Eines Vorab!
Ich verstehe sehr wohl Deine Vorbehalte und will keinesweges
eine Analyse einer Person erstellen, ich denke dazu sind die Gründe, die
uns wohl alle drücken klar, jeder reagiert drauf dementsprechend, sowohl mit Wut, wie auch Haß - wir sind alle nur Menschen, und mir geht es zum Teil
in vielen Bereichen so wie Dir. Jetzt mal kurz zu Deinen Antowrten:
>Mann, Turon jede Regel hat seine Ausnahme.
>Jeder von uns spiegelt hier seine subjektive Wahrheit wieder.
>Es geht doch nicht darum per se jedes Argument mit dem Versuch eines Gegenarguments zu zerpflücken.
Ist ubestreibar, jeder macht im Leben eigene Erfahrungen.
>Ich akzeptiere ja, dass du aus deiner Erfahrung sprichst, so akzeptiere auch meine Sicht, die für mich eben (subjektiv) Wahr ist.
Tue ich sicherlich, und wie bereits oben gesagt - das Umfeld zwingt uns
nach dem besten Willen, das Beste aus der Situation zu machen.
>Ich denke, dass diese Diskussion sehr wichtig ist, trotz allem sind wir hier bereits an einem Punkt, an dem wirklich Weltanschuungen zusammentreffen.
>Punkt, die vor uns auch niemand lösen konnte.
>Grundsätzlich bin ich eben ein Anhänger des Liberalismus (trotzdem kein FDP-Wähler).
Ist auch richtig so - ich will Dich auch nicht umbiegen,
wir sind prinzipiell gleicher Meinung.
>Noch kein Staat hat es vermocht die Wirtschaft eines Volkes zum Wohlstand zu bringen, es waren immer die Menschen selbst.
>Dafür muss der Staat die Rahmenbedingungen aufbauen. Sonst nix!
Ist meine Rede, da ist auch hartes Vorgehen sicherlich die
bessere Wahl.
>Ich verstehe sehr wohl, dass nur Menschen mit Einkommen auch konsumieren können (Autos kaufen keine Autos. Alt aber wahr!)
>Nun ist aber ein staatlicher Eingriff quasi immer eine Umverteilung, die dem Schaffendem nimmt und dem Nichtschaffendem gibt.
Ja - so wie man es seit 20 Jahren tut, oder länger, kann man es nicht Anders bezeichnen. Ich sage auch selbst - eine von grund Auf neu eingerichtete
gezielte Aktion einer Seite, von der der Impuls kommen muß könnte viele
Dinge verändern. Entweder macht es der Staat, oder es machen die Firmen selbst, doch am besten wäre es, wir würden uns trotz dieser Verhältnisse einfach zu etwas entscheiden. Es ist so oder so der bessere Weg, denn am Ende - ich will es mal so sagen, es bleibt uns ohnehin nichts anderes übrig. Kommt aber eben paar Jahre später. Und womöglich - international gesehen bereits zu spät.
>Wie weit man dieses Spiel treiben darf ist nun mal Ansichtssache.
>Zu dem Thema Freiheit und Versklavung:
>Einfach mal angenommen man senkt die Steuer, liberalisiert den Arbeitsmarkt,...
>und das Konzept hat Erfolg.
>Was passiert?
>Die Arbeitslosigkeit sinkt und der AG sucht AN´s!
>Jetzt sind diese leider nicht so einfach zu bekommen, also muss er Anreize schaffen.(Lohn,Umfeld,Urlaubsgeld,egal wie!)
Lohn grundsätzlich, aber die Extraleistungen wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld würde ich ersatzlos streichen. Aus welchem Grund der Arbeitnehmer
dieses Geld bekommen soll ist mir im internationalen Vergleich hier in Europa
nicht ersichtlich, es bläht die Kosten auf. Gerade in diesem Kontext, würde
ich eventuell Prämien einsetzen, die unerwartet sind. Als freiwillige Zuwendung, die als Anerkennung der Leistungen gilt. Es hat auch motivierenden Effekt. Die jetztige Regelung ist schon quasi so etwas wie Pflicht der Arbeitgeber - zumal der AN praktisch von diesem Geld ohnehin nichts hat.
>Ein Aspekt der genau bei den berühmte IT-Spezialisten zu sehen ist!
