Von Mann und Frau, wer weiß das genau?
Hallo, liebe Liebenden, werte Geschiedenen, Verliebte und Verhaßte, Einsame und Vielbesuchte,
wir wollen uns heute der Frage widmen, was es denn ist, was Mann und Frau aneinander finden, was sie zueinander finden läßt, und was doch immer wieder auch den Haß, das Unverständnis, das lieblose Nebenher und die Hölle auf Erden
hervorbringt.
Man sagt, es sei die Liebe, andere sagen profaner, es seien die Hormone, wieder andere schieben es auTriebe, und die ganz nüchternen rechnen in Heller und Pfennig, vor und nach Alimenten, ohne und mit Versorgungsausgleich.
Die Musikgeschichte ist voll vom Thema Liebe, ja, ohne dieses Thema wäre es im Radio stumm.
Lyrik und Prosa drehten sich um das Thema Nummer eins, es ist das Hauptgespräch unter Geschäftskolleginnen und Kollegen.
Psychiater und Scheindungsanwälte verdanken der Liebe ihr Einkommen, und ohne den begleitenden Sex, jene sagenumwobene Handlung, immergleich und doch immer wieder interessant, gäbe es ganze Wirtschaftszweige weniger.
Nähern wir uns einmal der Sache ganz naiv und stellen wir uns auf den Standpunkt eines unwissenden Außerirdischen, der zu nächtlicher Stunde das seltsame Gebaren geschlechtsreifer Erdenbewohner spannt:
so bringt es die Liebe mit sich, Verniedlichungsformen zu verwenden, Mausi, Hasi, Bärchen und Spatzl sind die üblichen Koseworte, während bei der Umkehrung die Tiere schnell größer werden und nach Enntäuschungen Kühe, Böcke,
Schweine und Nilpferde draus werden.
Der kleine Grüne mit den Fühlern wird verständnislos in einem Stockwerk das junge, heißverliebte Paar engumschlungen und sich vernaschend bewundern, darüber ein Paar mittleren Alters, offenbar schon mit partnerschaftlicher Routine, das
einfach nebeneinander lebt, und als Krönung sieht er in der Mansardenwohnung vielleicht eine alte gar schauderliche Oma mit Lockenwicklern und zahnlosem Antlitz, und einen heruntergekommenen Rasputin mit wilder Erscheinung im zerschlissenen Vorkriegs-Unterhemd vorm Fernseher - sind das die gleichen Männer und Frauen, die der Außerirdische da sieht?
Er kennt die Welt als eine Ansammlung von Vorsicht, Betrug, Mißgunst, Übervorteilung, von Täuschung und Lüge, einen Abwehrkampf jedes Individuums gegen sein Gegenüber beim Kampf um Geld und Macht.
Und ein irrationales Moment, das die Menschen Liebe nennen, ist offenbar imstande, all dies aufzulösen, oder zumindest den
argwöhnischen Blick darauf zu verstellen. Für eine gewisse Zeitspanne, von der die menschlichen Beobachter von ungefähr drei Jahren ausgehen, weil dann Säuglinge aus dem gröbsten heraus seien, mag es auch manchmal schon nach ein paar Stunden verflogen sein und in anderen Fällen auch länger andauern können.
Warnzeichen werden mißachtet, Vorsicht wird kleingeschrieben, irgendetwas übernimmt die Steuerung des Verstandes, und die Betroffenen geraten in emotionale Verzückung.
Die positiven Wirkungen gehen über besseres Aussehen bis hin zur Heilung langjähriger Krankheiten aus dem Nichts heraus.
Glück wird greifbar, und ein geradezu himmlicher Garten Eden scheint sich zu öffnen.
Natürlich interessiert sich der Außerirdische auch für die Handlungen, die mit Liebe verbunden zu sein scheinen, nicht immer braucht es Liebe dazu, manchmal reicht Gelegenheit oder Geld, aber zumindest findet es statt, wenn Liebe besteht.
Das Thema Nummer Eins, um das sich das menschliche Denken zu drehen scheint ab der Pubertät bis zur Bahre, bestimmt das Leben der meisten Menschen, und muß demzufolge etwas ungeheuer spannungsreiches, vielschichtes, abwechslungsreiches sein.
Eiegnartigerweise läuft es aber auf ein sehr seltsames Gebaren hinaus, denn was kann schon so außergewöhnlich an einem kurzen Geschehen sein, das Ehen scheitern, Freundschaften zu Haß werden, Kinder zu Eltern und großbusige Damen zu Filmstars werden läßt, und dennoch nur aus einem recht kurzen, rhythmischen, schweißtreibenden, immergleichen Umhergestochere in fremden Bäuchen besteht (oder des Stochernlassens)?
Eigenartig, diese Menschen, denkt unser Außerirdischer.
Männer scheinen eine kürzere Lebensspanne zu haben, und der Außerirdische denkt sich, klar doch, die müssen sich ja immer des Nachts abrackern, während die meisten Frauen einfach genießen und Energie schöpfen. Bis auf ein paar heißbegehrte Ausnahmen, die das mit dem Verwöhnen ernst meinen ;-).
