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 Bundesbank: Deutsches Wachstum im Vergleich zu USA unterzeichnet
 
 Frankfurt (vwd) - Unterschiedliche Preisbereinigung bei EDV-Gütern in
 Deutschland und in USA bedingt, dass in Deutschland das Wirtschaftswachstum
 etwas unter- und die Inflationsrate etwas überzeichnet wird im Vergleich zu
 den USA. Das zeigt die Deutsche Bundesbank - nach ersten Analysen im August
 2000 - im Mai-Monatsbericht auf. Wie Heinrich Lützel, Vizepräsident des
 Statististischen Bundesamtes, am Dienstag in einem Pressegespräch bei der
 Deutschen Bundesbank dazu ausführte, laufen in Deutschland Arbeiten für die
 Anwendung des in den USA üblichen"hedonischen Preismessung" bei EDV-Gütern,
 bei den qualitative Veränderungen besser gemessen werden können.
 
 Nach Schätzungen in der der Bundesbank wäre das reale BIP-Wachstum in
 Deutschland im Jahresdurchschnitt 1996 bis 1999 um knapp 0,2 Prozentpunkte
 höher ausgewiesen worden, wenn hier zu Lande die"hedonische Preismessung
 bei EDV-Gütern und ein dem amerikanischen Deflationsvkonzept recht nahe
 kommenden methodischen Ansatz (so genannter verketteter
 Laspeyres-Mengenindex) angewandt worden wären. Die Bundesbank macht aber
 darauf aufmerksam, dass diese Schätzung angesichts der schwierigen Datenlage
 mit gebotener Vorsicht zu interpretieren ist.
 
 Neben der Messtechnik der Qualitätsveränderungen im EDV-Bereich gibt es
 auch Unterschiede in der Erfassung (als Investitionen) von Software in den
 USA und Deutschland. Hier ist die Bundesbank der Auffassung, dass die klar
 stetigere Software-Hardware-Relation in Deutschland insgesamt wohl besser im
 Einklang mit den bestehenden technischen Komplementäritäten steht. Nimmt man
 beiden Faktoren zusammen, also die unterschiedliche Deflationierungsmethoden
 und die Software-Hardware-Relation, so vermindern sich nach Ansicht der
 Bundesbank die bislang ausgewiesenen Wachstumsunterschiede zwischen den USA
 und Deutschland"fühlbar", für die zweite Hälfte der 90er Jahre schätzt die
 Bundesbank dieser Differenzverminderung auf rund 0,4 Prozentpunkte p.a.
 
 Dieser"Wachstumseffekt" ist nach Ansicht der Bundesbank von seiner
 Größenordnung her nicht gering; allerdings lasse sich damit nur ein kleiner
 Teil der gesamten statistisch ausgewiesenen Wachstumsdifferenzen zwischen
 den USA und Deutschland, die sich im Durchschnitt der Jahre 1996 bis 1999
 auf 2-3/4 Prozentpunkte belief,"erklären". Dies gelte auch für die
 Wachstumsunterschiede zwischen Großbritannien sowie Frankreich einerseits
 und den USA andererseits, auch wenn diese in der zweiten Hälfte der 90er
 Jahre mit anderthalb bzw zwei Prozentpunkte pro Jahr merklich geringer
 waren. +++ Hans Hutter
 vwd/22.5.2001/hu/ptr
 
 
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