Gerade hier wird das Problem meines Erachtens überspitzt angesehen.
Wenn man Leute haben will die Word und Office Anwendungen beherschen sollen,
oder Datenbankbestände pflegen, so ist es wie immer krass überreagiert.
Man versteckt in diesem Bereich viele Arbeitsplätze, die so eine Überqualifizierung gar nicht erst notwendig haben. Gut - programmieren kann ich nicht, aber einen Rechner zusammenbauen, Netzwerke zusammenbauen, oder Anwendungen zu beherrschen, da ist kein IT Spezialist gleich notwendig.
Wir haben in dem Bereich eine Lücke, daß ist mehr als logisch, aber ich bezweifle, daß man gleich diese Arbeitskräfteimport betreiben muß.
Wir haben nach wievor genügend Leute, die diesen Aufgaben gewachsen sind.
>Aspekt Abschreibung:
>Das nicht jede Firma hocheffizient ist, da die Maschinen veraltet sind mag stimmen.
>Aber gerade das macht doch mehr Arbeiter nötig, da vieles dann doch bei den nicht so effizienten AN´s hängenbleibt.
Richtig - doch in einem kleiner Widerspruch: egal wem Du an solche Maschine
stellst, er wird seinen Soll nicht erfüllen, wenn die Maschine bei Volltakt
trotzdem nicht in der Lage ist den Bedarf zu decken - und dabei noch irgendwann
Bleche verbiegt oder sich zu schnell von selbst verstellt, daß man alle 15 Minuten nachjustieren soll. Sie schafft quasi unproduktive Arbeit, und das sehr wohl. Ich muß ehrlich eingestehen, daß es nichts gibt was nerventötender sein kann. Eine Maschine bei der der Mitarbeiter merkt, daß sie alle weiß was ich 10 Rohre, oder 10 Bläche anfängt Auschuß zu produzieren.
Ich habe mir die Bilanz erstellt für eigene Berechnungen, als ich bei VW
noch meinen Studienjob geleistet habe. Du kannst also trotz erheblicher Verbesserungen in Fertigungsprozess mit zum Teil erheblichen Auschußanteil rechnen. Zuerst dachte ich es liegt an mir. Doch da haben ich die alten VW Leute gleich beruhigt. Im Schnitt ist der produzierte Auschuß mit etwa
3000 DM pro so eine alte Gurke zu beziffern. Man hat es im Zuge der Modernisierung erst auf dieses Niveau heruntergefahren, und na ja - 3000 DM
täglich an 200 Tagen? Ist bißchen holprig, oder? Kosten die man sehr wohl, durch etwaige Reduzierung der Stückzahl sehr wohl wieder hinkriegst. Weil der Mitarbeiter dann eventuell jedes Teil genauer nachmessen kann. Und auch
wesentlich schneller nachjustieren. Und bei Volkswagen erlebst Du manchmal Sachen das ist schon Zirkus. auf der Maschine steht, die Tagesnorm beträgt 1500
Teile. Es ist in etwa der Richtwert. Wenn Du jedes Teil prüfen sollst, kannst Du gleich diese Stückzahl abhaken. Manche schaffen also 800 Teile mit einem Ausschuß von etwa 2% - wiederum Andere schaffen etwa die doppelte Menge, die
dann irgendwann wiederum zurückkommt. Ich hatte mal die Ehre nach einer leichter
Verletzung so einen Konti zu überprüfen Von 1500 fertigen Rohren, war exakt
30% Abfall. Risse, Brüche, alles hat darauf hingewiesen, daß die Vorrichtung
nicht richtig geölt wurde. Und Vieles erkennst Du gar nicht erst mit bloßem Auge. an ja und das landet dann im nagelneuem Auto, und es hält auch eine Weile.
Ein Vorprodukt aus Edelstahl kostet in etwa 20 DM, Bei 450 kaputten Teilen
kannst Du Dir berechnen, was da pro Schicht in die Gulli gewandert ist, und es war auch keine Seltenheit daß so etwas passierte. Das sind sicherlich entweder Einsparungspotentiale oder die Möglichkeit Arbeitsplätze zu schaffen, denn die Auschußkosten übersteigen deutlich die Entlohnung der Mitarbeiter. Und ich denke sehr wohl, da ließe sich etwas hinauskitzeln. Man kann es auch versuchen immer wieder nachzujustieren, allerdings es ist Effekt von Dauer.
