Wie in Warburtons Buch"Die Schuldenmaschine" könnte es wirklich kommen.
Die Gefahr wird zuerst im Rentenmarkt sichtbar!
Was mich stört ist, dass es keine Zeichen einer ENORMEN Inflationszunahme im Vorfeld gibt.
Kann die"Hyper"-Inflation ausfallen und die Schuldendeflation vorher eintreten?
Hilfreich wäre die versprochene Übersetzung des Artikels von R. Deutsch über die
Reflationierung der Rohstoffmärkte.
Aus der FTD vom 7.5.2001
Das Kapital: Signalisieren die US-Renten steigende Aktienkurse?
Die Erholung am US-Aktienmarkt geht einher mit einer deutlichen Ausweitung der Differenz zwischen lang- und kurzfristigen Zinsen. Nicht nur sind die kurzfristigen Geldmarktsätze mit den Zinssenkungen der Fed gefallen.
Auch die langfristigen Zinsen sind seit dem vorletzten Zinsschritt deutlich angezogen, bei zehnjährigen Staatsanleihen um 45 Basispunkte. Die Botschaft des Rentenmarktes lautet auf den ersten Blick: Es gibt Licht am Ende des Tunnels, es stehen bessere wirtschaftliche Zeiten bevor. Und das ist gut für Gewinne und Aktien.
Grundsätzlich ist dieses Argument richtig. Aber dabei wird eines übersehen. In den Staaten sind zwar die nominalen langfristigen Zinsen gestiegen, nicht aber die Rendite, die auf die inflationsgesicherte zehnjährige Anleihe der US-Regierung gezahlt wird. Dieser so genannte reale Zins ist am Freitag nach den jüngsten Arbeitsmarktdaten sogar auf das Jahrestief gefallen. Der Rentenmarkt rechnet also nicht mit einer realen wirtschaftlichen Verbesserung, eher im Gegenteil. Es wird lediglich ein bisschen mehr Inflation erwartet.
Der Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag zeigt, dass Stagflation eine Gefahr ist. Während die Beschäftigung fällt und die Arbeitslosenquote steigt, ziehen die Stundenlöhne deutlich an, seit Anfang des Jahres um annualisiert rund fünf Prozent. Wenn nun die Kosten steigen und gleichzeitig das reale Wachstum abnimmt, wie der Rentenmarkt annimmt, dann kann das nur bedeuten: Die Margen sinken weiter. Hat der Rentenmarkt Recht, werden die Unternehmensergebnisse in den nächsten Quartalen noch schlechter ausfallen, als ohnehin schon befürchtet wird. Die steigende nominale Zinsdifferenz würde dann für die Börse im Moment das falsche Signal aussenden.
Der Aktienmarkt wird vermutlich darauf setzen, dass die am 15. Mai zu erwartende Zinssenkung den US-Konsum trotz anziehender Arbeitslosigkeit hochhalten wird. Die Rally kann daher noch eine Weile laufen. Und diese Hoffnung ist zunächst auch berechtigt. Greenspan kann die Zinsen im Notfall weiter senken, ohne dass - im Moment - nennenswerte Inflation droht. Dafür ist die Preismacht der Unternehmen zu schwach.
Aber wie immer gibt es nichts umsonst im Leben. Wenn Greenspan es schafft, den US-Konsum zu retten, werden die Verbraucher weiter über ihre Verhältnisse leben. Das bedeutet, sie werden ihren zukünftigen Konsum entsprechend schärfer beschränken müssen. Und die aus zusätzlichen Krediten resultierende Geldschöpfung treibt langfristig die Inflation. Um die zurückzufahren, wird die Geldpolitik früher oder später kräftig bremsen müssen. Für den Aktienmarkt verheißt all das auf Dauer nichts Gutes.
gruss mcmike
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