Vielen Dank für diesen hervorragenden Beitrag!
Meine bescheidene Meinung: Wer in dem mainstram schwimmt, wie franco, kann es gar nicht merken. Und die Japaner können und wollen es auch nicht. Was wir über Japan an"Erklärungen" von den WiWis alles gehört haben - die sollten sich auf eine einsame Insel begeben, um keinen weiteren Schaden anzurichten. In den letzten Monaten hat sich mein Bild von diesen Leuten dramatisch gewandelt.
>Hi Franco und Forum
>[i]<font color=red> Hirscherl schrieb: In den sog. Wirtschaftswissenschaften ist man sich noch nicht einmal darüber einig, was die Begriffe Geld, Kredit, Wert,.. eigentlich bezeichnen</font>
><font color=blue>Franco schrieb: Dies ist ein falscher Eindruck. Es gibt einen ökonomischen Mainstream, indem die Begriffe Geld, Kredit, Wert etc. hinreichend klar sind. </font>[/i]
>
>Weißt Du Franco: Die Mainstream Ã-konomik hat das Vertrauen verspielt, das die Ã-ffentlichkeit in sie gesetzt hat. Nur: Ihr habt immer noch nicht gemerkt.
>Ich möchte die klaffenden Widersprüche im „Geldbegriff“ der Mainstream Ã-konomik und die massive Kritik von nachdenklichen Wirtschaftswissenschaftlern an gängigen Modellchen der Mainstream Ã-konomik aufzeigen. Inkl. Quellenangabe. (Alles Topquellen, teilweise Weltrang)
>
>Znächst ein Zitat aus dem renomierten Blatt Spektrum-der-Wissenschaft (Deutsche Ausgabe von"Scientific American"),"Digest 1994: Umwelt und Wirtschaft".
>Prof. Herman E. Daly, (VWL/BWL), S. 54:" ...mich plagt heute die Sorge, dass die typische Vorliebe meines Berufstandes für logisch wunderschöne Ergebnisse -bei gleichzeitiger Geringschätzung der Praxis- derart fanatische Züge angenommen hat, dass wir Wirtschaftsforscher für die Erde und ihre Bewohner zu einer Gefahr geworden sind..."[Ende Zitat]
>
> zu M1/M2/M3
>Es ist in Ã-ffentlichkeit kaum bekannt, dass die M1,M2,M3-Definitionen von Land zu Land oft sehr erheblich abweichen. Zitat aus einem Fachbuch mit 1723Seiten, das die Mutter(*) aller Fachbücher:- ) ist, Zitat: .. Die Bank of England beispielsweise schliesst bei ihrer Definition der Geldmenge die Konti ausländischer Währungen aus, während sie in den meisten anderen europäischen Ländern dazu gerechnet werden. In einigen Ländern -wie z.B. Spanien- existieren sehr weite Geldaggregate, die auch kurzfristige Wertpapiere berücksichtigen. Weiterhin kann für Verwirrung sorgen, dass beispielsweise in Italien die Geldmengenabgrenzung M2 dieselben Komponenten umfasst wie die deutsche Geldmenge M3, aber eine andere Bezeichnung trägt.....“. [(*)Vgl. Obst/Hintner, 40. Auflage, Ausgabe Sept. 2000, „Geld, Bank und Börsenwesen“, S. 100]
>Bzgl. „Geldmengen“ wurden in der Schweiz 1995 die Definitionen beträchtlich abgeändert. Man hatte u.a. festgestellt, dass Spareinlagen von Otto Normalverbraucher oft für alltägliche Überweisung bargeldlos genutzt werden (z.B. Miete, Versicherungsbeiträge). In der Folge wurde ein gewichtiger Teil der Sparkonti zu „Transaktionskonti“ und wurde nun als zu M1 zugehörig umdefiniert. Nachzulesen bei www.snb.ch
>Sparkonti fallen in der Schweiz neu zu M2 (nicht zu M3 wie in Deutschland). Und Terminkonti gehören in der Schweiz neu zum Aggregationsstufe M3 (nicht zu M2 wie in Deutschland). „Pensionsgelder“ (Stichwort: Private Altersversorge) wurden ab 1995 aus M3 ausgegliedert und werden nicht mehr in der Schweizer Geldmengenstatistik erfasst. Die gesamten Definitionen sind noch komplizierter als hier dargestellt. [Vgl. Schmid et al. (1997) „Geld, Kredit und Banken“, S.109ff. Dort wird übrigens auch auf S. 111 darauf hingewiesen, dass das US-amerikanische M1 aus Bargeld und (un)verzinsten Girokonti besteht, aus kurzfristigen Depositen, aus umlaufenden Reisechecks, und Beträgen die von Girokonti auf Sparkonten und umgekehrt übertragen werden können].