>Du sagst doch selbst, dass das Ding irgendwann gegen die Wand fahren muss.
>Ich interpretiere das eher so:
>So gebet dem Arbeitnehmer seine verdiente Freizeit,...etc. bis eh alles hinüber ist.
>Nützt die Zeit mit Wohlgefallen bis die Abrissbirne kommt.
Also da kann ich nicht zustimmen, da der Zug ja an die Wand fahren wird, ist klar, dann ist doch die Frage, wozu machen wir dann überhaupt noch etwas?
Wäre doch besser kurz und bündig für unbestimmte Zeit alles liegen zu lassen
und trotzdem wird ja weiter gefahren. Ich meine so ein Eschede ist immerhin ziemlich spektakulär gewesen, auch wenn es makaber ist.
>Von nix kommt nix. Nicht jeder ist daran schuld keine Arbeit zu haben und ein Arbeitgeber ist nicht per se ein Ausbeuter.
>Ich (und das Gros) des Mittelstandes wissen sehr wohl, was Humankapital bedeutet.
Habe ich auch definitiv nichts anderes behauptet, trotzdem wird so gehandelt
als ob man etwas zu erzwingen versucht hätte. Und wie schon gesagt, nicht jeder
beutet mit voller Absicht aus - keine Frage, manche denken halt es gibt keine
Lösungen, und manche haben definitiv ganz andere Probleme. Kein Mensch wird sich als Ausbeuter ansehen. Ich spreche hier was Anderes an: in den meisten Mittelstandunternehmen gibt es immer irgendjemandem der Dich ewig kritisiert
aus irgendeinem Grund. Du gehst zu Pause und schon gibt es aus irgendeinem Grund
schiefe Blicke. Das merkt man sich - und zwei drei solche Fälle - aus und vorbei. Man muß dazu nicht unbedingt schlecher Arbeiter sein, manchmal - sogar sehr oft paßt Jemandem die Fresse nicht.
>Dein negative Einstellung könnte ich ja in Hinsicht auf Shareholder-Value noch verstehen, aber nicht bei kleinen und mittleren Betrieben.
In aller Regel habe ich während meiner Beschäftigung gerade bei solchen Betrieben, wo nur 3-10 Mann arbeiten, die negativsten Erfahrungen gesammelt.
Die leute halten sehr stark miteinander und betrachten neue gelegentlich grundsätzlich als Außenseiter. Es wird um den Arbeitsplatz gekämpft, zu Not gemobbt und ausgegliedert. Wir haben in der Zeitarbeitsfiliale Leute gehabt,
die sehr gut waren, manche waren einfach nur Deppen. Permanent sammelten
einige bei Stammbetrieben Lob, bei einigen Firmen wiederum habe ich nur
entweder Beschwerden gehört. Das kann doch wohl nicht angehen, daß man mir manche Mitarbeiter, die man namentlich verlangt hat, bei mehreren Firmen
in exakt der gleicher Branche mit"so etwas brauche ich nicht" zurückgeschickt hat. Eine von der netten Herren, haben wir ins Büro eingeladen und ich habe ihm Leistungsnachweise der Menschen die bei ihm gearbeitet haben gezeigt.
Bei 4 Fällen haben 4 Leute gute Leistungen in anderen Firmen gebracht
bei ihm hat er waren alle schlecht. Das habe ich ihm gezeigt. Der man war fassungslos. Ich sagte ihm ich probiere einen anderen zu schicken. Der ist überall sehr gefragt. Ich habe in einem geschickt, der es fertig brachte in 5 Monaten der Beschäftigung 3 mal wegen Trunkenheit, 10 mal wegen zu spät kommen oder gar nicht erscheinen oder sonst irgendetwas den Auftrag nicht Pflichtgemäß zu erfüllen. War ein 45 jähriger. Der man war die größte Pfeiffe die ich jemals gesehen habe. Was passierte, der Mann wurde sage und schreibe in dieser Firma
9 Monate beschäftigt anschließend übernommen. Ich habe es nicht für möglich gehalten. Er bohrte Löcher in der Holztreppe, ohne Abstandhalter zu montieren, mit einem Stahlbohrer. Er hat logischerweise die Treppe ruiniert. Bei der Firma war er der beste Mitarbeiter angeblich.