Werden Männer zu Greisen, so nimmt der Drang zu diesen verschämt-versteckten Handlungen wohl ab - aber der kleine Freund, der ihnen den Weg zur Unzucht weist, altert nicht mit, erhält seine Jugendlichkeit bis ins höchste Alter, auch wenn er schon mal zwischendurch schlapp machen kann.
Bei Zähnen, Haaren, Sehschärfe ist das nicht der Fall, also muß es eine besondere Bewandnis damit haben. Aber - welche?
Frauen, diese geheimnisvollen und unergründlichen Geschöpfe, wissen die Tatsache zu nutzen, daß die Steuerung der Männer bisweilen vom kleinen Freund des Mannes übernommen wird, und verstehen es meisterlich, wenn sie wollen, dies für ihre Interessen einzusetzen.
Ein geflügeltes Wort der Menschen, das der Besucher aus fremden Welten öfters hört, ist, daß Frauen wie Wirbelstürme seien, anfangs stürmisch, und wenn sie gingen, nähmen sie Autos und Häuser mit sich.........
In den meisten Ländern geht die Rechtsordnung davon aus, daß eine Partnerschaft bis zum Lebensende zu bestehen habe, was in manchen Fällen zu einem Martyrium werden würde.
Andere nehmen es da nicht so genau und leben von Lebensabschnitt zu Lebensabschnitt.
Und wenige genießen die Vorzüge und den Streß der Polygamie.
Was der Besucher aus dem All ebenfalls nicht versteht, ist, daß sich viele Frauen ein Idealbild eines Mannes zurechtbasteln,
das es zwar gibt, aber das sie nicht nutzen können, da es nur von Schwulen erfüllt werden könnte. Und daß Männer optische und somit vergängliche Erscheinungsformen überbetonen und die kumpelhafte, wellengleiche Freundin dagegen geringschätzen?
Reden Männer von Liebe, meinen sie Sex, reden Frauen von Liebe, meinen sie Geld, so sagte einmal ein wohlmeinender
Penner auf einer Parkbank zum Alien, der zu betrunken war, als daß er sein fremdartiges Aussehen noch bemerkte.
Sind Männer wirklich Schweine, wie es die Ärzte besangen?
Sind Frauen wirklich die wütenden Hyänen, die bei der Steuerfahndung anrufen und sich nicht scheuen, die teure
Hardcore-Videosammlung des Ex der Sperrmüllsammlung mitzugeben?
Beim Blick auf das tägliche Elend in den Wohnzimmern und Küchen der Erde wundert sich unser Bruder von Alf, daß es bei den ehelichen Grabenkämpfen und dem Leid von Ehescheidungen überhaupt noch neue Paare gibt, daß überhaupt noch
neue Lemminge ins Unglück einer Partnerschaft zu springen bereit sind.
Was ist es, das rationale Prinzipien der Selbsterhaltung und der Vorsicht über den Haufen wirft und Erwachsene zu Kindern
(und Kinder zu Erwachsenen) werden läßt?
Es muß etwas ungeheuer schönes, tiefempfundenes sein, daß unser E.T. sich nicht erklären kann, wenn es so allmächtig ist.
Wo kommt es her, wer steuert seine Wirkung, wer verhindert, daß der Amor-Pfeil auf den Misthaufen fällt?
Wer bringt diese seltsamen, unkompaitblen gegensätzlichen Charaktäre nur zusammen, die erscheinen wie Feuer und
Wasser, wie Nord und Süd, Plus und Minus, Frau und Mann?
Ist es Zufall, ist es Vorsehung, ist es die Partnerschaftsvermittlung aus der Zeitung oder ist es ein Vollrausch im Fasching?
Mitmachen kann er auch nicht, unser virtueller Extraterrestrischer, denn über die nötige Vorrichtung verfügt er nicht.
Und so beneidet er manchmal die Menschen, die er bei seinen Streifzügen zu sehen kriegt, und manchmal bedauert er sie von Herzen, denn besonders gerne sieht er Al Bundy und seine rothaarige Peg im Fernsehen, weil ihn das so an die Realität erinnert.
Und ist wieder froh, auf seinen Heimatplaneten zurückzukehren, der weder Emotionen kennt noch Geburt, weder Ehe noch
Scheidung, sondern künstliche Replikation und überall gleiche graue Einheitskörper..
Wenn er nur wüßte, was es auf sich hat mit der abstoßenden Anziehung, mit der unerklärlichen Mystik zwischen Mann und Frau, das die Menschheit seit Jahrtausenden tagnächtlich beschäftigt hält und so sprichwörtliche Paare hervorbrachte wie Cäsar und Cleopatra, Liz Taylor und Richard Burton, Didi Hallervorden und Helga Feddersen, oder Dino Baumberger und Dolly Buster.............
an einem ruhigen Sommerabend grüßt Euch Baldur der Ketzer versöhnlich vom Balkon, mehr fiel ihm heute leider nicht ein, und irgendwie isser froh, daß er diese Phase schon lange hinter sich hat ;-)))))))
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