~ Die US-Wirtschaft könnte sich nach den Worten des Chefs der
US-Notenbank, Alan Greenspan, stärker abschwächen als bisher
angenommen. angedeutet: Er warnt vor der sicheren Erwartung einer
„V“-förmigen Erholung der US-Wirtschaft.
"Diese Periode des unterdurchschnittlichen Wachstums
ist noch nicht vorbei", sagte Greenspan vor
Wirtschaftsvertretern am Donnerstag in New York. Dies könne
weitere Reaktionen nötig machen. Der Notenbank-Chef wies jedoch
auch darauf hin, dass die bereits getätigten aggressiven
Zinsschritte dieses Jahres bis zum Jahresende die Wirtschaft
beträchtlich unterstützen dürften. Die Märkte in Asien
reagierten gedämpft auf die Rede, der Dollar gab zum Yen leicht
nach.
~ Meyer (Fed): Die jüngsten Zinssenkungen werden zu
einem US-Wachstum von 3,5-4,0% führen. Die Fed
sollte daher vorsichtig sein, dass die Zinssenkungen
nicht über ihr Ziel hinausschießen.
~ Die Republikaner haben erstmals seit 1994 ihre Mehrheit
im Senat verloren. Senator Jeffords ist gestern aus
Protest gegen den konservativen Kurs Bushs aus der
Partei ausgetreten, wodurch die Demokraten über eine
Senatsmehrheit von einer Stimme verfügen. Beobachter
fürchten, dass jetzt Gesetzesvorhaben der Regierung
Bush schon im Frühstadium blockiert werden.
~ Das italienische Konsumentenvertrauen ist im Mai auf
125,4 Punkte (nach 122,9 Im April) und damit den
höchsten Stand seit 11 Jahren gestiegen.
~ Dem scheidenden Commerzbank-Chef Martin Kohlhaussen steht
auf der Hauptversammlung am Freitag möglicherweise erneut Ärger
mit dem ungeliebten Großaktionär Cobra bevor. Die mit knapp zehn
Prozent an der viertgrößten deutschen Bank beteiligte
Investorengruppe hat wie schon im Vorjahr Überraschungen
angekündigt. Analysten bezweifeln aber, dass Cobra einen Käufer
für ihr Anteilspaket präsentieren oder eine Mehrheit für ihren
Antrag finden wird, dem Vorstand das Vertrauen zu entziehen. Die
Commerzbank gab sich im Vorfeld gelassen, hat aber die
Jahrhunderthalle in Höchst vorsichtshalber auch für Samstag
gemietet.
~ Dank anhaltendender Spekulationen über mögliche
Zentralbank-Interventionen zu Gunsten der Gemeinschaftswährung
hat sich der Euro am Freitag im fernöstlichen Handel
stabil gezeigt. Am Donnerstag hatten die Spekulationen den Euro
zeitweise über 86 US-Cents klettern lassen. Auch die Ankündigung
des japanischen Vize-Finanzministers Haruhiko Kuroda, bei einem
weiteren"unnatürlichen" Kursverlauf des Euro Maßnahmen zu
ergreifen, habe für Spekulations-Gerüchte gesorgt. Händler
befürchten jedoch, dass das Ende der jüngsten Talfahrt der
Gemeinschaftswährung noch nicht vorüber ist.
~ Finanzminister Shiokawa: Die starken Bewegungen des
Yen stellen kein Problem dar. Die jüngste Stärkephase
ist nur vorübergehend und ohnehin allein auf die
Schwäche des Euro zurückzuführen.
~ Wirtschaftsminister Takenaka soll angeblich um die US-Zustimmung
für eine gezielte Yen-Schwäche gebeten
haben. Lindsey, der Wirtschaftsberater Bushs, soll dies
abgelehnt haben, da sich der Yen von alleine abschwächen
wird, wenn dies gerechtfertigt sei.
~ Sakakibara (Ex-MoF): Das Finanzministerium plant
nicht, den Yen zu schwächen, hat aber auch kein Interesse
an einem stärkeren Yen. Eine Befestigung außerhalb
der bisherigen Handelsrange hält Sakakibara
für unwahrscheinlich.
~ Die Zustimmung der japanischen Bevölkerung zur LDP
ist auf 44% und damit den höchsten Wert seit 22 Mo-naten
gestiegen.
<center>
<HR>
</center>
|