Wie zum Teufel war das möglich? Ich kam zu einem Entschluß: nach meinem Gespräch, war es schätzungsweise so, daß der Meister sich ein paar Gedanken gemacht hat - anders kann ich mir das nun mal wahrhaftig nicht mehr vorstellen. Plötzlich wird die Pfeife zu dem mann denn man braucht.
Kannst Du mir so etwas erklären? Der mann hatte wirklich Glück, hätte er diesen Job nicht bekommen - seine Kündigung lag auf dem Tisch. Wir haben nur einen Experiment gewagt. Nichts weiter. Die besten Leute hat der Meister als Pfeifen bezeichnet er war plötzlich hervorragend.
>Das Buch empfehle ich dir trotzdem noch einmal, denn es stellt keine Theorie auf, sondern erklärt!
Werde ich mir irgendwann zu Gemüte ziehen.
>Der real existierende Kapitalismus existiert definitiv nicht.
>Freier Markt, freies Geld, die Möglichkeit seine Zeit und sein Geld möglichst effizient einzusetzen?
>Wir entwickeln uns doch davon weg.
Ja das stimmt, Du hast keine Gewalt darüber wie Du das Geld jonglierst ganz besonders dann wenn es viel ist.
>Umso"sozialer"der Statt, deste"asozialer" die Gesellschaft.
Ich weiß nicht, das mag auf Deutschland zutreffen, in Polen war das zu den Zeiten des Sozialismus, ganz was Anderes: die Menschen haben definitiv viel stärker zusammengehalten, das gesellschaftliche Leben war in voller Blüte, man ging sehr oft aus, und man hat sich mit allen gekannt. Es lag zum Teil an den vielen Gefälligkeiten, oder andersrum aus der Notwendigkeit heraus. Jetzt genau umgekehrtes Bild: drüben jeder wirtschaftet für sich, für soziale Kontakte bliebt nur Familie übrig. Kein Scherz.
>gruss mcmike
>PS
>In einem Punkt hast du recht:
>Meine Skepsis und der Pessimismus lähmt mich grössere Risiken einzugehen.
>Doch ein Analyse meiner Person in hinsicht des Unglücklichseins ist über ein Medium wie dieses Board etwas unmögliches.
>Vielleicht lernen wir uns ja mal kennen und du kannst dir ein objektiveres Bild machen.
Dazu habe ich Dir schon oben geantwortet. Ich bin übrigens keineswegs
Jemand der keine Probleme hat, ich weiß nur, wenn ich in allen Sachen ein Problem sehen würde, würde ich vermutlich gar nichts machen.
Noch mal zum Abschluß, bei meinem Werdegang bei der Zeitarbeitsfirma.
Irgendwann hatten wir einen neuen Gesellschaftler bekommen. Wir hatten insgesamt bundesweit 4000 Leute unter Vertrag. Der neue hat als erstes
sofort Beschäftigungsverbot für Aushilfskräfte verhöngt und definitiv
keine Studenten mehr. Es wurde uns dargelegt, den Job voll zu machen,
wenn wir studieren müssen, so auf mich bezogen und einen anderen Studenten,
dann will er davon nichts wissen - ist unseres Problem, wie wir das fertig kriegen, er braucht Vollzeitleute. Gut also habe ich den Job bis zum
Schluß der Sommerferien noch gemacht. In der Zeit wurde uns gesagt, wir sollen:
- Störfriede loswerden, und ganz besonders die alten Mitarbeiter die teuer
waren (18 DM/Std damals);
- die Leute mit mehr als 12 DM Stundenlohn auch loswerden;
(es findet sich schon ein Weg).
- Auslagen für Fahrten zur Arbeit, Tagesverpflegung sollte sofort gestrichen
werden;
Wir sollten zusehen so viele Leute wie möglich zu kriegen, die ein Auto, ein Telefon haben und bereit sind für höchstens 10 DM anzufangen.
