Die Schweiz zahlt den Preis für ihre Isolation
Der ist tiefer als der Preis der Integration. Nur weil wir den korrupten
Politikern, die mal eben so einpaar Milliarden verschwinden lassen, die
Edelhuren nicht bezahlen wollen und keine Aufbauhilfe an Europa mit all den
strukturellen Problemen leisten wollen, jedenfalls nicht in der Form in der wir
es sollten, gelten wir plötzlich laut Taktiker als «arrogant»?
Ist es etwa falsch, bei einer der gewagtesten und risikoreichsten
Unternehmungen aller Zeiten, die von inkompetenten Politikern gelenkt wird - mit
zweitklassigen Partnern - nicht gleich begeistert mitzumachen?
London, 24. Mai (Bloomberg)
Na, lieber Autor... zuviel BSE im Kopf? Schwachsinnigkeit ist doch eines
der ersten Symptome..
- Die Schweiz gilt als eines der reichsten Länder der Welt.
Sie gilt nicht, sie ist. Und sie ist sogar das Reichste.
Jedoch sieht die wirtschaftliche Bilanz in den letzten Jahren nicht so
berauschend aus.
O doch.
Könnte es sein, dass die Alpenrepublik nun den Preis für ihre
Isolationspolitik zahlt?
Was bitte ist Isolationspolitik? Die Schweiz hat einen der höchsten
Ausländeranteile weltweit, ist sehr offen und nicht zuletzt ein Knotenpunkt
internationaler Politik und Wirtschaft.
Mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 1,5 Prozent in den vergangenen
15 Jahren ist die Schweiz das Schlusslicht unter den Industrieländern.
LOL. Die 1.5% sind nachhaltig, nicht durch eine Spekulationsblase
hervorgerufen und auch wirklich 'real'. Wir sind nämlich nicht nur
international, nein wir sind sogar ehrlich...Würden wir das Wachstum nach
US-Methode berechnen, hätten wir eines von über 3%. Und wir werden nicht
zusammenbrechen, wie es in den USA (usw.) geschehen wird. Uns wird es am
wenigsten hart treffen. Die Schweizer sind nicht überschuldet.
Auch im Unternehmenssektor liegt einiges im Argen. Bei einer ganzen Reihe
Schweizer Unternehmen droht die Unternehmenskultur in Tumult und Chaos zu
versinken, und auch Traditionsunternehmen enttäuschen.
Wollen wir mal nicht übertreiben... natürlich haben diverse Unternehmen
Probleme. Aber zum Einen nicht aufgrund der angeblichen Isolationspolitik -
sogar im Gegenteil - und zum Anderen nicht so massive Probleme wie die
'europäischen' Unternehmen. Ich sage nur Daimler Chrysler.. Mehr Ironie geht ja
wohl nicht.
Die Schweizer Fluglinie Swissair Group hat gerade katastrophale Verluste
eingeflogen, während es im Vorstand brodelt.
Weil sie Beteiligungen in Europa eingekauft haben.. zum Beispiel in
Frankreich. Ich lach noch ab..
Die Schweizer Grossbank UBS AG hat vor kurzem ein trostloses Ergebnis präsentiert,
wesentlich verursacht durch Verluste im bereich Private Equity.
LOL.. warum wohl? Und trotzdem steht es um die Schweizer Banken WESENTLICH
besser als um die europäischen oder gar amerikanischen Pendanten.
Der Aktienkurs von Zurich Financial Services AG ist tief gefallen, nachdem
sie die versprochenen Wachstumsziele nicht einhalten konnte.
Super. Zum Glück gab es ja in Europa und in den USA keine
Gewinnwarnungen... Es ist trotzdem zu erwähnen, dass die Zurich sehr profitabel
arbeitet und lediglich die Erwartungen der Investoren - aufgrund der Einflüsse
aus USA und EU - zu hoch waren. Die Zurich ist im übrigen sehr international..
Vontobel Holding AG feuerte drei Spitzenmanager, nachdem die Bank mit ihrem
Versuch, im Internet-Banking Fuß zu fassen, Schiffbruch erlitten hatte.
Zum Glück sind in der EU keine solchen Projekte schief gegangen... bzw.
werden es noch.
Dieses Vorhaben kostete sie 75 Mio. Schweizer Franken zur Abdeckung der
Verluste.
Vontobel hat gleich gemerkt, dass das nicht funken wird.. was ist mit der
Schmidt Bank ;=)
Novartis AG hat gerade eine Beteiligung von 20 Prozent an Roche Group AG
erworben, ein längerer Machtkampf zwischen den beiden Pharmariesen aus Basel
scheint unvermeidbar.
Eher eine Fusion.. und zwar zu einem der grössten Pharmakonzerne mit der
besten Pipeline und den besten Beziehungen zur Biotech-branche weltweit.
Regelrechte Dramen spielten sich auf den Managementetagen einiger Schweizer
Unternehmen ab.
Richtig. Hier sind es Dramen. In der EU sind es schon längst Komödien..
So wurde bei der Hauptversammlung des Reiseveranstalters Kuoni Reisen Holding
AG der Chairman Daniel Affolter von Sicherheitskräften daran gehindert, sich
neben den Vorstandsvorsitzenden Hans Lerch und seinen Stellvertreter Heinz Müller
zu setzen. Lerch und Müller versuchen gerade, Affolter aus dem Unternehmen zu
vertreiben, nachdem der sich einen Bonus von 4,6 Mio. Dollar genehmigt hatte.
