Hallo,
kleine"Quick'n'Dirty"-Ăbersetzung. Nicht elegant, aber der
SInn sollte klar werden.
GrĂŒsse, H.C.
DIE WAHRHEIT HINTER DER ZINSSENKUNG
von John Crudele
22.Mai 2001
Eine Woche ist seit der letzten Zinssenkung durch die Fed
vergangen, daher es ist an der Zeit Ihnen die Wahrheit zu
sagen.
Der Anstieg des DJI um ĂŒberraschende 343 Punkte bzw. 3,15
Prozent wurde in der Presse entweder als eine verspÀtete
Reaktion auf die Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte oder
alternativ als Freude ĂŒber den unerwartet geringen
Anstieg der Verbraucherpreise gewertet, der am Morgen vor
der Rally bekanntgegeben wurde.
Nun die Wahrheit: nichts von beiden ist richtig. Diese
ErklÀrungen sind - im Klartext - lÀcherlich.
Was ist nun wirklich passiert? Der Markt reagierte auf eine
wenig verstandene und kaum Wahrnehmbare Handlung der Fed,
die die Aktien"in den Hintern treten" sollte.
Letzten Dienstag stellte die Fed fest, dass sich die
Wirtschaft schlecht entwickelte, so dass die Zinsen um
weitere 0.5 Prozent gesenkt werden mĂŒssten. Was die Fed
höchstwahrscheinlich schockierte war, dass nach dem
Zinsschritt am Dienstag nichts geschah. Alan Greenspan und
seine Kohorten [dtsch vielleicht besser: Konsorten] mĂŒssen
sich wirklich geÀrgert haben. Doch dann kam der Zauber,
den alle vermissten. Mitten am Mittwochmorgen machte die
Fed mit 11 Milliarden Dollar das, was als"Repos" bekannt
ist.
Genauer: Die Fed geht zu den Banken und kauft ihnen gegen
Bargeld Staatsanleihen fĂŒr 11 Milliarden Dollar ab. Nichts
davon ist wirkliches Geld. Es fuhren keine Geldtransporter
vor. Es ist nur ein Eintrag ins Hauptbuch [Buchgeld].
Jedoch haben Banken durch diese Handlung eine Menge mehr
Geld zum Verleihen und Investieren.
Der Betrag von 11 Milliarden Dollar war viel höher als der
vom Markt erwartete und binnen Minuten stiegen die AKtien-
und RentenmÀrkte.
Heisst das, Wall Street denkt, die wirtschaftlichen
Schwierigkeiten seien vorĂŒber? Ganz und gar nicht.
Die Klugen an der Wall Street lernten aus dieser Aktion,
dass die Fed bereit ist, alles zu tun, um die AktienmÀrkte
zum Steigen zu bewegen. Die Fed mag ZauberkrÀfte besitzten
oder nicht. Da jedoch einfache Zinssenkungen nicht lÀnger
ihren gewĂŒnschten Erfolg bringen, scheint Washington zum
experimentieren bereit.
Diese subtile"Repo"-Aktion der Fed wurde ganz
offensichtlich von jenen nicht wahrgenommen, die gerne
einfache GrĂŒnde fĂŒr ihre Rallies haben.
Die Entscheidung der Fed, die MĂ€rkte mit einer Infusion von
LiquiditĂ€t nach oben zu zwingen [Ăbersetzung hier sehr frei]
ist umstritten. Puristen wĂŒrden sagen, Greenspan und seine
Gang sollen ihre schmutzigen HĂ€nde aus den freien US-MĂ€rkten
lassen.
Diese Bemerkung wird mir eine Menge zornige e-mails
einbringen, aber ich sage, die Fed muss alles in ihrer
Kraft stehende tun, um die Börsenkurse am sinken zu hindern.
Das schliesst Interventionen durch den Kauf von Futures
sowie Tricks wie das geschilderte"Repo"-Manöver mit ein.
Trotz des Einbruchs des letzten Jahres sind die Kurse nach
wie vor ĂŒberbewertet. Und um die US-Wirtschaft ist es
momentan so schlecht bestellt, dass wir weiter fallende
Equities nicht zulassen können.
Alan Greenspan tat letzten Mittwoch was er tun musste.
Ausserdem war [die letzte Woche] eine jener Wochen, in
denen Optionen auslaufen und der Markt meist sowieso eine
Tendenz zum Steigen zeigt.
Es gibt noch eine Sache, die Sie wissen mĂŒssen. Was die
Fed tut steht im direkten Widerspruch zu dem, wie freie
MĂ€rkte eigentlich funktionieren sollten, wahrscheinlich
sogar im Widerspruch zur Charta der Fed - all das ist
sehr gefÀhrlich.
Sie machen sich wahrscheinlich nur Gedanken ĂŒber den
gefÀhrlichen Teil - hier also eine ERklÀrung:
Aktien sind immer noch sehr teuer. Und die Wirkung von
Zinssinkungen sind vernachlÀssigbar.
Sollten Greenspan's Versuche, die Blase wieder aufzublasen
versagen - oder auch nur zu offensichtlich werden -, dann
steht die IntegritÀt unseres gesamten Geldsystems in Frage.
Wahrscheinlich sollten Sie die Daumen drĂŒcken, dass es ihm
gelingt.
be
Ăbersetzung: H.C.
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