Für unsere Auftragsgeber sollte sich nichts ändern - also keinen Preisnachlass
vorerst. Wer nur 20 Stunden im Monat einsatzlos wurde, sollte Stundenübertrag
nachleisten - klarer Verstoß gegen Zeitarbeitsvorschriften. War der Monat voll,
mußten wir die Risiken tragen. Seit der Umfirmierung wehte ganz anderes Wind.
In Folge dessen, haben die alten Chefs der Niederlassung allersamt der Firma gekündigt. Unsere Niederlassung wurde geschlossen, obwohl wir sehr wohl zu damaliger Zeit 50 Leute in Vollzeitanstellung hatten, gute Kontakte zu den Auftraggebern und etwa 20 Aushilfen wie mich damals auf 20 Stunden Basis, die Kleinaufträge erledigt haben.
Die Niederlassung wurde später geschlossen. Die neuen Chefs, haben Niemandem mehr hinzubekommen außer richtig kriminelle Leute. Logischerweise haben sich die Auftragsgeber es nicht entgehen lassen, alte Leute anzufordern nur die hatten wir nicht, weil da einer wieder mal mehr wußte wie der Hase läuft.
Und deswegen mike meine ich - wenn solche Leute, wie der neue, und auch etliche Firmenchefs meinen wissen zu müssen - das man mit dem Personal rumhantieren kann wie man will, so ist das Kind nicht zu schaukeln. Wir haben in dieser Zeit, etwa 13 Langzeitarbeitslose eingestellt und diese sehr wohl ins Arbeitsleben geführt. Am Anfang waren es Schwachköpfe, nach etwa 6 Monaten
gefragte Mitarbeiter. Bei etwa 4 Leuten war nichts zu machen. Sechs von diesen Leuten hat man uns später abgeworben.
Du kannst mir daher sehr viel über Deine Erfahrungen erzählen, ich habe die meinen Erfahrungen gesammelt und weiß sehr wohl, wie der Hase läuft, ich habe auch diese Jobs selber gemacht und weiß sehr wohl wovon ich spreche.
Es ist quatsch, es liegt viel öfter daran, weil die meisten Arbeitgeber der Meinung sind, wenn man länger als 6 Monate beschäftigungslos war, da kann man nichts können, nur in einer Fixerstube in die Ader spritzen, und dazu noch ein Fläschchen leer machen. Und ich werde nach dieser Erfahrung nie wieder den Fehler machen, vorurteilsvoll an irgendeinen Menschen dran zu gehen, es sei denn ich kann das aus Erfahrung bestätigen, daß der Mann ein Taugenichts ist.
Die Bilanz der Arbeitgeber:
- etwa 15 Firmen wo ich gearbeitet habe, betrachten den Neuen als einen
Vollidioten;
- bei etwa 23 Firmen ist der Neue grundsätzlich für Drecksarbeit zuständig;
- es dauert im Schnitt etwa 3 Monate, bis man die Neuen akzeptiert, und wenn so
etwas gelingt, gibt man so einen Menschen nicht wieder her;
- etwa die Hälfte der Chefs, denen ist nicht mehr zu helfen, es sind
zum Teil waschechte Psychopaten; (DAS IST DIE MEINUNG NICHT NUR VON MIR);
Das bestätigen etliche psychologische Arbeitsstudien; Ich kann sie aus
purer Erfahrung nur noch mal wiederholen; Weil es definitiv stimmt.
In Mittelstandsbetrieben wird zwar dagegen gekämpft aber absolut erfolglos
es sind die betrieblichen Sitten, da hat einer irgendetwas verbockt, und es wurde zur Sitte.
Die Großunternehmen: Preussen Elektra: dumm und dreist und dazu unfähig, von unten bis nach oben.
Daimler Benz: der Firma stehen sehr schlimme Zeiten bevor, zumindest her bei uns, haben die Mitarbeiter die Schnauze voll, weil nicht investiert wird, aber das Arbeitssoll binnen 4 Jahren um 100% gestiegen ist. Kein Scherz.
Und hier ein großes Lob an Volkswagen, wenn überhaupt einer noch was von sozial unter den Arbeitgebern versteht, dann zählt VW dazu. Binnen 2 Jahren wurde unter Lopez die dummdreiste Mentalität der Chefs abgebaut, es sind etliche"gegangen worden". Als einziger Mangel: wenn die Chefs sich am Ende des Jahres wundern, warum etliche Mitarbeiter noch ihren Urlaubsanspruch nicht geltend gemacht haben - dann ist auch hier bald aus.
