Esso: Reserven steigen - Vorräte für 40 Jahre bekannt - Verbrauch in Deutschland sinkt
Berlin - Die Deutschen haben im letzten Jahr weniger Ã-l verbraucht. Weltweit ist dagegen der Verbrauch weiter gestiegen. Der Zuwachs ist jedoch vergleichsweise gering: Im vergangenen Jahr wurde etwa 50 Mal mehr Ã-l entdeckt, als zusätzlich verbraucht. Dies ist das Ergebnis einer Studie des weltgrößten Ã-lkonzern, Exxon-Mobil, die am Freitag in Berlin vorgestellt worden ist.
Nach Angaben von Exxon-Mobil-Sprecher Karl-Heinz Schult-Bornemann gehen die Autoren der Studie"Ã-ldorado 2001" davon aus, dass derzeit etwa 139 704 Millionen Tonnen Erdöl unter der Erde lagern, die bei stabilem Verbrauch für etwa 40 Jahre reichen würden.
Exxon ist allerdings sicher, dass die Reserven auch in den kommenden Jahren weiter steigen werden. Auf Grund des hohen Rohölpreises hätten die Konzerne die Suche im vergangenen Jahr verstärkt und ihre Ausgaben für die Förderung erheblich gesteigert, sagte Schult-Bornemann. Zudem sei es durch den Einsatz von Satelliten sehr viel einfacher geworden, Lagerstätten sehr genau zu lokalisieren und ihre Ergiebigkeit zu bewerten. Dadurch sinke das finanzielle Risiko einer Bohrung erheblich.
Vor allem in der Tiefsee vor Afrika und Südamerika sei die Suche im vergangenen Jahr sehr erfolgreich gewesen. Schult-Bornemann rechnet damit, dass sein Unternehmen in absehbarer Zeit in der Lage sein wird, in bis zu 3000 Meter Wassertiefe nach Ã-l zu suchen. Gegenwärtiger Weltrekord ist 1463 Meter. Zudem steige der so genannte Entölungsgrad durch technische Innovationen stetig. So waren Experten ursprünglich davon ausgegangen, dass die Vorräte in der Nordsee spätestens im Jahr 2000 erschöpft wären, nun rechnen die Ã-lfirmen mit einer weiteren Förderdauer von mindestens 20 Jahren. Zudem ist es angesichts des Rohölpreises sehr viel wirtschaftlicher geworden auch Ã-lsände auszubeuten, wie in Kanada und den USA. Schult-Bornemann betonte, dass die Vorräte bei Ã-l und Gas zwar endlich seien, doch auf jeden Fall ausreichend"für die Zeit, in der Ã-l und Gas noch genutzt werden".
Der Energiekonzern gründet seine Prognose auch auf das Verbraucherverhalten in den entwickelten Industriestaaten. Denn wie in Deutschland, so macht sich inzwischen in ganz Europa die so genannte Entkopplung von Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum bemerkbar. Weil Energie effizienter genutzt werde, sinke trotz Wirtschaftswachstum der Verbrauch, sagte Schult-Bornemann.
Die Einsparungen beim Ã-l wurden in Deutschland zum Teil durch einen Zuwachs beim Erdgas wettgemacht, weil immer mehr Heizungen auf Gas umgestellt werden. Die Verbrauchsmenge stieg von 91,3 auf 98,4 Milliarden Kubikmeter.
Doch trotz aller Sparanstrengungen haben die Ã-lpreise immer noch großen Einfluss auf die Weltkonjunktur. So sagte der US-Notenbankpräsident Alan Greenspan vor dem Chicagoer Wirtschaftsclub, dass die Fed die Entwicklung auf den Energiemärkten sehr genau beobachte. Den vergangenen drei Rezessionen in den USA sei ein Ã-lpreisanstieg vorausgegangen, sagte Greenspan. Höhere Energiepreise hätten die Kosten der Unternehmen im Laufe der vergangenen Jahre bedeutend erhöht. Aber nur ein kleiner Teil davon sei auf die Preise abgewälzt worden. Die Energiepreise seien insgesamt jedoch im April und Mai im Gegensatz zum ersten Jahresquartal leicht gesunken. Der Notenbankpräsident sprach sich zudem für eine stärkere Nutzung von Atomenergie aus.
Die Regierung unter George Bush plant wegen der hohen Energiepreise eine Ausweitung der Kohle-, Ã-l- und Atomenergieerzeugung in den USA. Grund ist unter anderem, dass der Selbstversorgungsgrad der USA und damit die Abhängigkeit von Ã-limporten zugenommen hat. eag.
gruss mcmike
<center>
<HR>
</center> |