Fundsache
Im Hinblick auf die Euro-Einführung erläßt das franz. Parlament eine diskrete Steueramnestie für Bargeldhamsterer. Es geht um Milliarden von Francs.
Die FRanzosen, schon immer gute Katholiken, erleben derzeit eine wundersame Vermehrung der Marie Curie, genauer gesagt, der 500 Francs- Geldscheine, die vom Konterfei der Atomphysikerin geziert werden.
Die grünen Noten - die wertvollsten in Frankreich - überschwemmen das Land in einem Maß, das niemand vorauszusagen gewagt hätte.
Ob in Hotels, Restaurants, Kaufhäusern oder an Tankstellen: Franzosen zahlten nie so häufig in bar wie gegenwärtig. Mit zunehmender Tendenz.
Das Phänomen, das auch in anderen EU-Staaten feststellbar ist, geht auf die bevorstehende Einführung des EURO am 1.1.2002 zurück.
(KOmmentar Baldur: möge es an diesem Tage Fäkalien regnen.......)
In Frankreich ist es allerdings besonders krass: 150 Mrd. Francs (34,7 Mrd. CHF) sollen vor allem ältere FRanzosen unter Matratzen und doppelten Böden horten.
Drei Viertel aller franz. 500 Francs-Scheine dürften, so schätzt die Wirtschaftszeitung LaTribue, an solchen Orten versteckt sein.
Jetzt kommen diese Notgroschen ans Tageslicht, denn ihre Besitzer müssen sie vor dem Währungswechsel langsam, aber sicher, loswerden.
Kleines Problem: wer dem Fiskus Einnahmen verschwiegen hat, muß Ärger befürchten.
In Frankreich haben die Banken größere Bargeld-Bewegungen von Gesetzes wegen den Steuerbehörden mitzuteilen. Wenn sie das unterlassen, drohen ihnen selbst hohe Haftstrafen.
Andererseits wollen die Finanzinstitute natürlich nicht ihre betuchte Kundschaft verlieren, die ihre Francs bündelweise umtauschen möchte.
Sie sind ähnlich im Clinch wie Schmuck-, Auto-, und andere Verkäufer, denen die Kunden cash zahlen wollen - auch wenn dies ab 20.000 Francs gesetzlich gar nicht erlaubt ist .
(Anmerkung: Jospin Trotzkist, was will man anderes erwarten - wat hamm wa doch für ne dolle EU, oder? da müssen wir uns wundern, daß der Euro nicht 0,08 steht zum USD).
Meist akzeptieren Läden Bargeld darüber hinaus, wie mehrere mit versteckter Kamera (!!!!!) erstellte Medienberichte belegen.
Die Regierung hat für ihr Anliegen aus konjunkturellen wie wahlpolitischen Überlegungen alles Interesse, daß der Übergang zum Euro möglichst reibungslos verläuft (Einschub Baldur - also ohne Volksaufstand?).
Wirtschaftsminister Fabius präsentierte dem Parlament im Mai ein Projekt, das die Banken von der Pflicht befreit, ihre Klientel an die Steuerämter zu verraten: bis am 30.6.2002 müssen Bargeldtauschaktionen nicht mehr weitergeleitet werden, sofern sie 10.000 Euro nicht übersteigen.
Diese"verkappte Steueramnestie", wie sie die Pariser Presse unisono beschreibt, versteckt sich in einem Gesetz mit dem nichtssagenden Titel"Not-Maßnahmen für Reformen wirtschaftlichen und finanziellen Charakters".
Nach der Nationalversammlung hat Anfang Juni auch der Senat als Zweitrat zugestimmt.
Er fügte die bestimmung an, daß Umtauschwillige sogar ab sofort ein (zinsloses) anonymes Konto bis zu einem betrag von 2 Mio Francs eröffnen können.
Der sozialistische Senator Michel Charasse, der die Initiative dazu ergriff, erklärte, auf diese Weise könnte die ältere Landbevölkerung seines Wahlkreises ihr Geld gefahrlos in Etappen deponieren; andernfalls riskierte sie, auf dem Höhepunkt der Euro-Umtauschaktion auf dem Weg zur Bank überfallen zu werden.
Auch dieses Konto unterliegt ausdrücklich keiner Steuerkontrolle.
Kommentar des kommunistischen Senators Thierry Foucaud, der dagegen war: das riecht nach Schweiz.
Gemeint war nach Geldwäsche.
So wenig Aufhebens die Regierung um die Steuerbefreiung macht, so genau hatte sie sich die ganze Sache überlegt.
Der Schwellenbetrag von 10.000 Euro ist gerade tief genug angesetzt, um nicht Geldwäscher aus dem Mafia- und Drogenmilieu anzuziehen, diese würden den Bankangestellten auffallen, wenn sie nach und nach kleinere vierstellige Beträge reinwaschen wollten.
Ein durchschnittlicher Steuermogler kann seinen Geldschein-Haufen durchaus auf diskrete Art abtragen, wenn er sich innerhalb der siebenmonatigen Frist mehrmals mit einem Umschlag anden Bankschalter stellt.
Wem auch das noch zu auffällig ist, heuert am besten, wie das Wochenmagazin LePoint empfiehlt, einige Schlangensteher an.
soweit die Fundsache aus einer hiesigen Tageszeitung
Kommentar: überflüssig - eine Lachnummer, wenn es nicht so bitter ernst wäre.
Und da sagen uns die Sozialkundler und sonstigen Schwafler, der Staat sei eine Selbstverwaltung der Bürger, die deren Interessen zu dienen hätte - hahahahahahahahahahahahah
es grüßt Euch der Baldur
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