Lopez gilt für mich nach dem was ich gesehen habe, als einziger der überhaupt wirklich die 6 Jahre an der Uni sinnvoll verbracht hat. Er hat es verstanden
Volkswagen binnen paar Jahren quasi komplett durchzuschütteln, Leerläufe zu beseitigen, die Leute zu motivieren, so daß sie selbst Ihre Abreit quasi selbständig machen, immer noch hoch motiviert. Es gibt Zeit um ein Schwätzchen zu halten, die Meister sind gleichzeitig bis auf wenige Ausnahmen bereit zuzuhören. Ich kann mich erinnern das es noch anders war.
Für mich ist es kein Wunder auf der ganzen Linie warum VW so erfolgreich geworden ist. Richtiger Mann an richtiger Stelle hat das richtige gemacht und es hat obendrein noch Langzeitwirkung. Er hat das gröbste geschafft, aber jetzt setzt mittlerweile in bestimmten Abteilungen wieder alte Sitte ein.
Dazu gehört die Schwachstelle Unternehmenslogistik. Keiner hat den Jungs nämlich erzählt, daß SAP in Großbetrieben nicht funktioniert - Opel hat SAP rausgeschmissen, Daimler auch, nur VW wagt diesen Schritt nicht zu wagen, aber das werden sie - ganz sicher.
Insgesamt ist mein Urteil über die Chefs absolut vernichtend. Die wenigen Ausnahmen - haben dagegen sowohl ordentliches Arbeitsklima, schaffen sehr gerne auch Überstunden, und sind trotzdem die teuersten Dienstleister.
Ich drehe jetzt mal den Spieß um: wenn ich die Wahl hätte meine ehamaligen Chefs in meiner Firma einzustellen, und die ehemaligen Sozialhilfeempfänger:
- würde ich 5 Meister aus Volkswagen einstellen und zwar blind;
- 2 bis eventuell 3 Selbständige;
- etwa acht von diesen Sozialhilfeempfänger;
Wenn ich eine Firma mit meinen ehemaligen Chefs übernehmen würde:
- Ich würde 15 Selbständige mit einem Arschtritt sofort auf die Straße
befördern, wenn sich der betriebsrat gegen stemmen würde - den gleich mit,
egal wie;
- als Ersatz würde ich ich neue Leute holen, von der Straße weil es keine
Bürokraten sind, und Gestaltungsspielräume die im Arbeitswesen nun
mal notwendig sind dennoch zulassen. Am Anfang ist es katastrophal
schwer zu denen zu treffen - wenn einmal es durchbrichst - zumindest
bei der großer Mehrheit und deren klar wird das Du solange zu denen stehst
so lange sie es auch zum Betrieb tun, gibt es überhaupt keine Probleme.
Das ist meine praktische Erfahrung aus meinem notwendig gewordenen auch wenn ungewollten Arbeitsleben. An der Uni lernst Du so etwas nicht. Schade eigentlich. Das lernt man eben nur im realen Leben. Oder eben man veschanzt sich hinter irgendwelchen Vorstellungen die so nicht auf die Mehrheit anzuwenden sind. Es sind Klischees und Vorurteile, auf der ganzen Front.
Man muß es nur richtig machen.
Wenn man gesamt unseres System der Firmen betrachtet, sind etwa 60%
auf jeden Fall alles andere als Arbeitgeber. Eigentlich ist es so:
wenn in diesem Land etwas tatsächlich fehlt, dann sind es waschechte
Unternehmer. Das was wir haben, sind Leute die sehr schnell sehr viel
Geld verdienen möchten. Und das sie dabei enttäuscht werden, ist mehr als logisch.
Und eines bloß noch: die meisten Altunternehmer die ihre Betriebe
seit etwa 30 Jahren fahren, sind mit Abstand auch die besseren
Arbeitgeber. Sie haben auch die gleiche Meinung dazu wie ich:
Sie bezeichnen die Neuunternehmer als Neureichen was genau heißt:
es sind Leute mit großer Klappe, und nichts dahinter. Und exakt
das kann ich nur bestätigen, aus meiner Erfahrung.
Gruß.
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