>Trotz der gesamten Geldmengen-Umdefinierei im Jahre 1995 ist die SNB (=Schweizerische Nationalbank = ZB) offenbar nicht „glücklich“ geworden und verzichtet(e) ab dem Jahr 2000 auf die Prognose/Publikation von „Geldmengenzielen“ und beschränkt sich nun auf Zinsprognosen.
>
>Zur Mainstream Ã-konomik im Allgemeinen >
>Zwei Zitate aus dem Buch"Geld+Wachstum" von Binswanger et al., vom sogen. Oikos-Team der Uni, St.Gallen (berühmteste Wirtschaftsuni der Schweiz) erarbeitet. (Ist lesenswert):
>VWL
>*****
>1.Prof. Binswanger (VWL), S. 81:
>.."die moderne Wirtschaft wird im Model der herkömmlichen Ã-konomie so dargestellt, als ob sie im esentlichen eine Naturaltauschwirtschaft wäre. Das Geld dient in diesem Modell nur der Erleichterung des Tauschverkehrs. Ein selbstständige Rolle spielt es nicht....Preis- und Wertbildung werden vom Geld nicht oder nur am Rand berührt. Alle wesentlichen Fragen der Ã-konomie werden demgemäss ohne Zuhilfenahme monetärer Faktoren erklärt. Nur Inflation erscheint als geld[mengen]bedingt; eventuell auch das Auf und Ab der Konjunktur. Im Folgenden wird versucht die Gegenthese zu begründen: Geld ist der alles dominierende Faktor..() entwickelt eine eigene Dynamik, die im entscheidenen Ausmass den Wachstumsprozess beeinflusst....." [Ende Zitat]
>BWL
>*****
>2. Prof. Malik (BWL), S. 125
>"... Gleichzeitig befassen sich weder die Betriebswirtschaftslehre noch die Praxis mit den Fundamenten und Mechanismen einer Geldwirtschaft. Eine auf Geld basierende Wirtschaft wird genauso als Selbstverständlichkeit aufgefasst, wie der Fisch das Wasser als Selbstverständlichkeit hinnimmt; sie wird als solche nicht wahrgenommen; sie ist sozusagen ein a priori. Mit der Geldwirtschaft verbundene Phänomene sind zwar Gegenstand von Analysen und Entscheidungen -wie z.B. Inflation, Höhe und Bewegungstendenzen von Zinssätzen usw-, nicht aber die Geldwirtschaft als solche.... ().. Auf der andern Seite scheint mir, dass auch die Ã-konomen nicht besonders an den internen Vorgängen des Unternehmens interessiert sind. Es wird (mit Ausnahmen) als Black Box verstanden...()... Die Kenntnis des Gesamtsystems"Geldwirtschaft" und der Vorgänge in Unternehmen sind aber unverzichtbar, wenn man die Dynamik einer Geldwirtschaft, deren Entstehung und Ursachen, verstehen will...."[Ende Zitat]
>Nochmals eine Zitat von Prof. Binswanger, CASH 1992/3:
>"...99 Prozent der Menschen sehen das Geldproblem nicht. Die Wissenschaft sieht es nicht, die Ã-konomie sieht es nicht, sie erklärt es sogar als nicht existent. Solange wir aber die Geldwirtschaft nicht als Problem erkennen, ist keine wirkliche ökologische Wende möglich..." .» [Cash ist die grösste Wirtschaftszeitung der Schweiz]
>Geldtheorie
>*********
>Vorwort in"Einführung in die Geldtheorie", (1995) Prof. O. Issing (Ehemals Buba-Chef Ã-konom.)., Zitat, Aus dem Vorwort:
>"...Wie kaum ein anderes Gebiet hat die Geldtheorie in jüngster Vergangenheit eine gerade zu stürmische Entwicklung erlebt. Als Folge davon sehen sich die Studendierenden einer Flut von Veröffentlichungen gegenüber und verfolgen im allgemeinen hilflos die Diskussion zwischen Keynesianern,Monetaristen und Liquiditätstheroretikern. Sofern sie nicht zum vornherein vor den kontroversen Auffassungen und den meist erheblichen formalen Schwierigkeiten der in Spezialliteratur resignieren.." [Ende Zitat]
>
>Grüsse
>Liated, der der Mainstream Ã-konomik nicht vertraut
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<HR>
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