziehungen seien ausgesetzt worden, weil China die Rückgabe des auf der chinesischen Insel Hainan notgelandeten US-Spionageflugzeuges verweigert habe.
Aus Kreisen des Verteidigungsministeriums verlautete, das US-Militär sei bereits am Montag über die Verfügung informiert worden, China habe allerdings keine offizielle Mitteilung erhalten.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind nach dem Luftzwischenfall über dem Südchinesischen Meer angespannt. Das US-Flugzeug war am 1. April nach einer Kollision mit einem chinesischen Abfangjäger auf Hainan notgelandet. Die Besatzung der US-Maschine war fast zwei Wochen auf der Insel festgehalten worden, bevor sie in die USA zurückreisen durfte. Die USA fordern die Rückgabe der 80 Millionen Dollar teuren Maschine. China hat dem bislang nicht zugestimmt. Die Volksrepublik ihrerseits hat vergeblich gefordert, dass die USA die Verantwortung für die Kollision übernehmen und ihre Aufklärungsflüge vor der chinesischen Küste einstellen. Bei dem Zusammenprall der Maschinen starb der chinesische Pilot.
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Aha...falsch verstanden worden. Die wissen (zum Glück) auch nicht was sie wollen.:-)
Damit dürfte die Kriegsdebatte vorerst gebremst oder vertagt sein.
Cya
Condor
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