Geschrieben von JÜKÜ am 30. Mai 2001 09:03:30:
Die beiden Telekomausrüster Alcatel und Lucent Technologies
haben am Dienstag ihre Fusionsgespräche beendet."Alcatel und
Lucent haben heute bestätigt, dass zwischen ihnen Gespräche über
eine mögliche Fusion der beiden Unternehmen stattfanden. Sie
haben mitgeteilt, dass diese Gespräche nicht zu einer Einigung
führten und abgebrochen wurden", hieß es in einer
Presseveröffentlichung von Lucent Technologies nach
US-Börsenschluss am späten Dienstagabend. Beide Unternehmen
teilten außerdem mit, keine weitere Stellungnahme abzugeben.
Unterdessen verlautete aus verhandlungsnahen Kreisen, die
Gespräche seien auf Grund von Differenzen über die
Board-Struktur und die Besitzverhältnisse an dem dann neu
entstehenden Konzern geplatzt. Die Aktien beider Unternehmen
verzeichneten daraufhin nachbörsliche Kursgewinne.
Der US-Hersteller von Netzwerkrechnern Sun Microsystems hat
für sein viertes Quartal 2000/2001 den Gewinn- und
Umsatzausblick gesenkt und dies mit der Schwäche des
europäischen Marktes begründet. Für das Schlussquartal des
Geschäftsjahres rechne Sun nunmehr mit einem Gewinn je Aktie von
zwei bis vier Cents, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Palo
Alto nach US-Börsenschluss mit. Analysten hatten nach einer
Umfrage von Thomson Financial/First Call zuletzt mit sechs Cents
gerechnet. Beim Umsatz gehe Sun von 3,8 bis 4,0 Milliarden
Dollar aus. Wall-Street-Experten hatten bisher im Schnitt für
das im Juni endende Quartal höhere Umsätze von 4,4 Milliarden
Dollar prognostiziert."Die Nachricht ist Europa. Die
Überraschung ist Europa", sagte Sun-Finanzchef Michael Lehman
auf einer Telefonkonferenz mit Analysten. Die US-Nachfrage habe
den Erwartungen ebenfalls nicht entsprochen, auch in einigen
Teilen der Region Asien-Pazifik sei die Nachfrage eher schwach.
Der Aktienmarkt in Tokio hat am Mittwoch schwach tendiert.
Im Sog der Kursverluste der US-Technologiebörse Nasdaq gaben
auch in Japan die Technologietitel deutlich nach. Der 225 Werte
umfassende Nikkei-Index notierte kurz vor Handelsschluss mit
2,04 Prozent im Minus bei 13.493,56 Punkten."Die meisten
High-Tech-Firmen haben für die zweite Jahreshälfte eine Erholung
vorhergesagt, aber dazu wird es nicht kommen, wenn die
US-Wirtschaft weiterhin taumelt", sagte Nobuaki Kurisu von
Sumisei Global Investment Trust Management."Viele Investoren
sagen jetzt, sie warten die mittelfristigen Geschäftsergebnisse
ab, bevor sie in den Sektor wieder einsteigen."
Der japanische Topix Banken Index hat heute ein Minus von knapp 3% verzeichnet und ist damit
unter den Tiefstand im März von 304,8 Punkten gefallen. Der Wert liegt 6% unter dem Niveau bei der
Wahl Koizumis zum Premierminister am 24. April und 16% unter dem Hoch das in der Euphorie nach
Koizumis Wahl erreicht wurde. Hierin kommt zum Ausdruck, das die Konsolidierung des Bankensektors
noch immer nicht in befriedigendem Maß fortgeschritten ist, aber auch die Enttäuschung über die
Verschiebung der Einrichtung eines Aktienfonds durch die Regierung auf die nächste Legislaturperiode.
Der Tankan-Index für das Verarbeitende Gewerbe verzeichnete
den sechsten Monat in Folge einen Rückgang
und spiegelt damit die allgemeine Verschlechterung
der wirtschaftlichen Lage wider. Für das Nicht-verarbeitende
Gewerbe konnte allerdings zum ersten
Mal seit Dezember 2000 ein leichter Anstieg von -10
auf -9 verzeichnet werden. Für das Verarbeitende Gewerbe
fiel der Index auf -24 von -20 im Vormonat.
Nach Ansicht von IWF-Chef Köhler sollte ein schwacher
Yen nicht als Mittel benutzt werden, um Japans wirtschaftliche
Probleme zu lösen. Japan könne nach Einschätzung
des IWF dieses Jahr ein Wachstum von 0,5
Prozent erreichen und in Zukunft eine Rolle als Motor
für das Wirtschaftswachstum in Asien und der Welt
spielen.
Die Rendite der 10-jährigen richtungsweisenden
Anleihe bewegt sich nahe einem Sechsmonatshoch knapp über 5,5%. Eurodollar Futures geben einem
25 Bp. Zinsschritt bei der nächsten Fed-Sitzung Ende Juni immer noch eine gewisse
Wahrscheinlichkeit.
In Großbritannien sind in zwei Grafschaften neue Fälle
der Maul- und Klauenseuche bekannt geworden. Die
beiden Regionen galten bisher als seuchenfrei.
Die Bank von Kanada hat gestern den Leitzins (Bankrate)
auf 4,75 Prozent von vorher 5,0 Prozent gesenkt.
Die Overnight Zielrate ist auf 4,5 von vorher 4,75 Prozent
zurückgenommen worden. Die Zentralbank zeigte
sich in ihrem Statement zum ersten Mal besorgt über
mögliche Inflationsgefahren.
<center>
<HR>
</center> |