Hier ein interessanter Artikel:
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<font size=5>Ã-konomen: Symbiose von"alter" und"neuer" Wirtschaft</font>
New Economy wird nicht mehr lange existieren
HANDELSBLATT, 11.6.2001
wmu INNSBRUCK."Was wir heute über das angeblich Neue in der New Economy hören, besteht im Wesentlichen aus <font color="#FF0000">Sprachspielen</font>." Mit diesem nüchternen Urteil des Münsteraner Ã-konomen Ernst Helmstädter ging am Wochenende der Kongress"Junge Wissenschaft und Wirtschaft" der Hanns Martin Schleyer-Stiftung und der Ehlerding-Stiftung zu Ende, bei dem in Innsbruck über 150 junge Wirtschaftswissenschaftler und Juristen mit Praktikern aus Wirtschaft, Verwaltung und Medien über das Verhältnis von"alter" und"neuer" Wirtschaft diskutierten.
Die Aufgabe des Wissenschaftlers sei es, der Ã-ffentlichkeit"Verblüffungsfestigkeit" gegenüber <font color="#FF0000">jenen schillernden Begriffen zu vermitteln, die neu klingen, hinter denen sich aber alte ökonomische Probleme verbergen</font>, so Helmstädter. Er traf damit den Tenor der Tagung. Zwar sorgen, so die fast einhellige Meinung, die Digitalisierung der Wirtschaft und die mit ihr einhergehende Beschleunigung der Globalisierung in der"alten" Wirtschaft für einen radikalen Strukturwandel und setzen die Politik einem bislang ungekannten Wettbewerbsdruck aus. Die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen sind aber durchaus nicht neu.
Mehrere Referenten beriefen sich auf Joseph Schumpeters"schöpferische Zerstörung", als sie den Stand der Dinge analysierten."Die New Economy existiert nicht mehr lange, die alten Strukturen in der alten Wirtschaft aber auch nicht", fasste der Unternehmensberater Jan Bastian Mette zusammen.
Ähnliches gilt, so wurde in Innsbruck deutlich, für die Politik: Zwar steigt durch die Globalisierung der Wettbewerbsdruck auf die Nationalstaaten, er macht diese aber nicht ohnmächtig."Die nationale Politik verliert ihr Monopol als politischer Anbieter - und das ist gut so", befand der Tübinger Ã-konom Joachim Starbatty. Den Staaten entglitten damit aber keineswegs die Möglichkeiten zur politischen Steuerung. Sie seien lediglich gezwungen, ihre Politik für Bürger und Unternehmen attraktiver zu machen - durch die Verschlankung der Bürokratie, ein <font color="#FF0000">Zurückschneiden des Wohlfahrtsstaats</font>, eine maßvolle Steuerpolitik.
Mehrere Referenten machten darauf aufmerksam, dass sich der intervenierende Staat auch im Zeitalter des Internets nicht so schnell geschlagen gibt. Sacha Wunsch-Vincent verwies darauf, <font color="#FF0000">dass die Zeiten des regulierungsfreien"Wild West Web" vorbei seien</font>: Die nationalen Regierungen hätten längst ein Netz von Regulierungen ersonnen.
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