Auch bei SGS Holding AG wurde die frühere Vorstandsvorsitzende Elisabeth Alina
Amorini aus dem Verwaltungsrat geschasst, da sie"unfähig war, konstruktiv
mit dem Verwaltungsrat und Vorstand zusammenzuarbeiten."
Na toll... nur frag ich mich, ob das nicht ein bisschen Offtopic ist?
Streiterein und Machtspiele gibt's nicht nur in der Schweiz. Wirklich nicht.
Zwar ist es noch verfrüht, in Anlehnung an die englische Krankheit von einer
"Schweizer Krankheit" zu sprechen.
HAHA.
Die Alpenrepublik ist schließlich eines der reichsten Länder der Welt und
hat immer noch Vorzeigeunternehmen wie Nestle AG, die dynamisch wachsen. Aber
nachdem die Schweiz sich vom übrigen Europa abgesondert hat und weder der Europäischen
Union noch dem Euro beitreten will, muss sie jetzt vielleicht feststellen, dass
auch die Unabhängigkeit ihren Preis hat.
Wie gesagt, das ist das kleinere Übel. Euro werden wir in der Wirtschaft
eben leider doch haben - Es ist davon auszugehen, dass ein grosser Teil des
Handels in Euro abgewickelt werden wird. Man wird in der Schweiz sogar in Euro
bezahlen können. Leider ist auch der Franken eng an den Euro gekoppelt und wird
so beispielsweise gegenüber dem Dollar niedergemacht.
Die Schweizer dürften nun zu spüren bekommen, dass eine Isolationspolitik
in einer weltweit verflochten Wirtschaft nicht mehr funktioniert. Ein Leben in
Abgeschiedenheit ist vielleicht gut für Eremiten und Philosophen, aber nicht für
Unternehmen. Sie müssen am Puls der hektischen, großen, weiten Welt sein.
HAHA.
Ein weiteres Manko: Während die anderen großen europäischen
Volkswirtschaften in den letzten Jahren alle neue innovative
Technologieunternehmen hervorgebracht haben, muss man diese in der Schweiz mit
der Lupe suchen. Großbritannien hat Vodafone AirTouch Plc und AstraZeneca Plc
zum Leben erweckt. Frankreich hat Vivendi Universal SA und France Telecom SA
geschaffen. Deutschland kann neue Unternehmen wie den Software-Hersteller SAP AG
und den Halbleiterproduzent Infineon AG vorweisen.
Vergesst nicht, dass die Schweiz 7 Millionen Einwohner hat und eher klein
ist. Es wäre eine Schande für die EU, wenn wir so viele Technologieunternehmen
hervorgebracht hätten, wie ihr.
Aber wo sind in der Schweiz die Unternehmen der"New Economy?
Wir können eben rechnen (nicht umsonst ist die Schweizer Jugend in
Mathematik weltweit führend). Wir verbrennen die schönen Franken nicht so
gern...
Keinerlei Zeichen von unternehmerischer Dynamik oder einer neuen
Aufbruchstimmung.
In der Eile..
Nichts gegen die vielen Großkonzerne in der Schweiz, die bereits vor
Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten gegründet wurden, aber der
Unternehmenssektor braucht von Zeit zu Zeit neue Impulse. Einer Volkswirtschaft
ohne neue Unternehmen droht der Niedergang.
?
Ausserdem hat der Autor vergessen, dass durchaus innovative und gute
Unternehmen entstanden sind und entstehen.
Die europäische Integration und die Einführung des Euro haben die europäische
Wirtschaft kräftiger, lebhafter und dynamischer gemacht.
LoL.
Unternehmen müssen sich gegenüber einem größeren Kreis an Konkurrenten
bewähren, Führungskräfte wechseln problemlos von einem Land in das andere und
sammeln neue Ideen. Dadurch werden die Unternehmen wettbewerbsfähiger.
..und gehen Pleite. Super!
Die Schweiz hingegen erlebte ihre Blütezeit, als die meisten Unternehmen
national waren, selbst wenn sie international tätig waren. Schweizer
Unternehmen werden stets von Schweizern geleitet, und wenn sie fusionieren, dann
gewöhnlich untereinander, wie die UBS mit dem Schweizerischen Bankverein. In
einer globalen Wirtschaft aber kann sich eine Inselmentalität als äußerst gefährlich
erweisen.
Warum denn?
Die Schweiz wird oft von den Gegnern der EU als das Paradebeispiel für ein
erfolgreiches Land außerhalb der Union angeführt.
Zu recht.
Sie scheinen in der Vergangenheit zu leben und sollten sich die heutige
Schweiz etwas genauer ansehen und darüber nachdenken, welche Lehren daraus für
die Länder, die sich von dem Kerneuropa abkoppeln wollen, zu ziehen sind.
Aha... vielleicht sollte sich der Autor die Schweiz auch noch mal ansehen,
er scheint nicht viel von ihr zu verstehen.
Also, was macht die Schweiz jetzt? Nun ja, wir haben uns gut positioniert
und warten nun ab... auf unsere Chance als lachender Dritter, wenn die EU flopt.
Die Geschichte wiederholt sich. In Variationen. Aber trotzdem.
<font size="6">Helvetia patria.</font>
<font size="4">Gruss,</font>
<font size="4">Grandmaster D.</font>
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